Vergleichstest In-Ear-Kopfhörer Beyerdynamic, Denon, Panasonic, Philips, Sennheiser, Shure, Sony, Ultimate Ears
Hier finden Sie den wohl größten und sicher den gründlichsten Kopfhörertest, den es je gab. Er hilft Ihnen sogar, auf Ihre Sitznachbarn Rücksicht zu nehmen.

Kaum eine andere Sparte in der Unterhaltungselektronik verzeichnet solch einen Modellzuwachs wie die In-Ear-Kopfhörer. Das liegt zum einen daran, dass dank MP3-Playern eine ungeheure Nachfrage herrscht, zum anderen ist der technische Fortschritt in diesem Bereich sprunghaft. Denn der Outdoor-Eins...
Kaum eine andere Sparte in der Unterhaltungselektronik verzeichnet solch einen Modellzuwachs wie die In-Ear-Kopfhörer. Das liegt zum einen daran, dass dank MP3-Playern eine ungeheure Nachfrage herrscht, zum anderen ist der technische Fortschritt in diesem Bereich sprunghaft.
Denn der Outdoor-Einsatz - die meisten In-Ear-Hörer werden wohl unterwegs genutzt - stellt ganz andere Anforderungen als die Wiedergabe zu Hause. Zum Beispiel gibt es in der Bahn oder im Flugzeug tieffrequente Umgebungsgeräusche, die das Musiksignal im Bass sogar auslöschen können. Ein Ohrkanalhörer in leiser Umgebung kann genügend Bass haben, während er im Außeneinsatz schlank erscheint. Deshalb testete stereoplay alle Hörer auch mobil auf der Straße und in der Bahn, und zwar mit unkomprimierten Musiksignalen von mobilen Playern.

Kritikwürdig ist, dass außer beim Ultimate Ears UE 700 kein Pegelabschwächer-Adapter beiliegt. So muss sich der Kunde diesen als Zubehör besorgen, falls er den Hörer im Flugzeug verwenden will. Denn der hohe Pegel der Bordelektronik führt bei diesen hochempfindlichen Lauschern dazu, dass man in der Regel nur zwischen keiner Musik und zu lauter Musik wählen kann. Sinnvoll sind aber auch die Lautstärkeregler bei den Sennheiser-Modellen CX 400 II und CX 400 II G4ME, die nicht zwischen ganz leise und laut variieren, sondern eine vernünftige Feinregelung darstellen und so ebenfalls als Abschwächer einsetzbar sind.
Das Wichtigste bei den In-Ear-Hörern aber ist, dass der Klang abhängig vom dichten Sitz im Ohrkanal ist. Ein einfacher Prüftrick: den Hörer im Ohr platzieren und leicht draufdrücken. Wenn dann deutlich mehr Bass zu hören ist, sitzt der Hörer nicht dicht. Schön wäre, wenn alle Hersteller mehr als die üblichen drei Silikon-Anpassungsstücke anbieten würden. Oder besser noch Schaumstoff-Pads, wie sie Sennheiser oder Ultimate Ears ihren teureren Modellen beilegen, denn die drücken im Ohr am wenigsten und ermöglichen besonders langen Musikgenuss.
Fazit

Eine Vergleichstest von In-Ear-Kopfhörern ist besonders aufwendig, da nicht nur unterschiedliche Tester die Modelle hören sollten, um eventuelle Ohrkanal-Eigenheiten auszuschließen, sondern die Hörer auch in verschiedener Umgebung sowie mit unterschiedlichen Geräten geprüft sein wollen. Denn nur so lassen sich alle Eigenschaften der In-Ear-Hörer klären, die nun mal in vielfältiger Art verwendet werden.
Dass es bei Ohrkanalhörern deutliche Fortschritte gibt, zeigt das neue stereoplay Highlight Panasonic RP HJE 350 für 30 Euro. Solch ein Klang für diesen Preis war noch vor nicht allzu langer Zeit Wunschdenken. Dass man trotz umfangreicher sowie sinnvoller Ausstattung, wie dem Lautstärkeregler, auch klanglich Großes erreichen kann, bewies Sennheiser mit dem CX 400 II G4ME, der mit seinen audiophilen Eigenschaften und entgegen seinem Namen nicht nur für Gamefans interessant sein dürfte.
Schön auch, dass man für den Beyerdynamic DTX 100, der klanglich in der 100-Euro-Klasse herausragt, maßgefertigte Ortoplastiken kaufen kann und so einen perfekten Sitz erreicht. Dass der Testsieg an den Sennheiser IE 8 ging, lag nicht nur an seinem ausgeglichenen Klang, sondern auch an der Möglichkeit, seine Basskraft je nach Gusto und Umgebung zu optimieren.