Mobilfunk-Discounter im Test 2023
Die Zielgruppe für Mobilfunk-Discountangebote wächst. Welche Leistung dürfen Interessierte - unabhängig von konkreten Preisen - von den Sparkarten erwarten?

- Mobilfunk-Discounter im Test 2023
- Mobilfunk-Discounter 2023: Breitbandversorgung
- Mobilfunk-Discounter 2023: 1&1, Aldi Talk, Ay Yildiz & Blau
- Mobilfunk-Discounter 2023: Congstar, Drillisch, Fonic & Fraenk
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- Mobilfunk-Discounter 2023: Lycamobile, Netto, Netzclub & ortel Mobile
- Mobilfunk-Discounter 2023: Otelo, Penny Mobil & Tchibo mobil
- Mobilfunk-Discounter 2023: Ergebnisse & Fazit
Massiv gestiegene Energie-und Lebenshaltungskosten führen dazu, dass fast jeder seine Ausgaben auf Sparpotential hin überprüft. Beim Mobilfunktarif bieten sich dafür Discounteranbieter an - im Branchenslang MVNOs (Mobile Virtual Network Operators). Sie betreiben keine eigenen Mobilfunknetze, son...
Massiv gestiegene Energie-und Lebenshaltungskosten führen dazu, dass fast jeder seine Ausgaben auf Sparpotential hin überprüft. Beim Mobilfunktarif bieten sich dafür Discounteranbieter an - im Branchenslang MVNOs (Mobile Virtual Network Operators). Sie betreiben keine eigenen Mobilfunknetze, sondern beziehen Kapazitäten von Telekom, Vodafone oder Telefónica/O2 und verkaufen sie zu eigenen Konditionen weiter.
Waren diese Angebote bislang vor allem auf sehr preissensible Kunden ausgelegt, wächst ihre Zielgruppe ständig. Zumal früher übliche Einschränkungen dahinschmelzen – selbst Zugang zu 5G ist bei einigen Discountern bereits möglich. Allerdings gelten gegenüber den Originalangeboten der Netzbetreiber deutliche Geschwindigkeitsbegrenzungen. Dafür finden sich bei den auch als „No Frills“ (übersetzt: „kein Schnickschnack“) bezeichneten Prepaid- oder Postpaid-Angeboten mittlerweile Extras wie eine app-gestützte Vertragsverwaltung.
Konditionen und die Abdeckung des genutzten Mobilfunknetzes vor Ort sollte jeder Interessierte selbst checken. Welche Performance von den Angeboten zu erwarten ist, haben wir aber wieder mit unserem langjährigen Testpartner umlaut geprüft. Dazu haben wir unsere Methodik weiterentwickelt: Dieses Jahr zählen auch aktive Übertragungstests und eine Stabilitätswertung zum Programm – was die Rangfolge gegenüber dem Vorjahr deutlich verändert.
So testen wir mit unserem Partner umlaut (Part of Accenture)
Unsere Bewertung von Mobilfunkdiscountern haben wir weiterentwickelt – auf Basis des ausgeklügelten Crowdsourcing-Verfahrens unseres Testpartners umlaut.
Zur Bewertung von Mobilfunkdiscountern („MVNOs“ – Mobile Virtual Network Operators) wertete unser Netztestpartner umlaut Crowdsourcing-Daten aus, die vom 20.03. (KW12) bis 03.09.2023 (KW35) erfasst wurden. Um die Datenbasis zu erhalten, sammeln Tausende populärer Apps im Hintergrund während der Smartphonenutzung Parameter wie die im Folgenden dargestellten – sofern der Nutzer dieser anonymen Datenerhebung zuvor zugestimmt hat.
Die Messwerte werden auf dem Smartphone aggregiert und regelmäßig an die umlaut-Server übertragen. Die Reports umfassen nur wenige Bytes, sodass sie das Datenvolumen des Nutzers fast nicht belasten. Vor der weiteren Analyse erfolgt ein Plausibilitäts-Check, um ungültige Samples auszufiltern.
Die Auswertung der Breitbandversorgung basiert auf Evaluation Areas (EAs): Kacheln von 2 x 2 Kilometern. Für die Qualität der Breitbandversorgung ermitteln wir, in welchen EAs für einen Netzbetreiber 4G/5G-Samples vorliegen und in welchen Kacheln alle Anbieter vertreten sind („Common Footprint“). Der KPI gibt den durchschnittlichen Anteil an 4G/5G-Samples im Verhältnis zu allen Samples in den EAs im Common Footprint an.
Die Reichweite der Breibandversorgung analysiert die Größe des 4G/5G-Footprints: Dazu erhält das genutzte Netz (die den MVNO-Angeboten zugrunde liegenden „MNOs“ – Mobile Network Operators, also Telekom, Vodafone, O2) drei Punkte für 4G/5G-Versorgung pro EA. Die Summe der Punkte pro Netzbetreiber wird durch die mögliche Punktzahl aller EAs geteilt, in denen mindestens einer von ihnen vertreten ist.
Den Zeitanteil mit Breitbandversorgung ermitteln wir für jeden MVNO separat. Er sagt aus, wie oft ein einzelner Nutzer im Betrachtungszeitraum 4G/5G-Empfang hatte. Wichtig: Diese Werte spiegeln den Erfüllungsgrad wider – nicht die prozentuale 4G/5G-Mobilfunkabdeckung von Fläche oder Bevölkerung.
Um bei der Bewertung von Datenraten zu berücksichtigen, dass viele Mobilfunktarife – vor allem Discountangebote – die nutzbare Datenrate limitieren, hat umlaut anwendungsbezogene Geschwindigkeitsklassen definiert: für Basis-Internet mindestens 2 Mbit/s, für HD-Video 5 Mbit/s und für UHD-Video 20 Mbit/s.
Analog wird die Latenz der Datenpakete anwendungsbezogenen Klassen zugeordnet: Roundtrip-Zeiten bis 100 ms reichen für OTT-Sprachdienste, unter 50 ms qualifizieren ein Sample für Gaming. Zusätzlich zu den passiven Messungen erfolgen circa einmal pro Woche aktive Messungen der Up- und Download-Datenraten. Sie ermitteln die Datenmenge, die in 3,5 Sekunden übertragen werden kann. Für diese Werte betrachten wir die durchschnittliche Datenrate, den P10-Wert (eine gute Annäherung an die typische Mindestgeschwindigkeit) und den P90 (ein Blick auf die Spitzenwerte).
Die Telefonate in HD-Sprachqualität geben an, welcher Anteil der geführten Sprachtelefonate über VoLTE (Voice over LTE) oder VoWiFi (Voice over WiFi) lief. Bewertet wird dies nur, wenn das verwendete Smartphone den jeweiligen Standard unterstützt. Basierend auf den ermittelten Datenraten und zusätzlichen Browsing- und Verbindungstests untersuchte umlaut auch, wann eine mobile Verbindung überhaupt nutzbar ist. Die gemittelten, gewichteten Ergebnisse definieren den Prozentsatz des Transaktionserfolgs und damit die Stabilität des Angebots.