Fairness und Transparenz / Sonderfall O2 und E-Plus
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Fairness und TransparenzDieses Jahr versuchten einige Kandidaten im Vorfeld des Tests massiv Einfluss auf die Rahmenbedingungen zu nehmen - was die Projektverantwortlichen von connect und P3 communications natürlich unterbunden haben.?Wie in den Jahren zuvor trafen sich auch 2016 connect und P3...

Fairness und Transparenz
Dieses Jahr versuchten einige Kandidaten im Vorfeld des Tests massiv Einfluss auf die Rahmenbedingungen zu nehmen - was die Projektverantwortlichen von connect und P3 communications natürlich unterbunden haben.?
Wie in den Jahren zuvor trafen sich auch 2016 connect und P3 frühzeitig, um die Rahmenbedingungen für den Netztest abzustecken. Bei der Konzeption werden etwa neue Testkriterien bestimmt, alte gestrichen oder bestätigt und ihre Gewichtung festgelegt. Der Zeitplan wird hier genauso definiert wie die Vorauswahl der für die Messungen benutzten Smartphones. Über die vorläufigen Rahmenbedingungen werden die Technikchefs der Netzbetreiber dann vorab informiert.
Feedback willkommen
Dabei ist Feedback willkommen, etwa zu den eingesetzten Tarifen, die eine reibungsfreie Messung der höchstmöglichen Performance ermöglichen. Ziel ist es, die Netze aus Sicht anspruchsvoller Kunden zu testen. Auch die Firmware-Stände der Mess-Smartphones müssen im Vorfeld geklärt werden. Schließlich passt jeder Netzbetreiber populäre Smartphones an sein Netz an, damit das Zusammenspiel reibungslos funktioniert.
Doch diesmal ging es einzelnen Betreibern in den Diskussionen scheinbar vorrangig darum, eine für das eigene Netz optimierte Messmethode durchzusetzen. Da wurde etwa versucht, uns ein insgesamt weniger stabil funktionierendes Smartphone zur Messung aufzudrängen - mutmaßlich weil sich der Netzbetreiber einen Vorteil im eigenen Netz davon versprach. Von einem Anbieter wurden uns mehrfach Fehler im Testaufbau unterstellt - die aufwendige Messungen sowohl von P3 communications als auch vom connect-Testlab allesamt widerlegen konnten. Bei ständig wechselnden Argumentationen konnte sich connect teilweise des Eindrucks nicht erwehren, dass es dem einen oder anderen Netzbetreiber gelegen käme, den nahenden Netztesttermin einfach zu sprengen.
Viel Feind, viel Ehr
Wir können solche Versuche nur als Kompliment für die Relevanz sehen, den unser Test für die Mobilfunkanbieter hat. Und wir bleiben uns in der Sache natürlich treu: einen Mobilfunknetztest durchzuführen, der dem Kunden einen tiefen Einblick in die Qualität und Leistungsfähigkeit der Netze gewährt. Eine Konsequenz werden wir aus den Erfahrungen dieses Jahres jedoch ziehen: Offensichtliche Versuche, die Transparenz unseres Tests zu missbrauchen, werden wir in Zukunft im Vorfeld ebenso transparent machen wie unser Testverfahren.?
Sonderfall: O2 und E-Plus
Warum wir das zusammenwachsende Netz schon 2016 nur mit dem Kandidaten O2 testen und bewerten.?
Nachdem Telefónica/O2 im Oktober 2014 den ehemaligen Konkurrenten E-Plus offiziell übernommen hat, läuft der Zusammenschluss der beiden Netze auf Hochtouren. Bisherige E-Plus-Kunden werden auf O2-Tarife umgebucht, einige doppelt genutzte Mobilfunkstandorte muss Telefónica nach Vorgabe der Regulierungsbehörde an einen der Mitbewerber verkaufen. Die verbleibenden Mobilfunkzellen erscheinen künftig nur noch als O2-Netz. Schon jetzt sind auch die alten E-Plus-Zellen nicht mehr als eigenständiges Netz sichtbar, vielmehr gibt es "alte" O2/E-Plus-Zellen und "neue".
Angesichts dieser Ausgangslage haben sich connect und P3 entschieden, im Netztest 2016 nur noch O2 zu testen. Wie wir aus Leserzuschriften und eigener Erfahrung wissen, treten im Zuge des laufenden Netz-Zusammenschlusses definitiv Schwierigkeiten auf. Diese Probleme, die sich etwa beim Handover zwischen den Zellen auswirken, werden im diesjährigen Testergebnis von O2 klar mit abgebildet.?