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Amazon Fire-TV 4 (4K55N400D) im Test

Amazon ist bekannt für seine Fire-TV-Sticks. Es gibt aber auch Fernseher mit dem hauseigenen System. Wir haben die Mittelklasse in 55 Zoll getestet. Alexa – Film ab!

Autor: Patrick Gruber • 21.12.2023 • ca. 4:15 Min

Online-Siegel
gut
AmazonFire-TV 4 (4K55N400D)
55-Zoll-LED-LCD-TV
Dezember 2023 Zum Produkt
Amazon Fire-TV 4 (4K55N400D) im Test
Der Fire-TV 4 ist die Mittelklasse unter den Amazon-Fernsehern. Optisch wirkt er langweilig.
© Amazon

Wer Amazon sagt, der muss auch Alexa sagen. Der digitale Sprachassistent ist bei smarten Produkten des Online-Megakonzerns allgegenwärtig. Weil Amazon das so will, und weil es funktioniert. Egal, ob die Lautsprecher der Echo-Serie, die Fire-TV-Sticks oder die Fernseher von Amazon, allesamt können ...

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Pro

  • gutes Bild im Eco-Modus
  • hohe Bildqualität
  • gelungene Remote
  • nahtlose Alexa-Integration

Contra

  • dünner Sound
  • mäßige Materialauswahl
  • kleiner Farbraum bei HDR

Fazit

55 Zoll Smart-TV für 450 Euro – kann das gutgehen? Im Falle des Amazon Fire-TV 4 lautet die Gegenfrage: Warum nicht? Der Online-Gigant schnürt ein rundes Paket aus guter Ausstattung, gelungener Bedienung und hoher Bildqualität. Lediglich bei der Materialauswahl und beim Sound kommt der Sparzwang unangenehm durch. connect-CHECK!-Urteil: gut

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Wer Amazon sagt, der muss auch Alexa sagen. Der digitale Sprachassistent ist bei smarten Produkten des Online-Megakonzerns allgegenwärtig. Weil Amazon das so will, und weil es funktioniert. Egal, ob die Lautsprecher der Echo-Serie, die Fire-TV-Sticks oder die Fernseher von Amazon, allesamt können sie als Sprachassistent dienen und die zentrale Rolle im sprachgesteuerten Smart-Home übernehmen.

Die Fire-TV-4-Serie stellt bei Amazon die Mittelklasse mit 4K-LED-LCD-Display in Diagonalen von 43 bis 55 Zoll. Aufgrund des günstigen Preises haben wir das größte Modell der Serie im Test, das meist für rund 450 Euro zu haben ist. Im Rahmen bestimmter Rabatt-Aktionen wie Prime Day oder Black Week geht der Preis oft nochmals deutlich nach unten, wodurch die Amazon-Fernseher dann vorübergehend zu echten Schnäppchen werden.

Amazon Fire-TV 4 (4K55N400D) im Test: Fernbedienung
Die Alexa-Remote funktioniert hervorragend, ist gut verarbeitet und sinnvoll belegt.
© connect

Die Ausstattung: Typisch Mittelklasse

450 für einen 55 Zoll großen Smart-TV – muss man da nicht spürbare Abstriche bei der Ausstattung machen? Zumindest nicht auf dem Papier. Der Amazon Fire-TV 4 basiert auf einem klassenüblichen Direct-LED-LCD-Panel mit UHD-Auflösung und 60 Hz Bildwiederholrate.

Er unterstützt die HDR-Formate HDR10 und HLG und bietet vier HDMI-Buchsen, eine davon beherrscht eARC für den Anschluss einer Soundbar, etwa zur Ausgabe eines Dolby-Atmos-Streams, der von einem externen Zuspieler kommt. So weit, so normal. Die eigentliche Besonderheit verbirgt sich bei den TVs das amerikanischen Versandriesen unter der Haube: die smarte Oberfläche Fire TV OS, die viele wohl schon von den Fire-TV-Sticks kennen.

Denn damit wurden bereits zahllose ältere Fernseher fit gemacht für die smarte Gegenwart. Was viele vielleicht nicht wissen: Fire TV OS fußt ebenso auf Android wie die beiden Google-Systeme Android TV und Google TV. Wie sich das System im Zusammenspiel mit der typischen Fire-TV-Fernbedienung anfühlt, klären wir im nächsten Kapitel.

Die besten TV-Verkaufsschlager des Jahres 2023

Dem Gehäuse der mittleren Modellreihe der Fire-TVs sieht man den günstigen Preis leider schon auf den ersten Blick an. Und das liegt nicht in erster Linie an der Materialauswahl. Kunststoff ist in dieser Preisregion bis auf wenige Ausnahmen normal und auch völlig in Ordnung.

Sowohl die recht zentral platzierte Anschluss-Box als auch der untere Bereich des TVs mit einer Bautiefe von rund 9 Zentimetern sorgen zusammen mit den weit außen montierten Standfüßen für einen nicht gerade modernen Look. Zumindest gelingt die Montage sehr einfach, und die Standfüße lösen ihre Aufgaben gut. Deren Anmutung ist jedoch nur eins: billig.

Amazon Fire-TV 4 (4K55N400D) im Test: Rückseite
Von hinten ist der Fire-TV 4 auch keine Augenweide. Zudem trägt er reichlich Hüftspeck.
© Amazon

Fire TV OS vom Stick zum TV: ein logischer Schritt

Bekannt für seine Smart-TV-Sticks, bringt Amazon jetzt also auch Fernseher mit der hauseigenen Oberfläche auf den Markt – ein logischer und konsequenter Schritt, zumal der Online-Riese wohl eine der besten Vermarktungsplattformen der Welt sein Eigen nennt. Hohe Verkaufszahlen sind quasi ein Muss.

Am Smart-System wird es jedenfalls nicht scheitern. Fire TV OS funktioniert sehr zuverlässig, ist über die Jahre sehr ausgereift und ergonomisch geworden und bietet eine riesige Auswahl an Streaming-Apps. Auch der Cloud-Gaming-Dienst Luna ist mittlerweile in Deutschland verfügbar, der den TV in eine veritable Spielekonsole verwandelt.

Zusammen mit der ebenfalls weithin bekannten Alexa-Remote gelingt die Bedienung des Amazon-Fernsehers sehr einfach. Erst recht, weil sich dank Alexa nahezu alles auch per Sprache erledigen lässt.

Trotz des günstigen Preises: Kaum Schwächen bei der Bildqualität

Der Amazon Fire-TV 4 ist selbst ohne zusätzliche Rabattaktionen wie Prime-Day oder Black-Week schon ein sehr günstiger Fernseher. Bisher hat sich das lediglich auf die Materialauswahl und die Optik ausgewirkt. Aber wie sieht es bei der wichtigsten Disziplin, der Abbildungsleistung, aus?

Amazon Fire-TV 4 (4K55N400D) im Test: Messlabor HDTV
Im Modus „Film dunkel“ kann der Amazon-Fernseher mit einer tollen Farbwiedergabe glänzen.*
© connect

Direkt nach der Erstkonfiguration sind wir jedenfalls schon einmal positiv überrascht: Das Bild im Energiespar-Modus zeigt nicht die knallbunten Farben und ein extrem kühles Weiß, wie es bei so vielen Herstellern üblich ist. Sogar der Gammaverlauf gelingt sehr gut. Für Linear-TV kann man den Fire-TV 4 tatsächlich im Auslieferungszustand nutzen, ohne große Kompromisse einzugehen.

Im Gegenzug gilt: Finger weg von den Modi Standard und Lebhaft! Die gehen gar nicht. Vor allem letzterer haut wirklich völlig daneben. Mit 12.500 K Farbtemperatur eignet sich dieser Modus allenfalls für eine Doku über eine Polarexpedition.

Amazon Fire-TV 4 (4K55N400D) im Test: Messlabor HDR
Im HDR-Bereich fehlt es dem Panel an nativen Farbraum. Aus dem holt es aber noch das Beste raus.*
© connect

Wer ernsthaft Filme genießen und die Arbeit des Regisseurs würdigen will, der greift zum Modus „Film dunkel“. Hier erreicht das Panel mit 266 Nits zwar nicht seine maximale Leuchtkraft, dafür sitzen bei SDR-Material Grautreppe und Farben nahezu perfekt. Auch der Gammaverlauf ist in Ordnung, wird aber noch besser, wenn ihr die entsprechende Einstellung im Menü auf den Wert 1 stellt. Der Farbraum wird zudem fast vollständig abgedeckt.

Das sieht bei HDR-Material im BT.2020-Farbraum ganz anders aus. Hier fehlt es dem LCD-Panel einfach an den Möglichkeiten, die es mithilfe von Quantum-Dot-Filtern bekommen würde. Sehen lassen kann sich das Bild aber dennoch allemal. Mit 323 Nits werden Helligkeitsspitzen aber schon früh beschnitten.

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AmazonFire-TV 4 (4K55N400D)
55-Zoll-LED-LCD-TV
Dezember 2023 Zum Produkt

Auf die Bildqualität hat der günstige Preis also keinen zu großen Einfluss, sieht man vom begrenzten HDR-Farbraum mal ab. Dass Amazon nicht sehr weit oben ins Regal gegriffen hat, offenbart sich allerdings bei der Blickwinkelstabilität.

Vor allem Hauttöne wirken schnell fahl, Menschen machen dann einen kränklichen Eindruck. Blondes Haar driftet ins Graue, was sogar Kleinkindern etwas Greisenhaftes angedeihen lässt.

Im Gegenzug zeigen sich Schwarztöne bei seitlichen Einblicken erfreulich stabil. Ebenso erfreulich ist die geringe Latenz des 60-Hz-Panels. Und da die Motion Compensation namens „Action Smoothing“ gut arbeitet, sind auch 24p-Filme angenehm anzusehen. Beim Klang der Lautsprecher kommt indes keine große Freude auf. Bei der Einstellung „Film“ klingen sie zwar etwas besser, aber hier merkt man den Rotstift dann doch.

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Fazit

55 Zoll Smart-TV für 450 Euro – kann das gutgehen? Im Falle des Amazon Fire-TV 4 lautet die Gegenfrage: Warum nicht? Der Online-Gigant schnürt ein rundes Paket aus guter Ausstattung, gelungener Bedienung und hoher Bildqualität. Lediglich bei der Materialauswahl und beim Sound kommt der Sparzwang unangenehm durch.

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Details & Messergebnisse: Amazon Fire-TV 4 (4K55N400D)

Vollbild an/aus
Detail
MarkeMarke
ModellModell
Preisempfehlung599 Euro
ANSCHLÜSSE
Tuner: DVB-T / -C / -S1 / 1 / 1
HDMI / USB 4 / 2
LAN / WLAN / Bluetooth● / ● / ● (Audio, Gamepad, Tastatur)
Audioausgangoptisch, eARC
AUSSTATTUNG
Panel4k, LCD, 60 Hz
BacklightDirect-LED
HDR-FormateHDR10, HLG
Smart-TVFire TV OS, HbbTV, sehr viele Apps, Sprachsteuerung: Alexa
MedienwiedergabeDLNA, Mirroring, USB-Playback, Chromecast
GamingALLM
Besonderheiten-
MESSERGEBNISSE
Abmessungen (B × H × T)123,6 x 71,8 x 9 cm
Bilddiagonale / Gewicht55 Zoll / 11,5 kg
In-Bild-Kontrast HDTV / HDR6584:1 / 6726:1
Brillanz Kino / Dynamisch / HDR268 / 373 / 324 Nits
Gamma / Fehler bei Grautreppe2,28 / 1,6
Farbtemperatur / Fehler b. Farben6718 K / 1,2
Farbraumdeckung HDTV / HDR97,6 % / 88,8 %
Verzögerung Film- / Game-Modus102 / 9,6 ms
Einschalt- / Umschaltzeit5 / 3 s
Leistungsaufnahme Film / Standby105 / 0,4 W

* Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com