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Zwischen Glanz und Ernüchterung

Assassin’s Creed Shadows im Test

Assassin’s Creed Shadows wurde sehnlichst erwartet und muss an der Kasse gut performen. Für Ubisoft hängt viel am Erfolg. Doch kann sich dieser einstellen? Wir machen den Test.

Autor: Sebastian Thöing • 20.3.2025 • ca. 3:30 Min

Online-Siegel
gut
Gaming
UbisoftAssassin’s Creed Shadows
Videospiel
Zusätzliche Infos
Getestet von der Redaktion PC Magazin.
März 2025 Zum Produkt
Dörfer und Städte wirken in AC Shadows enorm lebendig.
Dörfer und Städte wirken in AC Shadows enorm lebendig.
© Ubisoft

Die Assassin’s Creed-Reihe ist ein Gaming-Gigant, der seit dem Jahr 2007 Spielerinnen und Spieler in unterschiedlichste Epochen und Kulturen entführt hat. Mit "Shadows" erfüllt Ubisoft nun einen lang gehegten Wunsch der Fans: Ein Abenteuer im alten Japan zur Zeit der Sengoku-Periode. D...

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Pro

  • Beeindruckende Optik
  • Lebendig wirkende Orte
  • Gute Stealth-Mechanik
  • Spaßiges Kampfsystem
  • Optionen in Dialogen
  • Guter Basenbau

Contra

  • Ungenutztes Story-Potenzial
  • Wenig Charaktertiefe
  • Quest-Mechanik wiederholt sich schnell

Fazit

Assassin’s Creed Shadows macht trotz offensichtlicher Schwachstellen enorm viel Spaß!

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Die Assassin’s Creed-Reihe ist ein Gaming-Gigant, der seit dem Jahr 2007 Spielerinnen und Spieler in unterschiedlichste Epochen und Kulturen entführt hat. Mit "Shadows" erfüllt Ubisoft nun einen lang gehegten Wunsch der Fans: Ein Abenteuer im alten Japan zur Zeit der Sengoku-Periode. Doch nach Kontroversen, Verschiebungen und dem Druck, das strauchelnde Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, steht viel auf dem Spiel. Wir haben uns in die Haut der Ninja Naoe und des Samurai Yasuke gewagt – und ein zweischneidiges Schwert gefunden.

Ein Hauch von Geschichte – und viel Rache

Japan im späten 16. Jahrhundert: Oda Nobunaga ist auf dem Vormarsch, das Land zu einen. Im Schatten dieser politischen Umwälzungen entspinnt sich die Geschichte von Naoe, deren Heimatdorf Iga von Nobunagas Truppen verwüstet wird. Der Plot folgt klassischen Assassin’s Creed-Pfaden: eine familiäre Tragödie, ein Schwur auf Rache und eine geheimnisvolle Verschwörung. Auch das Shin Bakufu, ein schattenhaftes Shogunat, fügt sich nahtlos in das bekannte Schema ein. Hier ist Ubisoft auf sicherem Terrain geblieben – mit wenigen Überraschungen. Wir reisen also viel durch die (wirklich schöne) Spielwelt, suchen die Gegner und sorgen dafür, dass sie nicht länger unter den Lebenden weilen. So weit, so bekannt, denn ein sehr ähnliches Prinzip verfolgte man bereits mit Valhalla.

Die Dynamik zwischen Naoe und Yasuke hätte das emotionale Herzstück des Spiels werden können. Doch die Beziehung der beiden Protagonisten entwickelt sich erschreckend hastig. Konflikte und Differenzen werden im Schnellverfahren überwunden (wenn sie überhaupt mal vorkommen) sodass die Tiefe der Figuren auf der Strecke bleibt. Gerade Yasuke, der afrikanische Samurai und ehemalige portugiesische Sklave, bietet eine Ausgangslage, aus der man viel hätte machen können. Doch das Potenzial lässt man ungenutzt liegen. Die Tiefe eines Ezio wird beispielsweise nie erreicht. Dennoch können wir konstatieren, dass uns die Story rund um Naoe und Yasuke besser gefallen hat als die von Valhalla, was auch an den guten Origin-Geschichten liegt, die wir erleben.

Eine Open World wie ein Gemälde

Wo Shadows brilliert, ist seine Spielwelt. Das alte Japan ist eine visuelle Wucht: Kirschblüten wehen im Wind, Regen prasselt auf moosbedeckte Häuser, und in der Ferne thronen Berge über nebelverhangenen Wäldern. Nahezu atemberaubend ist die enorme Weitsicht. Selten konnten wir in gefühlten Kilometern Entfernung noch Details erkennen, selten wirkte eine Spielwelt so riesig – obwohl sie das gar nicht ist. Das bespielbare Japan besteht aus insgesamt neun Regionen, die sich über zahllose Kilometer erstrecken und mit lebendig wirkenden, liebevoll gestalteten Dörfern und Städten aufwartet.

Die Weitsicht in Assassin’s Creed Shadows ist wirklich phänomenal.
Die Weitsicht in Assassin’s Creed Shadows ist wirklich phänomenal.
© Ubisoft

Auch der gewählte Stil in Zwischensequenzen überzeugt mit seinem Schwarz-Weiß-Stil und teils literweise (rotem) Blut. Gerade zu Beginn des Naoe-Strangs wirkt das besonders beeindruckend und zieht einen wunderbar in die Atmosphäre.

Ein Kritikpunkt aber bleibt: So schön die Welt auch ist, sie fühlt sich teilweise recht leer an. Abseits der Hauptwege gibt es leider nur wenig zu entdecken.

Altbewährtes Gameplay – mit Licht und Schatten

Spielerisch bleibt Shadows den Wurzeln der Serie treu – was wir explizit goutieren. Naoe agiert als schattenhafte Attentäterin, Yasuke als kraftvoller Krieger. Das Schleichen wurde merklich verbessert, und neue Mechaniken wie Lichtquellen-Manipulation: Wir pusten jetzt beispielsweise einfach Kerzen aus, und Bodenschleichen bringen frischen Wind. Gerade Naoe kann mit ihren diversen Schleich-Skills wirklich überzeugen.

Yasuke hingegen kämpft mit deutlich mehr Wucht, sodass manche Gegner seine Schläge kaum parieren können. Zudem hält der Hüne auch noch ordentlich was aus – selbst auf höheren Schwierigkeitsgraden. Diese Gameplay-Abwechslung gefällt, hätte jedoch noch ein Quäntchen mehr Kreativität vertragen können. Denn auch wenn sich Naoe und Yasuke im Kampfstil unterscheiden, hämmern wir am Controller weiterhin auf dieselben Knöpfe, wählen zwischen leichten und schweren Angriffen, parieren oder führen besondere Spezialangriffe durch. Das fühlt sich aber alles in allem sehr gut an, macht Spaß und funktioniert tatsächlich sehr gut.

Die Stealth-Mechanik wurde für Naoe spürbar verbessert.
Die Stealth-Mechanik wurde für Naoe spürbar verbessert.
© Ubisoft

Was übrigens ebenfalls gut funktioniert? Der Basenbau. Denn im neuen Assassin’s Creed können wir eine echte, große Basis bauen. Dazu steht uns ein ganzer Landstrich zur Verfügung, den wir mit Gebäuden, Wegen und Dekorationen ausstatten können – vorausgesetzt wir haben zuvor genügend Material gesammelt. Das Ganze funktioniert über ein Raster, das ein wenig an Anno erinnert und ist nicht nur Show, sondern teils sehr praktisch. Mit einer Schmiede können wir zum Beispiel Waffen zerlegen oder verbessern. Wer hingegen keine Lust auf Basenbau hat, kann das Feature aber auch einfach links liegen lassen. Nur ein, zwei Mal wird es zur Pflicht, Gebäude zu errichten.

Fazit

Assassin’s Creed Shadows ist ein visuell absolut beeindruckendes Abenteuer mit einem faszinierenden Setting, auf das Fans seit Jahren warten. Erzählerisch und spielerisch bleibt Ubisoft auf altbekannten Pfaden, ohne den Mut, wirklich Neues zu wagen. Wir wagen aber zu behaupten, dass Shadows jedem Spieler, der auch nur im Ansatz etwas mit Action-Rollenspielen anfangen kann, gefallen wird – auch wenn der der Schatten der verpassten Chancen nicht zu übersehen ist.

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