Navi-Apps gegen Werkslösungen
Wer bietet die besten Staumelder
Wer hat die besten Staumeldungen? Wir vergleichen die zwei Navigations-Apps von Navigon und Tomtom mit drei Premium-Festeinbauten von Audi, BWM und Mercedes.

Eine Technik setzt sich durch: Live-Verkehrsinformationen aus dem Internet sorgen nicht mehr nur via Smartphones und mobile Navis für staufreie Fahrt, sondern haben mittlerweile auch den Weg zu den Automobilherstellern gefunden. Bei Audi, BMW, Mercedes, VW und Renault sind Geräte mit entsprechenden Diensten verfügbar, um nur die größten Anbieter zu nennen.
Die populärsten Systeme im Test
Grund genug, die Staudienste erneut einem ausführlichen Test zu unterziehen. Doch wie testen? Generell ist es eher von theoretischem Interesse, welcher Dienst nun welchen Stau wie genau anzeigt.
In der Praxis ist es stattdessen viel wichtiger, was das Navigationssystem aus den Informationen macht, sprich: ob es rechtzeitig eine passende Umfahrung findet. Man will ja hauptsächlich so früh wie möglich ankommen.

Deswegen haben wir die Staudienste wieder auf einer Tagestour in Verbindung mit einem Navigationssystem ausprobiert: Fünf Autos mit fünf Navisystemen fuhren einen ganzen Tag lang quer durch Baden-Württemberg, mit regelmäßigen Fahrerwechseln und unter penibler Einhaltung der Tempolimits.
Die Testkandidaten
- Audi und BMW mit Inrix-Verkehrsinfos
- Mercedes mit seinem brandneuen Staudienst, der auf Tomtom-Daten basiert.
- der Original-Tomtom-Dienst in Form seiner App auf dem iPhone.
- Navigon-App für das iPhone
Da Google in seiner Maps-App keine aktive Stauumfahrung anbietet, haben wir auf dessen Teilnahme verzichtet, auch bei der Nokia-Navigation auf Windows Phone fehlt diese Funktion noch - stattdessen haben wir auf die populäre Navigon-App für das iPhone zurückgegriffen.
Diese App verwendet seit einigen Monaten Staumeldungen von Nokia Here Traffic. Bei unseren Testfahrten in den vergangenen Jahren war jeweils das Fahrzeug mit Tomtom-Navigation vorne, zum Teil deutlich. Haben die Konkurrenten inzwischen aufgeholt?
Auf die Sekunde kommt es an
Um es vorwegzunehmen: Ja, die Konkurrenz ist deutlich näher gekommen. Grobe Fehler bei den Verkehrsdaten wie noch 2012 haben wir nicht mehr festgestellt. Alle Teilnehmer erkannten die Behinderungen auf unseren Fahrstrecken mehr oder weniger ähnlich präzise.
Die Navigationssysteme im Überblick
Die Navis mit ihren Staudiensten
- Audi A3 MMI Navigation Plus
- BMW 5er Navigation Professional
- Mercedes GLK Comand Online
- Garmin Navigon Traffic Live
Vor allem der letztjährig arg gebeutelte Audi blieb zumindest auf den ersten Etappen in der Spitzengruppe, aber auch die anderen Teilnehmer umschifften die Verkehrshindernisse gleichermaßen ungerührt und kamen mit einem Abstand von wenigen Minuten an den Zwischenzielen an.
Zum Vergleich: Navis mit Stau-Infos bei der Testfahrt 2012
Bei diesem gleichbleibend hohen Niveau kommt es jedoch auf die Sekunde an - und da trennte sich die Spreu vom Weizen. So wie auf der Strecke von Germersheim in der Pfalz ins badische Hoffenheim (Tour 1): Aufgrund mehrerer Störungen wählten alle fünf Systeme hier eine andere Route.

Am schnellsten war ausgerechnet der Mercedes am Ziel, dessen Navi absichtlich nicht dazu riet, den Stau zu umfahren, sondern erst von einer reinen Landstraßenstrecke auf die Autobahn umroutete, dann mehrfach neu rechnete und schlussendlich kurz vor der Autobahnausfahrt doch den Befehl zum Weiterfahren gab.
Ebenso auf Etappe drei: Während die Konkurrenz die Stuttgarter Innenstadt noch als verstopft anzeigte und zum Teil komplizierte Umfahrungen wählte, korrigierte das Mercedes Comand seine Ankunftszeit Minute um Minute nach vorne, um schließlich doch über die Haupteinfallstraße von Süden her unbehelligt ans Ziel zu führen. Zeitersparnis: zehn Minuten.

Tomtom: schneller und genauer
Klarer Fall: Die Tomtom-Meldungen waren nach wie vor das entscheidende Quäntchengenauer und schneller. Und das sowohl bei der Auflösung eines Staus als auch bei der Entstehung, wie die Etappe zwei zeigte.
Hier leitete einzig das Mercedes-System um einen Stau herum und spart damit weitere vier Minuten ein. Auch in der Gesamtwertung lag der Mercedes damit vorne und gewann unseren Test.

Die Tomtom-App selbst wurde nur Zweiter: Zwar empfängt die App nominell dieselben Staumeldungen wie das Mercedes Comand, doch bei den Etappen eins und drei wählte Tomtom eine Umfahrung - und kam eine beziehungsweise drei Minuten später an. In der Endabrechnung fehlten ihr so elf Minuten auf den Mercedes.
Dass eine Umfahrung nur dann Sinn ergibt, wenn auch die Verkehrssituation auf den Umleitungsstrecken bekannt ist, zeigte sich hier: Die Systeme von Audi und BMW wählten auf Etappe eins eine Landstraßenumfahrung - die jeweiligen Fahrer fanden sich dort prompt zusammen mit ortskundigen Ausweichlern ebenfalls im dichten Verkehr wieder.
Doch Inrix hat angekündigt, seinen Dienst mit dem neuen Inrix "XD" Traffic auchauf Umgehungsstraßen stark auszuweiten: Weitere 1,5 Millionen Straßenkilometer sollen abgedeckt und solche Fälle vermieden werden.
Fazit: Feinschliff ist nötig
Das BMW-Navi kam auf einen guten dritten Platz: 19 Minuten fehlten auf das Mercedes Comand, was auf die landstraßenlastige Umfahrungsstrategie zurückzuführen war.
Genauso bei der Navigon-App, die nochmal zehn Minuten mehr auf Landstraßen vertändelte - hier müsste man die Routenberechnung und Staubehandlung feintunen. Ansonsten agierte die App zuverlässig.

Audi erwischte es erst zum Schluss: Vor allem bei Etappe vier, auf der das Audi-System zähfließenden Autobahnverkehr über eine zugestaute und nicht abgedeckte Landstraße umgehen wollte, verhagelte ihm mit über 20 Minuten Umweg den Schnitt.
Auf Etappe drei sorgte eine nicht im System hinterlegte Sperrung für Verwirrung. Sperrungen sind jedoch noch ein generelles Problem aller Anbieter - die zum Tag der Deutschen Einheit nahezu komplett gesperrte Stuttgarter Innenstadt hatte kein Anbieter korrekt verzeichnet. Da alle Dienste ein hohes Niveau bieten, kommt es eben auf die Feinheiten an.
Tomtom, Inrix, Nokia Here: Die Verkehrsdienste im Vergleich
Doppelsieg für Tomtom: Die beiden erstplatzierten Autos waren mit Tomtom Traffic unterwegs. Oft war dieser Staudienst das entscheidende Quäntchen schneller und präziser, sodass das Navisystem gerade noch rechtzeitig eine sinnvolle Umfahrung finden konnte. Dazu ist vor allem auf dem Land die Abdeckung höher. Auf Hauptstraßen allerdings ist der Abstand zu den Konkurrenten kleiner geworden.
Inrix ist stark verbessert und hat in diesem Test überzeugt: Alle Verzögerungen wurden erkannt, Phantom-Staumeldungen gab es auf der Testfahrt nicht. Kleinere Ungenauigkeiten führten jedoch auf der letzten Etappe zu einem unnötigen Umweg für den Audi. Mit dem neuen Inrix XD Traffic dürfte dies bald nicht mehr passieren.Im BMW lief das Zusammenspiel mit der Navigation hingegen einwandfrei.
Auch die Staumeldungen von Nokia Here Traffic, die auch für das weit verbreitete TMC-Pro verwendet werden, haben sich in den letzten Monaten deutlich verbessert. Die getestete Navigon-App zeigte zwar insgesamt ein bisschen zu viele Icons an, beging aber letztendlich keinen groben Fehler. Vor allem zu spät oder träge abgemeldete Staus verhinderten hier ein besseres Ergebnis.
Hintergrund und Historie: Tomtom machte den Anfang
Den Stein hat 2008 der niederländische Hersteller Tomtom mit seinem Dienst "HDTraffic" ins Rollen gebracht. Am quasi öffentlich-rechtlichen TMC hatte sich bisdahin mehr als zehn Jahre lang kaum etwas verändert, weder bei der Genauigkeit nochbei der Detailtiefe der Meldungen. Aufgrund der begrenzten Datenrate des UKW-TMC-Kanals war so nur eine grobe Einordnung der Verkehrsstörungen möglich.
Auch das damals von der Telekom gestartete und heute unter Nokia-Flagge laufende TMC-Pro funktioniert in der Praxis lediglich etwas besser, aber noch lange nicht gut. Neben den Begrenzungen bei der Datenübertragung war es vor allem die Stauerfassung, die es den Dienste-Betreibern anfangs schwer machte.
Tomtom brachte den Stein ins Rollen
Die zum Teil heute noch an manchen Autobahnbrücken hängenden Sensoren brachten zwar eine geringe Verbesserung, brauchten aber enorm viel Pflege; händische Meldungen von Polizei oder freiwilligen Staumeldern waren oft zu ungenau.
Erst der Einsatz von Floating-Phone-Data von Tomtom und Vodafone, bei demanonymisiert in den Autos mitfahrende Handys zu Staumeldern umfunktioniert wurden, brachte den Genauigkeitsdurchbruch.
Noch genauer geht es indes mit Floating-Car-Data: Hier werden nicht beliebige Handys gezählt, sondern Autos mit einem aktiven Dienst, der gezielt angesprochen werden kann oder selbst Staus signalisiert.
Dank der großen Verbreitung vernetzter Fahrzeuge und Smartphones mit Navi-Apps hat man mittlerweile eine kritische Masse erreicht. Das ermöglicht es zum Beispiel dem US-Anbieter Inrix, seinen Staudienst Inrix Traffic in Deutschland ohne Mobilfunkdaten zu betreiben.
Nach eigenen Angaben sind weltweit bereits drei Millionen Fahrzeuge mit Inrix-Diensten unterwegs. Konkurrent Tomtom spricht von beeindruckenden 1,6 Millionen Fahrzeugen alleine in Deutschland. Auch bei Google und Nokia sind großflächig Staumeldungen in den Kartenanwendungen verfügbar.
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