Gadget gegen Covid-19?
Coronavirus: US-Wissenschaftler hoffen auf Smartring zur Früherkennung
Gesammelte Vitaldaten sollen Ärzten helfen, Infektionen mit dem Coronavirus bereits im Frühstadium zu erkennen und so die weitere Verbreitung von Covid-19 einzudämmen.

Der seit einigen Jahren erhältliche Smart-Ring Oura könnte laut einer Meldung von Pressetext helfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Möglicherweise erlauben die von dem Gadget gesammelten Vitaldaten die Früherkennung einer Infektion. Dies will der Hersteller zusammen mit Forschern der University of California, San Francisco (UCSF) in einer Studie klären.
Dazu werden über 2.000 medizinische Kräfte am UCSF Medical Center und am Zuckerberg San Francisco General Hospital die besagten Ringe tragen, berichtet der "San Francisco Chronicle".
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Stetige Temperaturmessung
Der Oura-Ring misst unter anderem die Herzfrequenz, die Atmungsrate sowie die Körpertemperatur. Auf den letzten Punkt setzen die Wissenschaftler ihre Hoffnungen: "Fieber ist eines der zuverlässigsten Zeichen, dass Leute an Covid erkranken", so der an der Studie beteiligte UCSF-Internist Rick Hecht. Deswegen setzen viele Staaten auf öffentliche Temperaturmessungen, etwa bei der Einreise ins Land.
Solche Einzelmessungen können aufgrund zufälliger Temperaturschwankungen allerdings auch dann unauffällig sein, wenn eine Infektion vorliegt. Der Smart-Ring erfasst die Daten dagegen durchgehend und ermöglicht so eine umfassendere Analyse. Die Forscher hoffen, dass Smart-Ring-Daten anhand relativ geringer Auffälligkeiten im Temperaturverlauf Hinweise auf eine Infektion geben, bevor wirklich deutliche Symptome auftreten.
Falls sich dies bestätigt, könnte bis Herbst ein Frühdiagnose-Gerät entwickelt werden. "Das wird Menschen helfen, sich früher in Selbstquarantäne zu begeben und früher behandelt zu werden", meint Studienleiterin Ashley Mason.
Finne dank Oura frühzeitig diagnostiziert
Ob und wie gut das wirklich klappt, soll laut Pressetext die Studie mit medizinischem Personal zeigen. Zudem bitten die Forscher Besitzer eines Oura-Rings, ihre Vitaldaten mit ihnen zu teilen. Diese könnten dazu beitragen, einen möglichst guten Algorithmus zur Covid-Früherkennung zu entwickeln.
Mason glaubt, dass eine Infektion so zwei bis drei Tage vor dem Auftreten offensichtlicher Symptome erkannt werden könnte.
Diese Hoffnung nährt ein Facebook-Posting, das der Finne Petri Hollmén Mitte März veröffentlichte: Obwohl er sich nach einem Urlaub im Corona-Hotspot Tirol eigentlich gut gefühlt habe, hätten ihn die in der App seines Oura-Rings angezeigten Daten inklusive leicht erhöhter Temperatur verunsichert. Er nahm Kontakt mit den Behörden auf und wurde vom Turku University Hospital positiv auf das Coronavirus getestet.