Android-Smartphone absichern: Das müssen Sie wissen
Besonders unterwegs und im Urlaub ist die Gefahr von Hackerangriffen hoch. Wir zeigen Ihnen, was Ihnen droht, und geben Tipps, wie Sie Ihr Android-Smartphone oder -Tablet bestmöglich gegen Angreifer und deren Malware absichern.

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Allzu oft wird die Sicherheit auf Android-Smartphones und Tablets unterwegs und im Urlaub vernachlässigt. Im Gegensatz zu Desktop- oder Laptop-Computern sind empfohlene Sicherheitspraktiken mit Android-Geräten nicht stark genug verwurzelt. Erschwerend hinzu kommen die vielen Angriffsflächen, die ...
Allzu oft wird die Sicherheit auf Android-Smartphones und Tablets unterwegs und im Urlaub vernachlässigt. Im Gegensatz zu Desktop- oder Laptop-Computern sind empfohlene Sicherheitspraktiken mit Android-Geräten nicht stark genug verwurzelt. Erschwerend hinzu kommen die vielen Angriffsflächen, die man als Android-Benutzer im Blick behalten muss, um nicht Opfer von Malware-Angriffen zu werden.
Schließlich ist die Android-Plattform mit einem Marktanteil von 37,93 Prozent weltweit das meistgenutzte Betriebssystem online. Damit ist erstmals in der Geschichte des Internets ein Betriebssystem an Windows (derzeit 37,91 Prozent) vorbeigezogen. Umso wichtiger ist also, dass Sie sich vor Malware schützen, die auf Android-Benutzer ausgerichtet ist, indem Sie Ihr Gerät so sicher wie möglich machen.

Root-Zugang als Sicherheitsrisiko
Doch wie macht man ein Android-Gerät so sicher wie möglich und reduziert das Sicherheitsrisiko auf ein Minimum?
Fangen wir hierbei gleich mit einem wichtigen Thema an: Root-Zugang. Viele Sicherheitsprogramme, die Ihnen das Leben leichter machen (wie etwa Automatisierung des Backup-Prozesses und Ähnliches) oder Custom ROMs, die Sicherheitsvorzüge bieten, erfordern von Ihnen, das Android-Gerät zu rooten. Ein zumeist einfacher Prozess, der bei jedem Hersteller und Modell unterschiedlich verläuft. Im Großteil der Fälle erlöscht somit die Garantie, doch die Vorteile (bessere Flexibilität, mehr Anpassbarkeit) überwiegen.
Vorsicht bei der Installation neuer Apps
Seien Sie sich jedoch bewusst, dass damit ein höheres Sicherheitsrisiko einhergeht. Sie haben nun zwar vollen Zugriff auf alle Betriebsfunktionen – das Gleiche gilt aber auch für jeden Angreifer, der unter Umständen Ihr System knackt. Die wohl größte Angriffsfläche bieten die Apps an sich. Die schiere Masse an kostenlosen Programmen im Google Play Store lädt zum Ausprobieren ein, und die Chancen an ein Programm zu geraten, das gravierende Sicherheitslücken enthält, stehen gut.
Dieser Rat gilt natürlich für jeden Android-Besitzer. Root-Benutzer riskieren unter Umständen allerdings deutlich mehr. Vertrauen Sie also nicht jedem Android-Programmierer im Play Store blind, selbst wenn die App Tausende von Downloads verzeichnen konnte. Achten Sie stattdessen immer auf die Entwicklerinformationen. Sind weder Firmenwebseite noch Datenschutzerklärung hinterlegt und der Programmierer hat nur eine E-Mail-Adresse angegeben, ist Vorsicht geboten.

Lesen Sie Kundenrezensionen und suchen Sie im Internet gegebenenfalls nach Meldungen zu Sicherheitslücken im Zusammenhang mit dem Programm. Hilfreich ist auch Googles Auszeichnung „Top-Entwickler“ für seriöse Entwickler und solche, die sich bewährt haben.
Enorme Gefahr durch Sideloading
Falls Sie schon etwas in Android bewandert sind, wissen Sie sicherlich, dass das sogenannte Sideloading von Apps ein Risiko darstellt. Damit ist das Herunterladen und die Installation von Apps aus inoffiziellen Stores gemeint. Solche Apps bewegen sich außerhalb der von Google vorgeschriebenen Sicherheitsregeln und sind die Hauptquelle für Virenbefall auf Android. Unter Umständen ist der App-Download von Drittseiten aber sehr attraktiv: Tethering-Apps, falls der Smartphone-Anbieter diese Funktion im OS deaktiviert hat, oder gecrackte Versionen von noch nicht für Android erschienenen Apps beziehungsweise App-Versionen ohne nervige Werbung.
Warum Sie trotz allem die Installation von Programmen außerhalb des Play Stores nicht erlauben sollten, zeigt eine neue Malware-Entdeckung vom Sommer 2016: Das Remote Access Tool SpyNote erlaubte es den Hackern, Nachrichten zu lesen, Telefonate mitzuschneiden, die Kamera und das Mikrofon fernzusteuern, die Bewegungsdaten des Geräts zu überwachen und sogar eigene Programme und Dateien auf das Opfergerät automatisch aufzuspielen.
SpyNote hatte buchstäblich völlige Kontrolle über das Android. Solch umfangreiche Malware ist im Play Store nicht denkbar. Die automatischen Sicherheitsmaßnahmen decken solche Programme auf. Appstores von Drittanbietern sind hingegen wesentlich anfälliger für Software wie SpyNote.