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Standlautsprecher Test 2016

Canton Chrono 519

Autor: Malte Ruhnke • 25.11.2016 • ca. 1:40 Min

Canton Chrono 519
Canton Chrono 519
© Canton

Fazit

stereoplay-Testurteil: 79 Punkte, Preis/Leistung: überragend

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Das Spitzenmodell der Chrono- Serie bietet für 1800 Euro schon optisch erstaunlich viel Box fürs Geld: Sie ragt über einen Meter in die Höhe und gefällt zumindet mit etwas Betrachtungsabstand mit ihrer Kombi aus Hochglanz-Schallwand und Folie in Holzoptik. Auch technisch wird im Chrono- Paket einiges geboten: drei volle Wege mit vier Tönern, wobei die Konuschassis eine Alu-Membran und die Hochtonkalotte eine Alu-Mangan- Membran ihr Eigen nennen.

Dieses Drei-Wege-Konzept sieht Trennfrequenzen von 300 und 3000 Hz vor und weist damit dem Mitteltöner einen Großteil des relevanten Bereiches zu. Er hat dieselbe Korbgröße (18 cm) wie seine Bass- Kollegen und könnte auch mit der doppelt geschwungenen Wave-Sicke mehr Hub machen, als er als reiner Mitteltöner zu verarbeiten hat. Doch die kleinere Schwingspule und die flachere Membranauslegung mit kleinerer Staubschutzkalotte lassen in ihm weniger ein Pegelmonster als eher einen Feinarbeiter erkennen.

Fürs Grobe sind zwei weitere, parallel geschaltete 18er zuständig, deren Alu-Membran mit deutlich größeren Staubschutzblenden versteift werden muss. Hier kommt die S-förmige Wave-Sicke deutlich eher zum Einsatz mit dem Ziel eines völlig linearen, von Sickenreflexionen freien Agierens.

Canton Chrono 519 Hochtonkalotte
Der Antrieb der Hochtonkalotte ist stärker, als er nominell sein müsste – alles zugunsten von Linearität und gleichmäßigem Antrieb.
© Canton

Fürs Grobe spielt unter 50 Hz noch ein Reflexrohr mit. Es verbirgt sich im Sockel der Box und findet so unabhängig von der Aufstellung immer identische Ankopplungen an den Raum vor. Zudem dient ein zusätzliches elektrisches Hochpassfilter dem Tiefgang bei gleichzeitig verbessertem Impulsverhalten.

Oben mit Tricks

Die Metallkalotte erwies sich im Hörtest als goldener Mittelweg zwischen Sanftheit und Auflösung: Sie projizierte bei Mahlers 4. Sinfonie (Leitung: Bernard Haitink) Chor und Orchester mit einer Lockerheit einer High-End-Box und stellte auch die Raumverhältnisse erstaunlich realistisch dar. Ihr Stimmcharakter tendierte leicht zum Dynamisch-Mitreißenden, ohne den Hörer aber zu nerven oder zu überfrachten.

Inga Rumpfs "A Man's World" war über die Chrono der pure Spaßbringer: dynamisch, sauber, stimmschön und rhythmisch so mitreißend, dass auch der eingeschlafenste Fuß eines in den Abendstunden recht müden Testers mitwippen musste. Auch bei gehobenen Pegeln machte sie ihre Sache hervorragend: Klar und prägnant konnte sie Club-Atmopshäre mit kickendem Bass, blieb allerdings die letzten Hertz Tiefgang und satten "Magengrubenbass" ein wenig schuldig. Das tat aber der sonst rundum überzeugenden, audiophilen Performance keinen Abbruch.

Fazit

Neutral, dynamisch und durchhörbar, ist die Canton eine audiophile Allround-Box im besten Sinne. Sie spielt dynamisch und mitreißend, ohne zu nerven, und beherrscht alles außer Tiefstbass.​

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