Wichtige Tipps rund um die Apple AirTags

So funktionieren die Apple AirTags

22.12.2022 von Tim Kaufmann

Das günstigste Apple-Produkt ist auch das praktischste. Mit den AirTags finden Sie verlorene Gegenstände ruckzuck wieder - in der Couch-Ritze genauso wie am anderen Ende der Welt.

ca. 7:25 Min
Ratgeber
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Apple AirTag
Mit Hilfe von AirTags können Sie verlorene Gegenstände per iPhone wiederfinden.
© Apple

Apples AirTags sind kleine Sender, die das Wiederfinden von Dingen erleichtern. Hängen Sie ein AirTag zum Beispiel an Ihren Schlüsselbund oder werfen Sie eins in den Reisekoffer. Geht etwas verloren, dann öffnen Sie die iPhone-App "Wo ist?" und lassen es sich in einer Karte anzeigen. Beim Wiederfinden hilft auch, dass Sie das AirTag anweisen können, einen Ton abzuspielen. Neuere iPhones können in der Nähe befindliche AirTags anpeilen und zeigen Ihnen Richtung und Entfernung zum AirTag an.

Trotz der geringen Funkreichweite der AirTags von wenigen Metern klappt das weltweit. Apple nutzt einen Großteil der Millionen iPhones und iPads, um verlorene AirTags zu orten und den jeweiligen Besitzer über den Standort aufzuklären.

Laut Hersteller läuft das vollkommen anonym und unter Schutz der Privatsphäre. Dazu unten mehr. AirTags setzen ein iPhone oder iPad voraus, auf dem iOS/iPadOS mindestens in Version 14.5 läuft. Auch auf vielen Macs steht Ihnen "Wo ist?" als App zur Verfügung.

Das sind die AirTags

Die AirTags sind scheibenförmig und mit einem Durchmesser von rund drei Zentimetern ungefähr so groß wie eine 2-Euro-Münze. Mit acht Millimetern sind sie zwar ungleich höher, dürften aber trotzdem in die meisten Geldbörsen passen.

Für die Befestigung am Schlüsselbund oder der Handtasche benötigen Sie einen Anhänger, denn eine Öse bieten die AirTags nicht. Ein AirTag kostet 39 Euro, ein Viererpack 129 Euro. Das sind Apples offizielle Preise. Im Fachhandel finden Sie die AirTags häufig einige Euro günstiger.

apple air tag einrichten
Bei der Bestellung über die Apple-Website können Sie Ihre AirTags beschriften und mit Icons verzieren.
© Screenshot:Tim Kaufmann

Neben der Funktechnik steckt ein winziger Lautsprecher im AirTag. Dank ihm kann sich das Gerät bei Bedarf auch akustisch bemerkbar machen.

Die Stromversorgung übernimmt eine Knopfzelle im weit verbreiteten CR2032-Format. Laut Apple hält sie etwa ein Jahr lang. Nach unserer Erfahrung ist das realistisch. Geht die Ladung zur Neige erhalten Sie eine Benachrichtigung auf dem iPhone. Die Batterie lässt sich ohne Werkzeug in wenigen Sekunden austauschen. Dazu pressen Sie die glänzende Seite des AirTags mit dem Daumen in die Oberseite und drehen sie gegen den Uhrzeigersinnn. Dann springt das Gehäuse auf.

Befestigungsmöglichkeiten für AirTags

Der verhältnismäßig niedrige Preis der AirTags wird durch die Kosten für die Anhänger relativiert, die Apple ab 35 Euro verkauft. Aber auch hier gilt, dass es günstigere Lösungen abseits von Apple gibt.

Günstig sind zum Beispiel die UNBREAKcable Schlüsselanhänger, die im Viererpack ab 20 Euro über die Ladentheke gehen. Auch die etwas längeren Anhänger von Peston (5 Stück 10 Euro) gehen in Ordnung, wenn man den Bewertungen vertrauen darf.

Es gibt Geldbörsen wie das Znap AirTag Wallet (55 Euro) mit integriertem AirTag-Fach und die günstigere doeboe Geldbörse (34 Euro) mit AirTag-Fach und RFID-Schutz. Sie können die Fernbedienung Ihres AppleTV mit einem AirTag versehen, sowohl das alte Modell wie auch die aktuelle Fernbedienung (etwa 12 Euro).

Im Handel finden Sie außerdem die lustigen AirTag-Anhänger von elago, die zum Beispiel die Form von Diskettenhüllen, Game Controllern und klassischen iPod-Modellen haben (ab 16 Euro). AirTags lassen sich in Fahrradklingeln verstecken, was bei Diebstahl helfen kann (AirBell, 24 Euro). Selbst in der Halskette für Kinder, im Hundehalsband und im Katzenhalsband finden AirTags Platz (etwa 15 Euro).

Einrichtung

Ein neues AirTag ist schnell eingerichtet. Achten Sie darauf, dass iOS mindestens in Version 14.5 auf Ihrem iPhone läuft. Auch ein iPad mit iPadOS ab 14.5 können Sie zur Einrichtung nutzen. Ziehen Sie die Schutzfolie aus dem AirTag. Dann erwacht das Gerät zum Leben.

Bringen Sie das AirTag in die Nähe Ihres iPhones und warten Sie kurz, bis es entdeckt wird. Dabei erscheint eine Meldung auf dem Display und Ihr iPhone führt Sie durch die Einrichtung.

Lassen Sie ein AirTag unterwegs zurück, dann zeigt Ihr iPhone seit iOS 15 automatisch eine Warnung. Das ist beispielsweise dann praktisch, wenn Sie Ihren Rucksack im Café vergessen.

AirTag Warnung ab iOS 15
Seit iOS 15 informiert das iPhone Sie, wenn Sie ein AirTag an einem nicht vertrauenswürdigen Ort zurücklassen. Die Meldungen lassen sich bei Bedarf abschalten.
© Screenshot / Tim Kaufmann

Manchmal nerven die Hinweise aber, zum Beispiel im Urlaub. Hier erscheinen sie auch, wenn Sie den Koffer mit dem AirTag auf dem Hotelzimmer zurücklassen. In neueren iOS-Versionen können Sie die Warnungen antippen und sie auf diesem Weg für vertrauenswürdige Orte wie das Hotel ausschalten. Anschließend behandelt das iPhone diese Orte wie Ihr Zuhause. Für dort abgelegte AirTags gibt es nämlich ebenfalls keine Warnung.

AirTag orten

Natürlich können Sie AirTags nutzen, um verlorene oder geklaute Gegenstände zu orten. Im Alltag spielen der zwischen die Couchkissen gerutschte Schlüsselbund und die im Auto vergessene Geldbörse aber wohl die größere Rolle. Um ein AirTag zu orten starten Sie die "Wo ist?"-App und wechseln unten in die Rubrik "Objekte". Tippen Sie das gesuchte AirTag an, dann zeigt die App seinen letzten bekannten Standort in der Karte an.

air tags karte
Mit der App "Wo ist?" orten Sie Ihre AirTags.
© Fotomontage Weka Media Publishing GmbH / Screenshot:Tim Kaufmann

Im Idealfall befindet sich das gesuchte AirTag in wenigen Metern Entfernung. Vielleicht ist es so nah, dass Sie den Ton schon hören können, der sich mit "Ton abspielen" wiedergeben lässt. Ist nichts zu hören, dann tippen Sie auf "Suchen in der Nähe" und lassen sich vom iPhone zum AirTag führen. Wie das genau abläuft zeigen die folgenden Fotos.

air Tag einrichten
Die Ortung des AirTags durchläuft vier Phasen. Als erstes hat Ihr iPhone möglicherweise gar keine Verbindung. Dann bewegen Sie sich einfach ein wenig umher, bis die Verbindung zumindest mit "Signal ist schwach" bestätigt wird.
© Fotomontage Weka Media Publishing GmbH / Screenshot:Tim Kaufmann
Air Tag einrichten letzter Schritt
Sind Sie dem AirTag hinreichend nahe gekommen, dann zeigt das iPhone die Entfernung in Metern an. Ab dem iPhone 11 (ausgenommen das iPhone SE) steckt ein zusätzlicher Chip, der U1, im Apple-Smartphone. Er ermöglicht zusätzliche Hinweise mit einem Pfeil, der in Richtung des AirTags zeigt.
© Fotomontage Weka Media Publishing GmbH / Screenshot:Tim Kaufmann

Bei Bedarf können Sie das AirTag jederzeit noch einmal einen Hinweiston ausgeben lassen. Tippen Sie dazu auf das Lautsprecher-Symbol unten rechts im Display.

AirTag verloren - was nun?

Lässt sich das AirTag nicht wiederfinden, dann markieren Sie es in der "Wo ist?"-App als verloren. Dabei geben Sie eine Telefonnummer ein, an die sich der ehrliche Finder melden kann.

Achten Sie dabei auf das internationale Format mit führender "+49" für Deutschland. Anderenfalls wird die Nummer nicht korrekt angezeigt. Jeder, der ein AirTag findet, kann es mit seinem Smartphone scannen. Das AirTag übermittelt dabei die Adresse einer Apple-Webseite mit weiteren Infos. Im Normalzustand zeigt sie lediglich die Seriennummer des Geräts.

Wurde das AirTag als verloren markiert, dann erscheint zusätzlich auch die Telefonnummer des Eigentümers. Zum Scannen bedarf es keines iPhones. Jedes Smartphone mit NFC-Funktion eignet sich, das ist die Mehrzahl der Geräte.

AirTag - Gegenstand ändern

Die Kopplung eines AirTags an einen Gegenstand wie die Geldbörse ist nicht von Dauer. Möchten Sie ein AirTag umwidmen, dann öffnen Sie dazu die "Wo ist?"-App. Tippen Sie das AirTag an und gehen Sie dann unten auf "Objekt umbenennen". Anschließend können Sie ein anderes Objekt aus der Liste auswählen (zum Beispiel "Rucksack") und ihm einen neuen Namen geben (zum Beispiel "Roter Rucksack").

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AirTags und das "Find my"-Netzwerk

AirTags sind keine GPS-Empfänger, die ihren Standort selbst ermitteln können. Ähnlich wie ein Leuchtturm Licht ausstrahlt teilen sie ihre Anwesenheit per Kurzstreckenfunk mit. Ihr iPhone nimmt dieses nur wenige Meter weit reichende Signal auf und merkt sich jeweils den letzten Standort, an dem es Ihrem AirTag zuletzt begegnet ist. Das simple Prinzip hält AirTags günstig und verbraucht auch viel weniger Strom als GPS-Empfang, der zudem in Innenräumen nahe Null wäre. Allerdings erschwert es das Wiederfinden eines AirTags, das sich fortbewegt, nachdem es zuletzt von Ihrem iPhone geortet wurde. Das kann zum Beispiel passieren, wenn Sie eine Tasche mit AirTag in der Bahn vergessen.

In diesem Fall kommt Apples "Find my"-Netzwerk zum Einsatz, zu Deutsch das "Finde mein"-Netzwerk. Nicht nur Ihr iPhone, sondern auch Millionen Apple-Handys anderer Nutzer können in der Nähe befindliche AirTags orten, unabhängig von deren Besitzern. Apple nutzt die Funktion schon seit längerem für "Meinen Mac suchen". Mit deren Hilfe können Nutzer ihren verlorenen oder gestohlenen Laptop auch dann noch orten, wenn dieser keine Online-Verbindung hat. Er gibt sich per Bluetooth in seiner näheren Umgebung zu erkennen und hofft einfach darauf, dass sein Signal früher oder später von einem vorüberziehenden iPhone eingefangen und übertragen wird.

Eine sehr ähnliche Technik setzt Apple bei den AirTags ein. Apple betont, dass die Datenübertragung vollständig anonym erfolge und niemand außer dem Besitzer über konkrete Standorte informiert würde - auch nicht der Hersteller selbst. Aber: Das AirTag muss sich in einer Gegend aufhalten, in der regelmäßig iPhones auftauchen. Verlieren Sie ein AirTag an einem entlegenen Ort, kann das zum Problem werden.

Ein AirTag, das drei Tage lang keinen Kontakt zum iPhone seines Besitzers hatte, macht sich mit seinem Hinweiston in der Umgebung bemerkbar. Die zeitliche Verzögerung erklärt Apple damit, dass ein möglicher Dieb das AirTag nicht zu früh bemerken soll.

Apple Airtag

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AirTags und Stalking

Es ist - zum Beispiel - für einen eifersüchtigen Partner kein Problem, jemandem ein AirTag unterzujubeln. Man koppelte es mit dem eigenen iPhone, steckt es dem Opfer in die Tasche und schon kann man dessen Standort jederzeit in der "Wo ist?"-App ablesen.

Damit das zumindest nicht überhand nimmt hat Apple in iOS 14.5 eine neue Funktion eingebaut. Sie informiert iPhone-Nutzer, wenn sich ein nicht ihnen gehörendes AirTag über längere Zeit hinweg ohne seinen Besitzer mit ihnen bewegt. Wenn Sie die Datenschutzeinstellungen Ihres iPhones in der Vergangenheit verstellt haben, dann kann es passieren, dass Sie die Warnung nicht erhalten. Apple beschreibt die korrekten Einstellungen im Abschnitt "Unerwünschtes Tracking" auf der verlinkten Seite.

iPhone AirTags Warnung
iPhones warnen, wenn sich ein fremdes AirTag mit Ihnen bewegt und helfen bei der Ortung.
© Apple

Android-Nutzer und Besitzer eines iPhones mit älterer Software erhalten keine Hinweise. Sie sind auf den Warnton des AirTags angewiesen, der erst ertönt, wenn das AirTag sein zugehöriges iPhone für einige Zeit nicht erreicht hat. Der Warnton ist aber auch nicht ohne Probleme: Zum einen lässt er sich abschalten, indem man den Lautsprecher im AirTag abklemmt, ist also kein sicherer Schutz. Zum anderen weist er auch einen eventuellen Dieb auf die Anwesenheit des AirTags hin.

Tracking als Privatsphäre-Thema

Tracker schaffen Komfort, bedrohen aber auch die Privatsphäre. Das gilt nicht nur für Apples AirTags, sondern genauso für ähnliche Produkte von Chipolo, Samsung und Tile. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Wanze im Gepäck findet, steigt also derzeit deutlich an. Da wird es nicht ausreichen, wenn jedes Smartphone nur vor den Trackern seines Herstellers warnt.

Ein weitestmöglicher Schutz vor unerwünschtem Tracking erfordert herstellerunabhängige Warnungen und dafür müssen vor allem Apple und Google zusammenarbeiten. Aber auch der Gesetzgeber ist gefragt: Derzeit ist heimliches Tracking von Personen nicht einmal strafbar.

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