In die Zukunft navigieren
T-Mobile + Vodafone
- Handy-Navigation: eine Bestandsaufnahme
- Garmin + McGuider
- Navigon + TomTom
- Route66 + Skobbler
- Nokia Maps 3.0
- T-Mobile + Vodafone
- Ö-Navi + Falk Maps
- ALK Copilot + Amaze
- Wayfinder + Nav4All

Die Handy-Navisoftware T-Mobile NaviGate lernt laufen, denn die Version 2.6 hat eine Geocaching-Funktion. Diese eignet sich zur Hightech-Schatzsuche, aber auch zum Stadtbummel und soll bald für viele Mobiltelefone verfügbar sein.
Damit niemand die kostenlose Fußgänger-Navigation für Autofahrten zweckentfremdet, wurde ein Tempolimit eingezogen: Bei über 10 km/h stellt Navigate die Arbeit ein. NaviGate ist also kostenlos, wird auf einem kompatiblen GPS-Handy installiert und führt T-Mobile-Kunden als Offboard-Lösung für 99 Cent pro Route europaweit ans Ziel.
Wir haben NaviGate auf dem Nokia N82 getestet. Adresseingabe und POI-Sonderzielsuche funktionieren zuverlässig, die Download- Wartezeiten sind kurz. Mit dem N82 war auch der GPS-Empfang sehr schnell hergestellt. Die Navigation funktioniert wie bisher bei NaviGate mit Pfeilen und warnt den User, wenn er mal schneller fährt als erlaubt. Verbessert wurde die TMC-Pro-Funktion: Sie bezieht etwa Unwetter in die Routenberechnung ein.
Übersichtliche Bedienung

Während der Zielführung steht ein spezielles Menü zur Verfügung, das die wichtigsten Features für unterwegs auf einen Blick bereithält. Außerdem kann man das Display mit der Wippe in horizontaler Richtung durchschalten und gelangt so von der Pfeildarstellung auf die Listen- und GPS-Ansicht.
Die Zielführung erledigt NaviGate sehr zuverlässig. Die Version 2.6 versieht ihren Dienst als Auto- Navi deutlich zuverlässiger als ihre Vorgängerin 2.0 - das liegt nicht zuletzt am Spurassistenten.
Die Sprachausgabe auf dem N82 war ausreichend laut und klar, das Display hell und gut ablesbar. Die Pfeile auf dem Display sind eindeutig und groß, die anderen Optionen und die Anzeige auf dem Handy fallen jedoch naturgemäß reichlich klein aus.
Wenden auf der Autobahn?

Das Abweichen von einer Autobahnroute quittiert NaviGate stoisch mit der Aufforderung, bitte zu wenden. Und nach GPS-Verlust im Tunnel nimmt es die Routenführung nicht von selbst wieder auf, sondern will über das Menü mit "Route fortsetzen" dazu aufgefordert werden. Dafür passen Anzeige und Sprachausgabe bei kurz aufeinanderfolgenden Abbiegestellen nun zusammen.
NaviGate 2.6 ist für Gelegenheits-Navigierer mit T-Mobile-Vertrag eine gute Lösung. Pflicht sind aber ein ordentlicher Handyhalter und ein Telefon mit transflexivem Display, denn sonst sieht man bei Sonne nichts. Und mit der kostenlosen Fußgänger-Navigation in Version 2.6 ist NaviGate noch interessanter geworden
Vodafone Navigator
Beim Vodafone Navigator handelt es sich um eine sogenannte Offboard-Navigation, die sich die notwendigen Routeninformationen pro Strecke über das Handynetz besorgt. Der Vorteil dieser Art der Navigation: Die Kartendaten sind aktuell und die Software benötigt kaum Speicherplatz auf dem Handy.

Der Nachteil sind die Kosten. Nicht weil sie hoch wären, sondern weil ihre Struktur oft kompliziert ist. Im Fall des Vodafone Navigator sogar besonders kompliziert: Die Software kostet monatlich eine Gebühr. Diese liegt für 12 Monate Laufzeit bei 5 Euro für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) und bei 9,95 Euro für die Navigation in ganz Westeuropa.
Wer sich nur einen Urlaub lang binden will, kann den DACH-Navigator für 8,95 Euro und die Westeuropa-Version für 12,95 Euro nur einen Monat nutzen. Pro Route zu bezahlen wie etwa bei T-Mobiles NaviGate, das geht hier nicht. Dafür bietet der Vodafone Navigator eine andere - sinnvolle - Besonderheit: Weil Vodafone in allen Ländern Westeuropas Vertragspartner hat beziehungsweise selbst als Netzbetreiber aktiv.
Durchwachsenes Menü

Die von Telmap für Vodafone entwickelte Navigationssoftware wirkt beim ersten Öffnen angenehm schlicht und bietet ein ordentlich strukturiertes Menü. Allerdings sind dort dann leider nicht alle Terminologien klar.
So startet man die Suche nach Sonderzielen/POIs über den Menüpunkt "Verzeichnisse". Und warum "Upgrade/Status" einmal (zu) prominent auf der ersten Menüebene sitzt, um dann noch einmal sinnvoll unter "Extras" aufzutauchen, das ist und bleibt ein typisches Menü-Mysterium.
Immerhin sind die zentralen Punkte des Menüs schnell gefunden. Die Zieleingabe gibt sich bereits mit Fragmenten zufrieden und filtert zum Beispiel aus "Ludwigsb/Kön/12" alle sinnvollen möglichen Zieladressen heraus.
Navigation nur durchschnittlich
Die Navigation an sich ist nur durchschnittlich. Zwar geht die Routenwahl völlig in Ordnung, aber die übers Handynetz gefunkte Kartendarstellung ist dann doch eine eher karge Angelegenheit. Immerhin: Man sieht, wo man hinfahren soll. Das ist aber auch wichtig, denn die Sprachausgabe darf man als unnötig schlecht bezeichnen. Unnötig deshalb, weil sie aus zwei Stimmen besteht.
Einmal sagt eine schon sehr nuschelnde Dame "Jetzt rechts abbiegen auf...", um dann von einer noch gruseligeren Text-to-Speech-Kollegin abgelöst zu werden, die den Straßennamen vorträgt. Beide klingen, als wären sie mit einer viel zu niedrigen Bitrate digitalisiert worden.