Vergleichstest Lautsprecher ADAM Tensor Epsilon, Backes & Müller BM 2, ME Geithain RL 940
Die Tonmeister in den Aufnahmestudios schwören auf kompakte, vielfältig einsetzbare Aktivmonitore. Drei besonders vielversprechende um 5000 Euro hat stereoplay genauestens durchleuchtet.

Menschen, die sich von Berufs wegen mit Musik beschäftigen, wollen letztlich das Gleiche wie die Konsumenten zu Hause: exakt und unverfälscht hören, was die Künstler erdacht haben.
Beide Lager stehen einander oftmals reserviert gegenüber und nutzen unterschiedliche Begriffe zur Beschreibung ähnlicher Sachverhalte. Doch bei unvoreingenommener Betrachtung sind die klanglichen Ideale keineswegs so verschieden, wie oftmals kolportiert wird.
Daher ist es kein Wunder, dass immer mehr Firmen mal offen, mal eher verdeckt beide Gruppen umwerben. So baut die noch junge Berliner Boxenschmiede ADAM Audio für Profis und Private Modellreihen mit verwandter Technik, aber unterschiedlichem, dem Zweck angepassten Design.
Der im HiFi-Bereich legendäre Saarbrückener Aktivboxenspezialist Backes & Müller bedient, was viele nicht wissen, seine Profi-Kunden unter dem Label KS Digital. Die wenigsten Zugeständnisse an Private macht die schon zu DDR-Zeiten aktive Marke ME Geithain, die in Fachkreisen Kultstatus genießt. Drei Modelle der genannten Firmen sind hier versammelt, die es allesamt in sich haben.
Die ADAM wirkte neben der Backes stets einen Hauch sachlicher und kühler, wobei es ausgesprochen schwierig war, daraus einstufungsrelevante Vor- oder Nachteile abzuleiten.Während bei Klassik regelmäßig die Backes als angenehmer und schöngeistiger klingend aus dem Rennen ging, war es bei Pop und Jazz die frischer und vorwärtstreibender agierende ADAM, die einen Tick besser gefiel.
Selbst der als Zünglein an der Waage bewährte Freejazz-Klassiker "Geronimo's Free" der Rebel Souls (Naim-CD) brachte keine durchschlagende Entscheidung, bestätigte jedoch das frappierend hohe Niveau der beiden - auch und gerade gegenüber Passivboxen der gleichen Preisliga, bei denen noch die Kosten für Verstärker hinzuzurechnen wären.
Noch mehr Rhythmusgefühl und Trennschärfe gelang erst der ME Geithain, die langsam, aber sicher zum Favoriten der Tester heranreifte.

Fazit:
Bitte auf der Zunge zergehen lassen: Da kommen drei vermeintlich teure Monitore reingeschneit und legen eine Performance aufs Parkett, dass uns Audiophilen warm ums Herz wird. Basspotent wie Standboxen, klangrein wie Kopfhörer und flexibel, wie es nur Aktivlautsprecher sein können. Ein Vergleich mit Passivboxen ist wegen diverser Unwägbarkeiten schwierig, doch die Punkte sind eindeutig. Speziell die Geithain ist ein Hammer.