Apple iPhone
Die Apple-Erfindung Coverflow, die es ermöglicht, auf PC oder Smartphone durch eine bunte Galerie von Plattencovern zu blättern, hat mittlerweile fast jeder Hersteller in irgendeiner Form kopiert. Generell scheint Apple viel Gehirnschmalz in die Frage zu stecken, wie sich eine große Musiksammlung...
Die Apple-Erfindung Coverflow, die es ermöglicht, auf PC oder Smartphone durch eine bunte Galerie von Plattencovern zu blättern, hat mittlerweile fast jeder Hersteller in irgendeiner Form kopiert. Generell scheint Apple viel Gehirnschmalz in die Frage zu stecken, wie sich eine große Musiksammlung organisieren lässt. Das passiert auf dem iPhone nach den üblichen Kriterien wie Titel, Interpret oder Album, aber auch nach Genres und Komponisten.
Doch die Organisation digitaler Musik beginnt für Apple auf dem Rechner, hierfür gibt's die Gratissoftware iTunes, mit der Playlisten manuell oder auch automatisch erstellt werden können. Bei den sogenannten Genius-Playlisten stellt iTunes in Eigenregie ähnliche Stücke zu einer Liste zusammen. Startet man etwa mit einer AC/DC-Nummer, sucht und findet iTunes die saftigen Rocknummern, die über die Bibliothek verstreut sind, und fasst sie in einer Wiedergabeliste zusammen.
iTunes kümmert sich auch um den Import oder das Brennen von CDs und bietet obendrein einen direkten Link zum iTunes-Store, wo Millionen von Musiktiteln zu finden sind, aber auch ein wachsendes Angebot an Fernsehsendungen, Filmen und Podcasts. Dabei ist der iTunes-Store auch per iPhone erreichbar. Wer also unterwegs ganz dringend den neuen Lieblingshit vermisst, hat eine zuverlässige Quelle zur Hand.
Generell kann man sich mit iTunes sehr gut anfreunden, und das sollte man auch tun, denn ohne iTunes lässt sich das iPhone nicht optimal ausreizen. Während fast jedes andere Smartphone beim Anschluss an einen PC als externes Laufwerk angezeigt wird und mindestens die Speicherkarte im Gerät per Drag and drop mit Musik gefüllt werden kann, ist das beim iPhone nur über Umwege möglich. Mit der Nutzung von iTunes erübrigt sich dieses Problem.
In Sachen Musik- und Videoformate ist das iPhone recht großzügig; lediglich die Microsoft-Formate WMA und WMV oder das Linuxformat OGG werden nicht unterstützt. Dass der Player hervorragend klingt, sei an dieser Stelle auch ausdrücklich betont. Hinzu kommen kleine Gimmicks wie etwa die Zufallsauswahl des nächsten Stücks durch Schütteln des iPhones oder die Möglichkeit, sich Titel und Interpret vorlesen zu lassen.
iTunes verwaltet aber nicht nur Musik, sondern auch Videos und die Fotosammlung. Apropos Fotos: Auch hier, etwa bei der Gestensteuerung zum Heranzoomen von Bildausschnitten, hat Apple Maßstäbe gesetzt. Und mit dem superbrillanten Display des iPhone 4 machen Fotos und Bewegtbilder noch einmal deutlich mehr Spaß. Ob Musik, Fotos oder Videos: Der Medienkonsum war auf dem iPhone schon immer bequemer und eleganter möglich als auf jedem anderen Smartphone.
Für den Medienkonsum optimiert

Mittlerweile hat sich das iPhone aber auch in Sachen Medienproduktion stark verbessert. So lassen sich seit dem iPhone 3GS Videos drehen. Den ersten Modellen fehlte zudem ein Diktiergerät für Klangaufnahmen und die 2-Megapixel-Kamera war spartanisch ausgestattet. Beim iPhone 4 wurde bei der Kamera noch einmal nachgebessert. Nun bietet sie auch eine LED, die bei schlechten Lichtverhältnissen hilft; Bewegtbilder dreht das Smartphone in HD-Auflösung. Neuestes Feature seit Firmware iOS 4.1: HDR (High Dynamic Range)-Fotos.
Per Fingerzeig auf dem Sucherbild lässt sich festlegen, auf welche Stelle der Autofokus scharf stellen soll, und der GPS-Empfänger versieht die Aufnahmen auf Wunsch mit den Koordinaten ihres Entstehungsortes. Wer seine Fotos veröffentlichen oder Freunden zugänglich machen will, der kann das auch mit Apples eigenem, allerdings kostenpflichtigen Dienst MobileMe tun (Preis aktuell 79 Euro pro Jahr).
An manchen Stellen fehlt dem iPhone noch die Offenheit, die wir von anderen Smartphones kennen. Dass sich das Gerät nicht problemlos an jeden Rechner anschließen lässt und eng mit iTunes verbandelt ist, haben wir erwähnt. Auch die Bluetooth-Funktionalität ist noch immer eingeschränkt. Ein Foto direkt an ein anderes Handy zu übertragen, ist nicht möglich.
Konkurrenzlos ist weiterhin der App Store, in dem sich massenhaft Applikationen finden, um die Multimedia-Funktionalität zu erweitern. Wer beispielsweise seine Fotos bei Flickr veröffentlichen will, findet eine ganze Reihe von Programmen, die diesen Job erledigen. Ein weiteres Beispiel ist die Gratissoftware Remote, mit der Mac-Nutzer vom Sofa aus die iTunes-Bibliothek auf ihrem Rechner steuern können. So wird das iPhone zur Fernbedienung für die Musiksammlung auf der Festplatte zu Hause.
Fazit: Das iPhone ist in Sachen Medienkonsum noch immer das beste Gerät und hat bei der Medienproduktion kräftig aufgeholt. Wer sich fürs iPhone entscheidet, muss sich über die enge Verzahnung mit iTunes im Klaren sein. Zudem sollte man sich vor dem Kauf genau überlegen, wie viel Speicher man nutzen will, denn der lässt sich hier nicht per Speicherkarte erweitern. Das iPhone 4 gibt's wahlweise mit 16 und mit 32 Gigabyte Kapazität.