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Scammer nutzen Googles KI

Künstliche Intelligenz leitet Nutzer in Kundenservice-Falle

Ein US-Unternehmer wurde Opfer eines Betrugs, bei dem eine gefälschte Kundenhotline über Googles KI-Übersichten angezeigt wurde. Der Fall zeigt, wie altbekannte Maschen durch neue Technologien neuen Auftrieb erhalten – mit teils gravierenden Folgen für Verbraucher.

Ein Opfer überwies Kriminellen sein Geld, nachdem Googles KI-Übersicht eine gefälschte Kundenservice-Hotline mitteilte.
Ein Opfer überwies Kriminellen sein Geld, nachdem Googles KI-Übersicht ihm eine gefälschte Kundenservice-Hotline mitteilte.
© DimaBerlin / Adobe Stock

Ein Unternehmer aus Las Vegas wurde laut Medienberichten Opfer eines Betrugs, bei dem künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle gespielt haben soll. Während der Vorbereitung einer Europareise suchte er über Google nach einer Kundenhotline der Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean. In der a...

Ein Unternehmer aus Las Vegas wurde laut Medienberichten Opfer eines Betrugs, bei dem künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle gespielt haben soll. Während der Vorbereitung einer Europareise suchte er über Google nach einer Kundenhotline der Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean. In der automatisch generierten „AI Overview“-Antwort erschien eine vermeintlich offizielle Telefonnummer – dahinter soll jedoch ein Betrüger gestanden haben.

Laut dem Betroffenen soll der angebliche Kundenservice-Mitarbeiter über umfassende Kenntnisse zu Abfahrtszeiten und Gebühren verfügt haben. Auch Sonderangebote, wie das Erlassen von Shuttle-Kosten, wirkten überzeugend. Er zahlte schließlich 768 US-Dollar. Am nächsten Tag tauchten jedoch verdächtige Kreditkartenbuchungen auf. Der Unternehmer ließ die Karte sofort sperren.

Alte Masche, neue Technik

Die Betrugsmasche selbst ist nicht neu: Scammer veröffentlichen gefälschte Kontaktdaten auf diversen Webseiten und Foren. Wenn diese Informationen häufig genug im Netz auftauchen, könnten Suchmaschinen – und inzwischen auch KI-gestützte Systeme – diese als glaubwürdig einstufen. Laut Experten seien sowohl Google als auch ChatGPT anfällig für solche Manipulationen.

Kritik an Google und OpenAI

Spezialisten für Suchmaschinenoptimierung sehen die Hauptverantwortung bei den Plattformbetreibern. Google habe zwar erklärt, gegen bekannte Betrugsnummern vorzugehen, aber es sei unklar, ob das Problem langfristig gelöst werde. Auch OpenAI verwies darauf, dass entsprechende Webseiten inzwischen entfernt wurden, die Aktualisierung der Inhalte in den KI-Systemen könne jedoch dauern.

Was Nutzer tun können

Sicherheitsexperten raten, sich bei der Suche nach Kundenservicenummern direkt an die offiziellen Webseiten oder Apps eines Unternehmens zu wenden. Telefonnummern aus Suchmaschinen oder Chatbots sollten stets mit Vorsicht betrachtet werden. Der Vorfall unterstreicht, dass auch technikaffine Nutzer nicht automatisch vor digitalen Betrugsversuchen geschützt sind.

Autor: Leif Bärler • 20.8.2025

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