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Service-Test Netzqualität

Mobilfunk-Discounter im Test 2022

Wo kann man beim Mobilfunk ohne große Einbußen sparen? connect und umlaut liefern die Antworten mit unserem großen Test der Mobilfunk-Discountanbieter.

Autor: Hannes Rügheimer • 27.9.2022 • ca. 2:55 Min

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© Rawpixel.com/shutterstock.com

Gerade in Zeiten steigender Preise dürfte sich mancher Smartphonenutzer überlegen, ob man beim Mobilfunkvertrag nicht sparen könnte. Da kommen Discountanbieter, im Fachjargon MVNOs (Mobile Virtual Network Operators) genannt, wie gerufen. Sie betreiben keine eigenen Mobilfunknetze, sondern kaufen ...

Gerade in Zeiten steigender Preise dürfte sich mancher Smartphonenutzer überlegen, ob man beim Mobilfunkvertrag nicht sparen könnte. Da kommen Discountanbieter, im Fachjargon MVNOs (Mobile Virtual Network Operators) genannt, wie gerufen. Sie betreiben keine eigenen Mobilfunknetze, sondern kaufen Kapazitäten bei Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 ein, und verkaufen sie zu eigenen Konditionen weiter.

Galt bis vor Kurzem noch, dass die Klientel dafür auf 5G verzichten muss, ist die jüngste Mobilfunkgeneration jetzt auch schon in einigen Discountertarifen nutzbar. In Abgrenzung zu den teureren Eigenangeboten der Netzbetreiber gelten jedoch Geschwindigkeitsbegrenzungen, die bei vielen Anbietern zudem recht eng gefasst sind. Umso interessanter ist die Frage, welche Leistungen die Kundschaft von den Discountangeboten erwarten darf.

Die Antworten suchen wir wieder mit unserem langjährigen Partner umlaut. Dabei haben wir unsere Methodik weiterentwickelt: Diesmal fließt unter anderem die Verfügbarkeit von HD-Telefonie in die Bewertung ein. Darum sind die Ergebnisse auch nicht 1:1 mit den Vorjahresresultaten vergleichbar – deutliche Punktesprünge weisen dennoch auf Leistungszuwächse hin. Wie in allen unseren Netztests üblich, sind die Tarifkosten aber kein Bestandteil der Bewertung.

So testen wir mit unserem Partner umlaut (Part of Accenture)

Für die Bewertung von Mobilfunkdiscount- anbietern („MVNOs“ – Mobile Virtual Network Operators) hat unser Mobilfunknetztestpartner umlaut Crowdsourcing-Daten ausgewertet, die zwischen dem 21.3. (KW12) und 29.8.2022 (KW35) erfasst wurden. Um die Datenbasis zu erhalten, sammeln Tausende populärer Apps im Hintergrund während der Smartphonenutzung Parameter wie die Mobilfunktechnologie der Verbindung, die Datenraten von Downloads und die für Sprachverbindungen genutzte Technologie – sofern der Nutzer dieser anonymen Datenerhebung zuvor zugestimmt hat.

Messwerte wie die Datendurchsätze werden in einem 15-Minuten-Raster aggregiert und regelmäßig an die umlaut-Server übertragen. Die Reports umfassen nur wenige Bytes, sodass sie das Datenvolumen des Nutzers so gut wie nicht belasten. Samples, die etwa über WLANs oder bei aktivem Flugmodus erfasst wurden, werden vor der weiteren Analyse ausgefiltert. Um die Güte der Breitbandversorgung zu ermitteln, betrachten wir mehrere Parameter: Der Auswertung liegen Evaluation Areas (EAs) zugrunde – Kacheln von zwei mal zwei Kilometern.

Eine EA gilt als gültig, wenn es darin in mindestens zwei Unterkacheln mit 500 Metern Kantenlänge mit mindestens zwei Nutzern gibt, die jeweils mindestens 20 Samples geliefert haben. Dies muss für alle Netzbetreiber (MNOs) zutreffen. Für die Qualität der Breitbandversorgung ermitteln wir, in welchen EAs für einen Netzbetreiber 4G/5G-Samples vorliegen und in welchen Kacheln alle Anbieter vertreten sind („Common Footprint“). Der KPI gibt den Anteil an 4G/5G-Samples im Verhältnis zum Durchschnitt aller gültigen EAs an.

Die Reichweite der Breitbandversorgung analysiert die Größe des 4G/5G-Footprints: Dabei erhält das genutzte Netz (Telekom, Vodafone, O2) drei Punkte für 4G/5G-Versorgung, drei Punkte für 4G/5G-Versorgung oder einen Punkt für 3G. Die Summe der Punkte pro Netzbetreiber wird durch die mögliche Punktzahl aller EAs im „Common Footprint“ geteilt.

Den Zeitanteil mit Breitbandversorgung ermitteln wir nicht pro Mobilfunknetz, sondern für jeden MVNO. Er sagt aus, wie oft ein einzelner Nutzer im Betrachtungszeitraum 4G/5G-Empfang hatte. Dazu setzt umlaut die Samples, die 4G/5G-Versorgung ausweisen, ins Verhältnis zur Gesamtanzahl aller Samples.

Wichtig: Diese Prozentwerte spiegeln den Erfüllungsgrad wieder – nicht die prozentuale 4G/5G-Mobilfunkabdeckung von Fläche oder Bevölkerung. Um bei der Bewertung von Datenraten zu berücksichtigen, dass viele Mobilfunktarife – vor allem Discountangebote – die nutzbare Geschwindigkeit limitieren, hat umlaut drei anwendungsbezogene Geschwindigkeitsklassen definiert: Für Basis-Internet müssen mindestens 2 Mbit/s erreicht werden, für HD-Video 5 Mbit/s und für UHD-Video 20 Mbit/s. Damit ein Sample gültig ist, muss in einem 15-Minuten-Zeitraum eine Mindestdatenmenge geflossen sein.

Analog wird die Latenz der Datenpakete anwendungsbezogenen Klassen zugeordnet: Roundtrip-Zeiten bis 100 ms reichen für OTT-Sprachdienste, weniger als 50 ms qualifizieren ein Sample für Gaming. Der Parameter Telefonate in HD-Sprachqualität gibt an, welcher Anteil der vom Nutzer geführten Sprachtelefonate über VoLTE (Voice over LTE), VoNR (Voice over 5G New Radio) und VoWiFi (Voice over WiFi) transportiert wurde. Eine Bewertung erfolgt nur, wenn das verwendete Smartphone den jeweiligen Standard unterstützt.

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