Vergleichstest Blu-ray-Player Panasonic DMP BD 50, Samsung BDP 1500
Bieten die neuen Blu-ray-Spieler HD-Video und HD-Surroundton jetzt ohne die bisherigen Kompromisse?

Kandidaten:
Panasonic DMP BD 50 (600 Euro)
Samsung BDP 400 ( 1500 Euro)
Bislang lieferten Tests von Blu-ray-Spielern reichlich Grund für Spekulationen. Etwa: Wann bekommen sie Decoder für die unkomprimierten High-Definition-Tonformate von Dolby und DTS? Oder: Reichen die Player die auf den Blu-rays abgespeicherten Musikdaten wirklich 1:1 zum Receiver weiter? Und schließlich: Wann können sie sich interaktive Zusatzinformationen (BD Live) aus dem Internet holen?
Die brandneuen Player Panasonic DMP BD 50 (600 Euro) und Samsung BDP 1500 (400 Euro) versprechen Bild und Ton in Vollendung; der teurere Panasonic lädt sich als erster Wohnzimmer-Blu-rayler interaktive Inhalte zu den Discs via DSL aus dem Netz.
Zum Zeitpunkt des Tests gab es in Deutschland noch keine Discs mit den Zugangsdaten. Die erste Scheibe mit BD Live, "CSI Miami Session 5.1", soll ab Mitte Juli in den Verkaufsregalen stehen. Die englische Version der Blu-ray "War" (bestellt beim Internet-Buchhändler Amazon) gab einen Vorgeschmack darauf, wie sich die Filmindustrie Interaktivität vorstellt: Unter dem Stichwort "Yakuza Fighter" öffnet sich ein Online-Game mit einem Ranking, das die Ergebnisse aller Spieler anzeigt. Das fordert zum Wettkampf heraus, aber die Fernbedienung des Players disqualifizierte sich als Spielepartner gründlich.
Zukünftige Optionen von BD Live: aktuelle Trailer oder vergessenes Bonusmaterial zum jeweiligen Film aus dem Netz fischen. Oder mit gleichgesinnten Usern weltweit über den Filminhalt chatten. Der wahre Grund für BD Live liegt in Werbung: Der Cineast hinterlässt bei seinen Ausflügen Spuren, anhand derer er gezielt mit Offerten wie Downloads von Filmen ähnlichen Inhalts versorgt werden kann.
Deshalb lohnt sich das Warten auf BD Live also kaum. Umso mehr darf über die Tonformat-Vielfalt der getesteten Player gejubelt werden. Beide geben unkomprimierten Surroundton von Dolby True HD und DTS HD Master Audio über ihre HDMI-Ausgänge als Stream aus - so, wie er als Filmton auf den Discs abgespeichert wurde. Das verspricht - über entsprechende HD-Decoder im Receiver - High End pur über bis zu acht (!) mit 96 Kilohertz und 24 Bit gemasterte Kanäle. Mit dem verlustfreien Mehrkanal beerbt die Blu-ray die DVD-Audio - und soll mit Blu-ray-Audio, einer nur mit edelster Musik und Standbildern versehenen Disc, alsbald auch die SACD ausstechen.
Der Nachteil des Streamings: Es fördert nur ein Tonformat, den originären Filmton, zu den HDMI-Ausgängen. "Niederwertiges" Audio (Bonusmaterial, Kommentare, MP3-codierte Tastenklick-Bestätigungstöne der Menüsteuerung) muss draußen bleiben. Es sei denn, die Spieler decodieren den Stream selber und überlagern anschließend die Daten von den Extra- Tonspuren den Mehrkanal-PCM-Werten vom Filmton.
Dazu lassen sich beide Spieler im Set-up von Stream- auf PCM-Ausgabe umstellen. Bei Dolby True HD klappt die Umwandlung theoretisch verlustfrei, weil sowohl der Samsung als auch der Panasonic die Decoder dafür an Bord haben. Beim Konkurrenzformat DTS HD Master Audio kann nur der Panasonic die prallen Filmton-Datenvorräte konvertieren.