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Service-Test: Discount-Angbote

Mobilfunk-Discounter im Test 2024

Bei den wichtigsten Eckpunkten haben Mobilfunk-Discountangebote zugelegt – so unterstützen fast alle mittlerweile 5G. Doch welche Leistungen dürfen Nutzer davon erwarten?

Autor: Hannes Rügheimer • 1.10.2024 • ca. 4:05 Min

Mobilfunk-Discounter im Test 2024
Mobilfunk-Discounter im Test 2024
© Matyi012345 / Shutterstock.de

Das Angebot liegt klar auf dem Tisch: Auf besonders beflissenen Service und maximale Datenraten verzichten, und dafür weniger bezahlen. Das ist das Geschäftsmodell von Mobilfunk-Discountanbietern – im Branchenslang MVNOs (Mobile Virtual Network Operators) genannt. Die Bezeichnung leitet sich aus...

Das Angebot liegt klar auf dem Tisch: Auf besonders beflissenen Service und maximale Datenraten verzichten, und dafür weniger bezahlen. Das ist das Geschäftsmodell von Mobilfunk-Discountanbietern – im Branchenslang MVNOs (Mobile Virtual Network Operators) genannt.

Die Bezeichnung leitet sich aus deren Grundprinzip ab: MVNOs betreiben keine eigenen Mobilfunknetze, sondern beziehen Kapazitäten von Telekom, Vodafone oder Telefónica/O2 und verkaufen sie zu eigenen Konditionen weiter. Dabei gehen auch diese Anbieter mit der Zeit: Nur noch wenige von ihnen enthalten ihrer Kundschaft den Zugang zum 5G-Netz vor.

Und mit der Verbreitung entsprechender Smartphones, Tablets und Smartwatches gibt es auch bei den Discountern mittlerweile einige, die alternativ zur klassischen Plastikkarte eine virtuelle eSIM anbieten. Konditionen und die Abdeckung des genutzten Mobilfunknetzes vor Ort sollten Interessenten jedoch vor einem Kauf checken.

Welche Performance von den Angeboten zu erwarten ist, haben wir auch in diesem Jahr wieder mit unserem langjährigen Testpartner umlaut geprüft.

So testen wir mit unserem Partner umlaut

Unsere Bewertung von Mobilfunkdiscountern haben wir weiterentwickelt – auf Basis des ausgeklügelten Crowdsourcing-Verfahrens unseres Testpartners umlaut.

Zur Bewertung von Mobilfunkdiscountern („MVNOs“ – Mobile Virtual Network Operators) wertete unser Netztestpartner umlaut Crowdsourcing-Daten aus, die vom 18.03. (KW12) bis 01.09.2024 (KW35) erfasst wurden. Um die Datenbasis für die Analysen zu erhalten, erfassten Tausende populäre Apps im Hintergrund die im Folgenden beschriebenen Parameter – sofern der Nutzer der vollkommen anonymen Datenerhebung zugestimmt hat. Die Messwerte wurden im 15-Minuten-Raster erfasst und einmal täglich an die umlaut-Server übertragen. Die Reports enthalten nur wenige Bytes, sodass sie das Datenvolumen des Nutzers kaum belasten. Vor der weiteren Analyse erfolgt ein Plausibilitäts-Check, um ungültige Samples auszufiltern.

Breitband-Güte

Die Auswertung der Breitbandversorgung basiert auf Evaluation Areas („EAs“): Kacheln von 2 x 2 Kilometern. Für jede EA musste eine Mindestanzahl an Nutzern und Messwerten vorliegen. Zur Bewertung der Reichweite der Breitband-Versorgung vergab umlaut pro EA drei Punkte, wenn das betrachtete Netz 4G- oder 5G-Versorgung bietet. Die so erreichte Punktzahl wurde dividiert durch die erreichbare Anzahl an Punkten (drei Punkte pro EA im „Common Footprint“ – der von allen getesteten Anbietern versorgten Fläche des jeweiligen Landes).

Die unten gezeigten Abdeckungskarten zeigen diese Anteile pro MNO (Mobile Network Operator) – also für jedes der drei von den MVNOs genutzten Mobilfunknetze. Zudem betrachten wir die Qualität der Breitband-Versorgung. Sie setzt den prozentualen Anteil von EAs, in denen ein Nutzer 4G- oder 5G-Versorgung hatte, ins Verhältnis zu allen EAs im „Common Footprint“. Den Zeitanteil mit Breitbandversorgung ermitteln wir für jeden MVNO separat.

Er sagt wiederum aus, wie oft ein Nutzer im Betrachtungszeitraum 4G- oder 5G-Empfang hatte – unabhängig von den EAs, in denen die Samples erfasst wurden. Dazu setzt umlaut die Samples, die 4G/5G-Versorgung ausweisen, in Bezug zur Gesamtzahl aller Samples. Wichtig: Die für alle drei Parameter ermittelten Prozentwerte spiegeln den jeweiligen Erfüllungsgrad wider – und nicht die prozentuale 4G/5G-Mobilfunkabdeckung von Fläche oder Bevölkerung.

Breitbandversorgung

Der Anteil von Samples mit 4G/5G-Empfang ist bei jedem MVNO anders. Neben anderen Faktoren hängt er aber auch vom Ausbau der genutzten Mobilfunknetze ab.

Der Ausbaustand der zugrundeliegenden Mobilfunknetze ist für alle Discount-Anbieter identisch, den aktuellen Stand zeigen die folgenden Abdeckungskarten. Dabei gilt: Grün = 100 Prozent, Rot = 0 Prozent. Also: je grüner, desto besser. Helle Bereiche sind jedoch nicht zwingend Versorgungslücken – hier liegen für die Analyse keine belastbaren Samples vor.

Telekom

Viel grün, aber auch noch Lücken: Das Telekom-Netz liegt im Direktvergleich vorne, aber auch hier zeigen rote Flecken fehlende 4G/5G-Versorgung an.

Mobilfunk-Discount-Angebote im Test 2024: Mobilfunknetzabdeckung Telekom
Mobilfunk-Discount-Angebote im Test 2024: Mobilfunknetzabdeckung Telekom
© umlaut

Vodafone

Der Anteil von MVNO-Nutzern ohne Kontakt zu 4G/5G ist im Netz der Düsseldorfer um einiges höher als bei der Telekom. Zum Teil könnte dies aber auch noch an alten Tarifen liegen.

Mobilfunk-Discount-Angebote im Test 2024: Mobilfunknetzabdeckung Vodafone
Mobilfunk-Discount-Angebote im Test 2024: Mobilfunknetzabdeckung Vodafone
© umlaut

Telefónica

Telefónica/O2 macht deutliche Fortschritte beim Netzausbau. Doch viele rote Flecken zeigen einen relevanten Anteil an Nutzern seiner Discount-Marken, die keinen Kontakt zu 4G oder 5G haben.

Mobilfunk-Discount-Angebote im Test 2024: Mobilfunknetzabdeckung Telefónica
Mobilfunk-Discount-Angebote im Test 2024: Mobilfunknetzabdeckung Telefónica
© umlaut / 2024 Mapbox / OpenStreetMap

Datenraten und Latenzen

Die passive Ermittlung von Download-Datenraten und Latenzen erfolgte unabhängig von den EAs und konzentrierte sich auf das Erleben jedes Nutzers. Samples, die etwa über WLANs oder bei aktiviertem Flugmodus erfasst wurden, filterte umlaut vor der Analyse aus. Um zu berücksichtigen, dass viele Mobilfunktarife die nutzbare Datenrate drosseln, definierte umlaut drei anwendungsbezogene Geschwindigkeitsklassen:

Für Basis-Internet müssen mindestens 2 Mbit/s erreicht werden, HD-Video setzt 5 Mbit/s voraus und UHD-Video 20 Mbit/s. Damit ein Sample gültig ist, muss in einem 15-Minuten-Zeitraum eine Mindestdatenmenge geflossen sein.

Analog wird die Latenz der Datenpakete einer anwendungsbezogenen Klasse zugeordnet: Roundtrip-Zeiten bis 100 ms genügen für OTT-Sprachdienste, weniger als 50 ms qualifizieren ein Sample für Gaming und weniger als 20 ms für die Highend-Gaming-Klasse. Damit wird die Auswertung auch der Tatsache gerecht, dass die passiv beobachteten Datenraten von den jeweils genutzten Anwendungen abhängen.

Um sich besser dem maximal möglichen Durchsatz anzunähern, führte umlaut einmal pro Monat zusätzlich aktive Messungen von Upload- und Download-Datenraten durch. Sie ermitteln die in 3,5 Sekunden übertragene Datenmenge. Für diese Werte betrachten wir die durchschnittliche Datenrate, den P10-Wert (90 Prozent der Messwerte schneller als – eine gute Annäherung an die typische Mindestgeschwindigkeit) und den P90 (ein Blick auf die Spitzenwerte).

Stabilität

Basierend auf den ermittelten Datenraten und zusätzlichen Browsing- und Verbindungstests untersuchte umlaut auch, wann eine mobile Verbindung überhaupt nutzbar ist. Die gemittelten, gewichteten Ergebnisse definieren den Prozentsatz des Transaktionserfolgs und damit die Stabilität des Angebots.

Telefonie

Die Telefonate in HD-Sprachqualität geben an, welcher Anteil der geführten Sprachtelefonate über VoLTE (Voice over LTE), VoNR (Voice over New Radio, also 5G) oder VoWiFi (Voice over WiFi) lief. Bewertet wird dies nur, wenn das verwendete Smartphone den jeweiligen Standard unterstützt.

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