Xiaomi 12T und 12T Pro: Kameravergleich
Mehr zum Thema: XiaomiDie neuen Xiaomi 12T und 12T Pro sehen aus wie Zwillinge, Unterschiede gibt es vor allem beim Kamerasystem. Welche das sind, zeigen wir im folgenden Artikel.

Die beiden Top-Smartphones von Xiaomi werden über ein 6,7 Zoll großes OLED bedient, hier sehen wir qualitativ keine Differenzen. Sie sind gleich groß und haben einen 5.000 mAh starken Akku, der für gute Laufzeiten sorgen dürfte. Mehr Infos zu Xiaomi 12T und Xiaomi 12T Pro finden Sie in unserer ...
Die beiden Top-Smartphones von Xiaomi werden über ein 6,7 Zoll großes OLED bedient, hier sehen wir qualitativ keine Differenzen. Sie sind gleich groß und haben einen 5.000 mAh starken Akku, der für gute Laufzeiten sorgen dürfte. Mehr Infos zu Xiaomi 12T und Xiaomi 12T Pro finden Sie in unserer Produktvorstellung.
Fassen wir kurz die wichtigsten Unterschiede zusammen:
- 12T und 12T Pro sind Dual-SIM-fähig, aber das 12T Pro bietet zusätzlich zu den zwei SIM-Steckplätzen die Option eSIM.
- Das 12T wird von MediaTeks Dimensity 8100 Ultra angetrieben, das 12T Pro setzt auf Qualcomms Snapdragon 8+ Gen 1. Letzteres SoC liegt in Benchmarks zwar vorn, aber die Unterschiede sind nicht groß. Letztendlich gilt: Bei den beiden Top-Modellen der weltweit führenden Chip-Produzenten für Smartphones kann nicht viel schief gehen.
- Das 12T kostet 599/649 Euro mit 8/128 GB beziehungsweise 8/256 GB. Das Pro wird nur mit 8/256 GB angeboten, für 799 Euro.
Das bedeutet, dass das 12T Pro 150 Euro mehr kostet, obwohl es genauso aussieht und auf den ersten Blick eine fast identische Ausstattung bietet. Warum also sollte man überhaupt zum 12T Pro greifen?
200 Megapixel versus 108 Megapixel
Die Antwort liegt im Kamerasystem. Es besteht bei beiden aus einem Makroobjektiv, einem Ultraweitwinkel- und einem Weitwinkelobjektiv. Während das Makro und der UWW sowohl bei der Auflösung als auch bei der Qualität ein identisches Niveau bieten (das UWW ist für den Preis nur durchschnittlich), unterscheidet sich das Weitwinkelobjektiv, also die Hauptkamera, sehr deutlich.
Beim 12T Pro ist einer der fortschrittlichsten Sensoren von Samsung, der Isocell HP1 eingebaut, der eine Auflösung von 16.384 x 12.288 Pixel, also 200 Megapixel, unterstützt. Die hohe Auflösung wird im Standardmodus auf 12 Megapixel reduziert, dann werden die Pixel im Verhältnis 16:1 fusioniert. Diesen Sensor benutzt auch Motorola bei seinem neuen Flaggschiff Edge 30 Pro.
Beim 12T muss dagegen ein weniger fortschrittlicher Sensor reichen. Es handelt sich auch um ein Samsung-Fabrikat, den Isocell HM6, der eine maximale Auflösung von 108 Megapixel bietet. Im Standardmodus werden die Pixel im Verhältnis 9:1 fusioniert.
Der HM6 hat aber nicht nur die niedrigere Auflösung, er ist auch kleiner (1/1.67 Zoll versus 1/1.22 Zoll) und damit weniger lichtstark.
Das 12T Pro hat also auf dem Papier einen klaren Vorteil gegenüber dem 12T bei der Hauptkamera. In der Praxis sind die Unterschiede allerdings nicht sehr groß, wenn man im Standardmodus mit 12 Megapixel fotografiert. Seine Vorteile spielt das 12T Pro in drei anderen Situationen aus:
- Das zweifache optische Zoom ist dem 12T deutlich überlegen. Der Grund liegt auf der Hand: Beide Smartphones realisieren den Zoom über Cropping, also den Beschnitt des Sensors. Hier hat das 12T Pro die höheren Auflösungsreserven aufgrund des größeren Sensors und der doppelt so hohen Auflösung.
- Diesen Vorteil spielt das 12T Pro auch bei Porträtaufnahmen aus. Es holt die Personen näher heran, die Bokeh-Simulation mit dem unscharfen Hintergrund ist überzeugender.
- Zu guter Letzt sind 200 Megapixel auch von Vorteil, wenn man mit voller Auflösung fotografiert. Dann fängt das 12T Pro deutlich mehr Details ein und man hat mehr Spielraum beim Beschneiden von Fotos. Daher ist das neue Feature "Xiaomi ProCut" auch nur beim 12T Pro implementiert. Dabei bietet eine auf KI-Bildanalyse basierende Automatik bis zu fünf unterschiedliche Bildausschnitte und -formate nach der Aufnahme an, der Nutzer muss also gar nicht selbst zuschneiden. Die hohe Auflösung ist allerdings nur sinnvoll, wenn ausreichend Licht vorhanden ist, etwa bei Außenaufnahmen bei Sonnenschein.
Kurz und gut: Die Unterschiede sind beträchtlich, wenn man mit der Smartphone-Kamera mehr macht als einfach nur drauflosknipsen. Das 12T Pro richtet sich stärker an ambitionierte Fotografen, die allerdings aufgrund des schwachen Ultraweitwinkel mit anderen Modellen besser bedient sind. Wer überwiegend Schnappschüsse macht, kann sich dagegen auch das 12T kaufen.