AKG N60 NC im Test
AKG hat seine Produktreihen vollständig erneuert und krönt seine On-Ear-Serie nun mit einem kompakten Noise-Cancelling-Kopfhörer. Der AKG N60 NC beweist im Test, dass er auch passiv richtig gut klingt.

Der ursprünglich rein österreichische Hersteller AKG verschmolz in den 90er-Jahren mit Harman Industries zu einem weltweiten Konzern. Entwickelt und gefertigt werden Kopfhörer und Mikrofone indes weiterhin in Wien. Beim Noise-CAncelling-Kopfhörer N60 NC wird deutlich, dass die Traditionsmarke AK...
Der ursprünglich rein österreichische Hersteller AKG verschmolz in den 90er-Jahren mit Harman Industries zu einem weltweiten Konzern. Entwickelt und gefertigt werden Kopfhörer und Mikrofone indes weiterhin in Wien. Beim Noise-CAncelling-Kopfhörer N60 NC wird deutlich, dass die Traditionsmarke AKG nach ihrem großen visuellen Relaunch gerade im Mobilbereich vor frischen, modernen Designideen sprudelt.
Der N60 arbeitet mit einem komplett zusammenfaltbaren, drehbaren Ohrmuschelgelenk - eine Mischung aus DJ- und Mobilhörer. Der On-Ear-Kopfhörer bringt ein gutes Gewicht mit, die Rasterarretierung ist genau und das Proteinleder dick. Für das Smartphone steht zwar nur eine edle Ein-Knopf-Fernbedienung inklusive Mikrofon zur Verfügung, doch waren die AKG-Ingenieure so gnädig, ein schlankes USB-Ladekabel beizulegen. Die NC-Aktivelektronik benötigt also keine Batterien - die Ohrmuscheln bleiben verhältnismäßig leicht.
Aufgesetzt bietet der N60 anders als viele bekannte On-Ear-Konstruktionen einen hohen Tragekomfort mit einem nie störenden, definierten Druck auf die Ohrmuscheln. Auch die Wahl der filigran stoffummantelten Kabel war eine gute Idee, denn sie verheddern sich nicht und sind frei von störenden Mikrofonie- Effekten.

Sound-Cancelling?
Wirklich spannend bei der Noise-Cancelling-Technologie (NC) ist der Vergleich mit dem passiven Modus. Klingt der Kopfhörer bei Aktivierung der Geräuschunterdrückung überhaupt noch annehmbar? Ein Bose-Kopfhörer zum Beispiel funktioniert erst mit NC richtig, denn seine Elektronik entzerrt auch den Frequenzgang aktiv.
Anders der AKG: Ob hier der Schalter auf NC steht oder nicht, hat nur einen marginalen Einfluss auf den Frequenzgang. Der N60 klingt sogar ohne Aktivierung etwas körperhafter, tiefer und natürlicher.
Tondokumente
Den Beweis seiner passiven Bodenständigkeit liefert der AKG gleich beim dynamischen Klavieranschlag des Trio Mediterraneo (Track 4 der stereoplay-CD "Perfektes Timing Vol. 1"). Mit vollmundigweichem Aroma schmettert der N60 das obertonreiche Klavierwerk - per aktiviertem NC etwas knackiger und präziser und mit Inga Rumpf's "Its a Man's World" impulstreuer und direkter, im Passiv-Modus dafür mehr Leichtigkeit und federnde Basskraft.
Doch der Unterschied zwischen den beiden Qualitätsstufen ist so gering, dass man AKG hierfür loben muss. Die aktivierte Geräuschunterdrückung ist zudem rauscharm und filtert monotones Umgebungsrauschen effektiv weg, lässt auf der Straße im oberen Frequenzspektrum jedoch genug Feedback durch.