Ratgeber
App programmieren: 8 Tipps für eine intuitive App
Sie wollen eine eigene App programmieren? Dann sollte Sie darauf achten, dass sie intuitiv zu bedienen ist. Acht wichtige Tipps, wie man eine einfach zu bedienende App entwickelt, hat uns Amanda Richardson, Chefentwicklerin der App HotelTonight, verraten.

Sie wollen Ihre eigenen App programmieren? Haben aber noch wenig Erfahrung? Unsere Tipps für Einsteiger zeigen, auf was Sie achten müssen, um eine besonders einfach und intuitiv zu bedienende App hinzubekommen. Denn neben der Funktionalität ist eine simple Bedienung, egal ob auf iPhone, Android oder auch Windows Phone, der wichtigste Erfolgsfaktor.

Amanda Richardson muss es wissen. Sie ist Chefentwicklerin von Hotel Tonight, einer App für iPhone, Android und Windows Phone, die gegen die großen Hotel- und Reiseportale und deren Apps bestehen will. Neben der persönlichen Auswahl der Hotels ist es die inuitive Bedienung, die Richardson als entscheidenden Erfolgsfaktor für die eigene App sieht, die ohne Desktop-Pendant bestehen muss. In zehn Sekunden und mit vier Klicks ein Hotelzimmer zu buchen, das hat sich Hotel Tonight auf die Fahne geschrieben. Wie das geht? Amanda Richardson hat uns acht wichtige Tipps verraten, um eine einfach zu bedienende App zu programmieren.
Tipp 1: Wenig Funktionen, wenige Entscheidungen
Je weniger Funktionen, desto besser. Eine intuitive App ist einfach gestaltet. Der Nutzer muss kaum Entscheidungen treffen und benötigt nur wenige Schritte, um an sein Ziel zu kommen. Hängen Sie alle Screens ausgedruckt an eine Wand und fragen Sie sich bei jedem Blatt, ob dieser Schritt wirklich notwendig ist. So können unnötige Prozesse schnell eliminiert werden.
Tipp 2: Komplexität vermeiden
Generell ist es am wichtigsten, die Komplexität der App so niedrig wie möglich zu halten. Log-in Möglichkeiten sollten man möglichst vermeiden. Ein Passwort zu kreieren, stellt für viele Nutzer eine hohe Hürde dar.
Tipp 3: Erwartungen erfüllen
Und wird der Nutzer vor unerwartete Entscheidungen gestellt, irritiert ihn das. Wird er bei der Hotelbuchung zum Beispiel noch vor der Wahl des Hotels nach dem gewünschten Zimmertyp gefragt, hält das in der Bedienung der App auf.
Tipp 4: App von Dritten testen lassen
In der Beta-Version müssen Außenstehende die App testen. Die Tester dürfen in keinem Verhältnis zu den Entwicklern stehen und sie dürfen die App nicht bereits gesehen haben. Die Anzahl der Schritte, die die Testpersonen durchlaufen, sowie die Zeit, die sie dafür benötigen, sind ein guter Indikator für die Intuitivität.
Tipp 5: Bedienelemente an die Hardware anpassen
Bei der Anordnung der Steuerungselemente muss plattformspezifisch gedacht werden. Die Bedienelemente müssen dort angebracht sein, wo das Smartphone oder das Tablet mit der Hand gehalten wird. Während bei älteren iPhones der gesamte Rand genutzt werden konnte, müssen sich beim deutlich größeren iPhone 6 die Elemente im unteren Bereich befinden. Dasselbe gilt für Android-Geräte. Generell sind Bewegungen wie Scrollen und Wischen die intuitivsten Interaktionen. Bei kostenpflichtigen Leistungen muss es außerdem ein klares Bestätigungsfeld geben.
Tipp 6: Eingabefelder vermeiden
Eingabefelder für Text oder Zahlen sollten so weit wie möglich vermieden werden. Bei jedem Eingabefeld sollten sich die Entwickler fragen, ob es wirklich notwendig ist. Inzwischen gibt es eine Reihe von Tools, die die Dateneingabe vereinfachen. Anstatt ein neues Passwort anzulegen kann womöglich ein bereits bestehender Account, der an die Handynummer gebunden ist, genutzt werden. Kunden können auch Kreditkarten fotografieren, anstatt die Nummer per Hand einzugeben.
Tipp 7: Konkurrenz studieren
Klar, eine App zu programmieren verlangt viel Enerige, Sie sollten sich aber nicht nur auf ihre eigene App konzentrieren, sondern sich durchaus andere Apps anschauen und analysieren. Welche Herausforderungen sind bei der Konkurrenz gut gelöst, welche nicht?
Tipp 8: Pro App nur eine Zweck
Generell sollte eine App nie mehr als einem Zweck dienen. Sobald sie mehrere Funktionen abdeckt, wird sie zu komplex, um noch intuitiv zu sein. Große Unternehmen wie Facebook und Foursquare haben es vorgemacht: Facebook lagerte seinen Messenger in eine eigene App aus, genauso wie Foursquare, bei der die Nutzer nun in der App namens Swarm einchecken.