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Technik. Tests. Trends.
In die Zukunft navigieren

Wayfinder + Nav4All

Autoren: Florian Stein, Redaktion connect und Oliver Stauch • 11.5.2010 • ca. 2:00 Min

Der schwedische Handy-Navigations-Pionier Wayfinder ist kürzlich vom benachbarten Handy-Hersteller Sony Ericsson übernommen worden. Zukunft und Verfügbarkeit der Navi-Software sind derzeit also zumindest unklar. Neben ihrem Klassiker Wayfinder Navigator (99 Euro) haben die Schweden jetzt auch ...

Wayfinder Navigator/Maps
Etwas grob ausgefallen: Der neue Wayfinder Navigator
© Screens: naviconnect

Der schwedische Handy-Navigations-Pionier Wayfinder ist kürzlich vom benachbarten Handy-Hersteller Sony Ericsson übernommen worden. Zukunft und Verfügbarkeit der Navi-Software sind derzeit also zumindest unklar.

Neben ihrem Klassiker Wayfinder Navigator (99 Euro) haben die Schweden jetzt auch die Navi-Software des Herstellers Navicore im Portfolio. Unter dem sperrigen Namen "Wayfinder Navigator with Maps preloaded" gibt's den ehemaligen Spitzenreiter unserer Bestenliste - ab 49 Euro pro Land und Jahr (Europa 89 Euro). Was ist aus dem Testsieger von einst geworden?

Getrübtes Wiedersehen

Wayfinder Navigator/Maps
Schnellmenü: Unterwegs sieht man die wichtigsten Funktionen eingeblendet
© Archiv

Auf den ersten Blick ähnelt das Programm eher dem Wayfinder Navigator als den früheren Navicore-Versionen - die neuen Eigner haben also zunächst an der Vereinheitlichung der Grafik gearbeitet. Diese ist leider etwas grob ausgefallen.

Auch Funktionen hat Wayfinder eingespart: Die Verkehrsinfos waren im Test nicht in Betrieb zu setzen, einen Geschwindigkeitswarner gibt es hier nicht. Unterwegs jedoch blitzten die Qualitäten der Software auf: Die Sprachansagen zum Beispiel ertönten absolut auf den Punkt - nicht zu früh, nie zu spät. Nicht immer korrekt war jedoch die prinzipiell hilfreiche Ansage "Die rechte Spur nehmen", oft wäre ein einfaches "Rechts halten" ausreichend gewesen.

Die Routen gaben kaum Anlass zu Kritik und wurden fix errechnet. Insgesamt stellte sich schnell ein sehr angenehmes Gefühl ein, sicher geführt zu werden - eine wahrlich wertvolle Eigenschaft. Bleibt zu hoffen, dass Sony Ericsson das Programm weiterführt.

Nav4All 9.0

Nav4All 9.0
Nav4All 9.0: Für Einsteiger zum Abgewöhnen
© Archiv

"Autsch" - das ist das erste, was dem routinierten Tester durch den Kopf schießt, wenn er das Menü der kostenlosen Nav4All-Software aufruft. Die Software hat den Charme einer noch ungefertigen Studienarbeit zum Vordiplom.

Unzählige Einträge, lieblos in Textform untereinander, zeigen das Bemühen, viel zu integrieren. In Sachen Übersichtlichkeit ist das aber ein prototypisches Beispiel für "so nicht". Der Schwiegermuttertest führt umgehend zum Abbruch.

Aber das geht nicht jedem so. Wer sich ein wenig mit Handynavigation auskennt und eine Tüftlerseele besitzt, entdeckt im Nav4All-Menü Einträge, die etwa das Tracking von zurückgelegten Wegen erlauben. Aber das wäre alles viel toller, wenn das Menü nicht so endlos und teilweise undurchdacht wirken würde.

Karge, aber eindeutige Darstellung

Nav4All 9.0
Starker Tobak: Das Hauptmenü ist lang und geht sogar noch unten weiter
© Archiv

So ist es unverständlich, warum angeraute Menüeinträge trotzdem überscrollt werden müssen und weshalb manches Untermenü nicht übersetzt wurde. Kurios sind auch Routentypen wie "White++". Und was man sich unter dem Routentyp "Tourist" vorstellen soll, bleibt auch im Dunkeln. Doch das Gemoser lässt schlagartig nach, wenn man schließlich mit Nav4All navigiert.

Dann ist zwar die Darstellung mit nur einem einsamen Pfeil relativ karg, aber die Anzeige ist in aller Regel eindeutig. Außerdem kommt die Sprachausgabe recht punktgenau - wenn auch mit einem sehr schmalen Wortschatz.

Ärgerlich ist eigentlich nur die oftmals zu lange Neuberechungszeit nach Verfahren in Innenstädten. Die gewählten Routen hingegen sind weitgehend optimal. Für Tüftler ein Kleinod!