Audioquest Dragonfly Cobalt im Test
Der dritte Akt ist in der Oper der schönste. So auch bei Audioquest. Nun kommt der Dragonfly in edlem Blau. Lesen Sie unseren Test hierzu.

Nicht arrogant werden – sondern sich das Staunen an einem Wunder bewahren. Nichts anderes ist dieser Stick. Wir stehen vor einer unfassbaren Miniaturisierung. Den Dragonfly hat Audioquest schon seit 2012 im Portfolio. Nun kommt die neueste und mittlerweile dritte Generation – „Cobalt“ g...
Nicht arrogant werden – sondern sich das Staunen an einem Wunder bewahren. Nichts anderes ist dieser Stick. Wir stehen vor einer unfassbaren Miniaturisierung.
Den Dragonfly hat Audioquest schon seit 2012 im Portfolio. Nun kommt die neueste und mittlerweile dritte Generation – „Cobalt“ genannt. Das ist ein knalliges Dunkelblau, dazu noch deutlich kompakter als die vorangegangene Version Red.
Was bewundern wir? Einen Digital/Analog-Wandler, dazu einen Hochleistungsrechner und einen Verstärker. Das Einsatzgebiet ist stattlich. Wenn wir die Kapsel an der Front abnehmen, lächelt uns der bekannte USB-Stecker an.
Der Cobalt passt mit einem Adapter an ein Smartphone oder direkt an den Laptop oder Festrechner. Ein Kabel von USB-C auf Mini-Muffe liegt dem Lieferumfang bei. Android- und iPhone-Nutzer müssten sich einen Adapter für kleines Geld beschaffen. Kein Drama.
Nahezu grenzenlos
Audioquest hat nicht nur Jahre der Entwicklung investiert, sondern auch die besten Chips angekauft. So wandelt ein ESS ES9038Q2M-Chip. Der ist recht neu und nahezu grenzenlos.
Das Libellen-(eben „Dra- gonfly“)-Logo auf der Front zeigt uns über die Farbe den aktuellen Stream an.
Rot steht für Standby, Grün für gemeine 44,1 Kilohertz. Hinauf geht die Auflösung bis 96 Kilohertz, in der ganz großen Zugabe können sogar MQA-Dateien gewandelt werden.

Die Gesamtarchitektur wurde höchst audiophil ausgelegt. So gibt es keine Angriffsfläche für böse Störsignale wie Bluetooth oder WLAN. Auch Handy-Strahlen werden geblockt. Die ersten 10.000 Cobalts liefert Audioquest mit Gutscheinen für Tidal und Qobuz aus.
Die Erstinstallation hat uns weder Schweiß noch Zeit gekostet. Einfach anstecken, eventuell noch das Klangziel in der Software auswählen und hören. Am iPhone genügte das simple zustecken. Großartig, schlau und effektiv.
Wie hält sich der klangliche Eindruck? Ebenso großartig. Beim iPhone kein Vergleich zu der Apple-eigenen Hardware. Ein gewaltiger Schub ging durch das Klangbild.
Der Bass hatte plötzlich Druck und Kontur. Sehr aufgeräumt, aber nie hart. Auch im direkten Vergleich mit dem Dragonfly Red zeigte sich der Cobalt als der klangstärkere Wandler. Das war nicht nur präziser in der Abbildung, sondern auch tendenziell wärmer.
So mancher externe Röhren-Kopfhörerverstärker sieht alt dagegen aus. Abermals: Ein Wunder – in dieser Bauform, mit diesem Antritt, mit diesem Panorama.
Lesetipp: Thema - Kopfhörer
Genau jetzt schaue ich links auf mein iPhone auf dem Schreibtisch und den angedockten, kleinen blauen Stick; Klassik, Jazz, Pop – nie habe ich es aus dieser Quelle besser gehört.
Der Preis ist fair, für den Gewinn fast zu niedrig. Der Cobalt bleibt als Referenz bei uns. Und wir prophezeien: Er wird lange nicht vom Thron gestoßen.
Fazit
Andere bauen Schuhkartons aus diesen Optionen. Audioquest verstaut es in einer halben Kaugummi-Schachtel. Schon dies ist aller Ehren wert. Dazu die Klangausbeute – alles wird konkreter, stärker im Panorama und in den Farben. Dabei nie angriffslustig, sondern audiophil-edel. Das ist die schönste Miniaturisierung die uns seit Jahren begegnet ist.