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Die Glasfaser kommt näher

Fiber to...

Autoren: Redaktion connect und Wolfgang Boos • 27.5.2009 • ca. 1:55 Min

Von der Vermittlungsstelle bis zum Kabelverzweigerkasten (KvZ) in der Straße des Kunden wird ein Glasfaserkabel verlegt. Im KvZ wird mit einem Outdoor-DSLAM zusätzliche Technik verbaut, die die Signale von der Glasfaser die letzten Meter bis ins Haus über die alten Kupferkabel umwandelt und über...

Glasfaser Fiber-Schaubild connect
FTTB (rechts) und FTTC (links) überbrücken die letzten Meter noch per Kupfer, bei FTTH (oben) geht die Glasfaser direkt in die Wohnung. Unten (grau) die Vermittlungsstelle
© Grafik: connect

Von der Vermittlungsstelle bis zum Kabelverzweigerkasten (KvZ) in der Straße des Kunden wird ein Glasfaserkabel verlegt. Im KvZ wird mit einem Outdoor-DSLAM zusätzliche Technik verbaut, die die Signale von der Glasfaser die letzten Meter bis ins Haus über die alten Kupferkabel umwandelt und überträgt.

Da der Kupferweg hierbei nur sehr kurz ist, sind deutlich höhere Datenraten (derzeit bis 100 Mbit/s) möglich. Die Ausbaukosten sind zwar hoch, halten sich aber in Städten in Grenzen, da hier oft bereits Leerrohre von der Vermittlungsstelle bis zum KvZ liegen, durch die das Glasfaserkabel nur durchgeschossen werden muss. Erdarbeiten sind meist nicht nötig; nicht mal ein Technikerbesuch in der Wohnung des Kunden ist erforderlich.

Fiber to the Building (FTTB)

Alcatel-Lucent ONT für GPON-Faser
In so einem Verteiler kommt die Glasfaser im Haus an
© Foto: Alcatel-Lucent

Hauptsächlich in Großstädten beginnt gerade mit "Fiber to the Building" (FTTB) der nächste Schritt, der vor allem bei größeren Wohneinheiten wie Hochhäusern sinvoll ist. Dabei legt der Netzbetreiber das Glasfaserkabel bis in den Keller des Gebäudes. Dort wird das Signal dann wieder auf VDSL umgesetzt und nimmt auf den letzten Metern seinen Weg über klassische Telefonleitungen in die einzelnen Wohnungen.

Vorteil hierbei: Im Haus sind zunächst keine größeren Arbeiten notwendig. Wird das Haus irgendwann mal modernisiert, muss nur noch die Kupferinfrastruktur durch Glasfaser ersetzt werden - der Anschluss im Haus besteht ja schon aus Glasfaser. In München baut gerade der lokale Netzbetreiber M-Net ein derartiges Netz aus.

Fiber to the Home (FTTH)

Die  konsequenteste Glasfaserversorgung ist natürlich eine Ende-zu-Ende-Verbindung von der Vermittlungsstelle direkt zum Kunden in die Wohnung. "Fiber to the Home" (FTTH) nennt sich dieses Konzept folglich. Das macht hauptsächlich in Neubaugebieten Sinn, denn da wird einerseits die Infrastruktur zum Haus neu verlegt, andererseits wird die Infrastruktur im Haus erst erstellt.

Aber auch für Bauherren, die in einem Gebiet wohnen, das nicht mit Glasfaser erschlossen wird, gilt: Planen Sie großzügig Leerrohre im Haus, das macht künftig das Verlegen von Glasfasern deutlich einfacher.

Extrem hohe Kosten

Fragt sich freilich nur, wer das alles bezahlen soll, wenn sich doch schon der vergleichsweise günstige DSL-Ausbau auf dem Land kaum lohnt. Denn die Kosten für den Glasfaserausbau sind exorbitant: In einer großen Stadt mit dichter Besiedlung rechnet man im Schnitt mit mehreren Hundert Euro, die den Netzbetreiber der Anschluss einer einzigen Wohnung ans Glasfasernetz kostet. Auf dem flachen Land mit vielen Einfamilienhäusern muss man mit mehreren Tausend Euro rechnen.

Und so kommt wieder das alte Problem aufs Tablett: Auch bei Glasfaser wird es eine Ausbaukluft zwischen Stadt und Land geben. Klar ist außerdem, dass diese Invests nur extrem potente und langatmige Investoren stemmen können, denn bis aus einer Glasfaserversorgung Gewinne sprudeln, dauert es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. 

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