
Welche Voraussetzungen gibt es für den Kindermodus "Bildschirmzeit" von Apple?
Apple glänzt zwar mit Bildungsprogrammen für Schulen und Rabatten für Studenten, hält sich bei einer für Kinder angepassten Oberfläche aber zurück. Auf der Apple-Website heißt es: „Das iPad ist so intuitiv, dass alle mit ihren Ideen sofort loslegen können.“
Schnell wird klar: Ein iCloud-Account mitsamt E-Mail-Adresse und ein eigenes iPad fürs Kind sind unabdingbare Voraussetzungen für die Einrichtung eines Kinderzugangs. Das entscheidende Instrument für die Verwaltung ist die „Familienfreigabe“ in den Einstellungen zur Apple ID.
Die Kalifornier bilden mit ihrer Hochpreisstrategie in gewisser Weise den Gegenpol zu Amazon. Man mag ein iPad für ein Kind zu teuer finden, aber der Preis erscheint nicht mehr so hoch, wenn man berücksichtigt, dass die Modelle aufgrund der hochwertigen Hardwarebasis und dem herausragenden Software-Support von Apple locker mehrere Jahre im Einsatz sein können, ohne dass Probleme auftreten.
Die nachhaltigere Anschaffung ist ein iPad in jedem Fall. Allerdings nur mit Schutzhülle, die bei Apple nicht mit zum Lieferumfang gehört. Das Unternehmen bietet keine Kinder-Kombis an und gibt sich auch bei der Software wenig kinderorientiert, zumindest auf den ersten Blick. Apple verzichtet auf eine Benutzerkontosteuerung, weil, so die Begründung, das iPad ein „Personal Device“ ist.
Im Klartext bedeutet das, dass für das Kind ein eigenes iPad zwingend angeschafft werden muss. Man verzichtet auch auf eine kindgerechte Anpassung der Benutzeroberfläche, weil man davon ausgeht, dass iPadOS so intuitiv ist, dass auch Kinder es sofort begreifen. Man mag eine solche Aussage arrogant finden, aber sie ist deswegen nicht verkehrt. Kindergerechte Oberflächen machen im Vorschulalter durchaus Sinn, danach kann man aber getrost darauf verzichten, nicht nur bei iPadOS, auch bei Android.

Wie funktioniert "Bildschirmzeit"?
Die Kontrollinstrumente, die iPad OS und iOS bereitstellen, haben genau das, was wir bei Amazon vermissen: Präzision. Man kann für jede App minutengenau die Nutzungszeit festlegen, Auszeiten für das Gerät definieren und Ausnahmen davon bestimmen. Dazu kommen Altersbeschränkungen für den App Store und Filme und abgestufte Beschränkungen für App-Käufe und Downloads.
Was kostet das Familienabo Apple One?
Und auch Apple hat ein günstiges Angebot für Inhalte: Mit dem Familienabo Apple One für 20 Euro pro Monat haben bis zu fünf Familienmitglieder Zugriff auf Apple TV, Music und Arcade (Spiele). Die Kombination aus diesem Abo und der Bildschirmzeit macht iOS zu einer attraktiven Plattform für Eltern.
Welche Funktionalität bietet die "Bildschirmzeit" von Apple?
Das hier bereitgestellte Instrumentarium ist erfreulich umfangreich. Man kann für jede App, die auf dem iPad installiert ist, die minutengenaue Nutzungsdauer festlegen. Diese Limits lassen sich auch für App-Kategorien pauschal setzen, was es ermöglicht, etwa für Bildungs-Apps eine längere Bildschirmzeit zuzulassen.
Auch beim Surfen im Internet kann man differenzieren und etwa die Nutzungszeit für bestimmte Websites festlegen. Darüber hinaus lassen sich Ausnahmen definieren, also Apps, die unabhängig von der Bildschirmzeit immer funktionieren, zum Beispiel die Facetime-App.
Das funktioniert auch in die umgekehrte Richtung: Für einen bestimmten Zeitraum, etwa während der Nacht, kann man eine „Auszeit“ aktivieren und alle Apps und Funktionen ausschalten. Das Kind sieht dann einen weißen Bildschirm mit dem entsprechenden Hinweis – und der Option, eine Verlängerung zu beantragen.
Diese Anfrage landet in Echtzeit auf dem iPhone von Mama oder Papa und kann direkt beantwortet werden. Ärgerlich: Der Sperrbildschirm bietet auch die Option „Noch 1 Minute“. Bei ein paar Apps ist das kein Problem, aber wenn das Kind 30+ Spiele auf dem iPad hat, kann es locker eine halbe Stunde länger spielen als geplant.

Fazit
Apple glänzt zwar mit Bildungsprogrammen für Schulen und Rabatten für Studenten, hält sich bei einer für Kinder angepassten Oberfläche aber zurück. Auf der Apple-Website heißt es: „Das iPad ist so intuitiv, dass alle mit ihren Ideen sofort loslegen können.“
Welche Geräte stehen zur Auswahl?
iPads mit iPadOS ab 380 Euro
Bei Apple gibt es vier Tablet-Serien: Pro (unser Test), Air, iPad, Mini - sodass man eine große Auswahl zwischen Ausstattungsklassen und Displaygrößen hat. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind teuer. Selbst wenn man das günstigste iPad in der einfachsten Konfiguration kauft (64 GB), landet man noch bei knapp 400 Euro.
Das gilt nicht für Zubehör: Weil Apple Tablet-Marktführer ist, gibt es eine große Auswahl an Schutzhüllen, -folien und Tastaturcovern, die jeden Preisbereich abdecken. Der hohe Preis relativiert sich, wenn man bedenkt, dass die technischen Komponenten hochwertig sind (etwa der Prozessor), was in Verbindung mit dem langen Software-Support eine lange Nutzungsdauer ermöglicht.