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Norm gefordert

Einheitlicher Stecker für E-Bikes: Deutsche Umwelthilfe fordert ein Umdenken

Trotz des Booms bei E-Bikes fehlt es noch immer an einer simplen, aber entscheidenden Komponente: einem standardisierten Ladestecker. Die DUH warnt vor den Folgen.

Einheitliche Stecker, wie bei E-Autos oder Smartphones, dürften Verbrauchern und der Umwelt zugute kommen.
Einheitliche Stecker, wie bei E-Autos oder Smartphones, dürften Verbrauchern und der Umwelt zugute kommen.
© DUH

Während sich E-Bikes zunehmend als Alternative zum Auto etablieren, bremst ein technisches Detail ihre Alltagstauglichkeit aus. Die Rede ist vom Ladestecker. Denn noch immer existiert kein einheitlicher Standard für Ladeanschlüsse bei Elektrofahrrädern.Wie eine aktuelle Analyse der Deutschen Umw...

Während sich E-Bikes zunehmend als Alternative zum Auto etablieren, bremst ein technisches Detail ihre Alltagstauglichkeit aus. Die Rede ist vom Ladestecker. Denn noch immer existiert kein einheitlicher Standard für Ladeanschlüsse bei Elektrofahrrädern.

Wie eine aktuelle Analyse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, sorgt die Vielzahl an herstellerspezifischen Steckern nicht nur für ein unübersichtliches Wirrwarr im Markt, sondern verhindert auch den systematischen Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur. Kommunale Vorhaben, beispielsweise Ladesäulen an Bahnhöfen oder Fahrradparkhäusern, geraten so ins Stocken oder werden zum finanziellen Risiko. Denn fehlt später das passende Ladegerät oder wird es gar nicht mehr produziert, bleiben selbst neue Stationen nutzlos.

„Was beim Elektroauto längst Standard ist, bleibt beim E-Bike Stückwerk“, kritisiert Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH. Sie fordert gemeinsam mit der Organisation einen europaweit verbindlichen Ladestecker – idealerweise auf Basis des sogenannten NFC-Anschlusses. Dieser sei nicht nur für den öffentlichen Raum geeignet, sondern auch für eine Vielzahl von Leichtelektrofahrzeugen kompatibel. Gleichzeitig eröffne er Möglichkeiten für elektronischen Diebstahlschutz und erleichtere Reparaturen.

Verbraucher geraten schnell in Abhängigkeit, wenn Ersatzteile für bestimmte Ladegeräte nicht mehr verfügbar sind. Ganz zu schweigen vom ökologischen Schaden: Jeder nicht standardisierte Anschluss bedeutet ein weiteres Gerät, das produziert, transportiert und irgendwann entsorgt werden muss.

Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH, appelliert deshalb an die Politik, sich auf EU-Ebene für eine verbindliche Norm einzusetzen. Die technische Grundlage sei mit der Normenreihe IEC TS 61851-3 längst gegeben – es fehle allein an politischem Willen und Brancheninitiative. Kommunen rät er derweil, bei der öffentlichen Beschaffung auf herstellerunabhängige Lösungen wie den NFC-Anschluss zu setzen.

Autor: Sebastian Thöing • 25.6.2025

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