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Standlautsprecher Test 2016

Epos K3

Autor: Malte Ruhnke • 25.11.2016 • ca. 1:55 Min

Epos K3
Epos K3
© Epos

Fazit

stereoplay-Testurteil: 73 Punkte, Preis/Leistung: gut - sehr gut

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Designed and engineered in the UK: Die Boxen von Epos machen schon auf dem Typenschild eine klare Ansage, wo sie klanglich positioniert sein wollen. Hinter dem Voicing steht niemand Geringeres als Elektronik-Spezialist Michael Creek, und auch der Grundaufbau des Gehäuses folgt (aus klanglichen Gründen natürlich) besten englischen Traditionen. So kann man die Rückwand der K3, der größten Box aus der K-Serie, in zwei Teilen fast komplett herausschrauben, und alle Töner sind von hinten in die stabile, fix und resonanzfest mit dem Gehäuse verbundene Schallwand geschraubt.

Die beiden Tieftöner im 18- Zentimeter-Format werden dabei von einer zusätzlichen Sub- Schallwand von hinten an das Hauptgehäuse geklammert, was einen festeren Sitz garantieren soll und die Schrauben von stärkeren Impulsen entlastet und gleichmäßig auf Korb und Schallwände verteilt, wenn die beiden Konen volle Kraft im Bass produzieren müssen.

Überhaupt scheint ein Gutteil des naturgemäß knappen Budgets in die Gehäuseentwicklung geflossen zu sein, denn auch die Einpassung des Hochtöners mit seinem Moosgummi- Waveguide und des bei exakt 40 Hz abgestimmten Reflexschlitzes auf der Vorderseite - von Epos wegen seiner Verrundung und Wirbelarmut "high velocity slot port" genannt - künden von höherem Entwicklungsaufwand.

Epos K3 Blechkorb
Der Blechkorb ist einfach, aber stabil. Die mit 2,5 cm sehr kleine Schwingspule hält die bewegte Masse gering und erreicht dank des kräftigen Magneten und der ausladenden Zentrierung hohe Hübe.
© Epos

Innere Qualitäten

Das Treibertrio auf der Frontseite ist im 2,5-Wege-Modus beschaltet: Der untere Tieftöner blendet sich vorzeitig im Grundtonbereich aus, während der mittlere bis 3,5 kHz hochläuft. Um dabei keine ungewollten Interferenzen in der Membranmitte zu erzeugen, ist er mit einem spitzen, aber sehr leichten Phaseplug ausgestattet. Im Bass arbeiten beide Konen parallel, und das tun sie dank der sehr ausladenden Zentrierung deutlich dynamischer, als man ihrer unscheinbaren Membran zugetraut hätte.

Für Brillanz und Hochton blendet sich dann eine 25-mm- Gewebekalotte ein, die mit einem kurzen, aber recht engen Hornvorsatz auf höheren Kennschalldruck und gleichmäßigeren Abstrahlwinkel gebracht wird.

Bei Paul O'Briens "Big Yellow Taxi" beeindruckte die K3 dann auch primär mit ihrer Geschlossenheit und anspringender Dynamik: Agil wie eine kleine Club-PA, zauberte sie einen extrem sauber schattierten Musikfluss in den Raum, stellte Stimmen zauberhaft holografisch in den allerdings etwas flachen Raum und gab sich auch bei gehobenen Lautstärken mit einem knochentrockenen, kraftvollen Tiefbass keine Blöße.

Kleine Klangfarbschwächen erlaubte sie sich bei Frauenstimmen: So klang Anne Sofie von Otter in Bela Bartoks "Blaubart" etwas arg gequetscht, auch fehlte es dem Orchester bei aller beeindruckenden Feindynamik an Feinzeichnung. So blieben die Tester lieber bei dem, was die Epos am besten kann: handgemachtem, dynamischem Rock und Folk, den sie mit ihrer Club-Atmosphäre bestens bediente.

Fazit

Vollwertig, dynamisch und agil mit hohem Charme-Charakter. Klingt besonders bei Rock und Folk atmosphärisch-holografisch, aber weniger feinzeichnend und klangfarbenreich.​​

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