AVM Fritz!Box 6670 Cable im Test

Nachdem AVM eine neue Fritz!Box-Generation mit Wi-Fi 7 bereits vor über einem Jahr angekündigt hatte, geht es nun endlich los: Mit der Fritz!Box 6670 Cable ist das erste Wi-Fi-7-Modell der Berliner im Handel. Streng betrachtet handelt es sich noch um „Pre Wi-Fi 7“, weil die finale Standardisierung nach wie vor aussteht.

Die Wi-Fi Alliance hat allerdings ihr Zertifizierungsprogramm für Wi-Fi-7-Hardware im Januar gestartet, was belegt, dass dieses Gremium – wie die Hersteller auch – davon ausgeht, dass sich letzte Nuancen des Standards später per Firmware-Update nachrüsten lassen.

Neues Fritz!OS mit einigen Verbesserungen

Zum Testzeitpunkt war die Fritz!OS-Version 7.62 für die 6670 Cable aktuell. Sie bietet außer Detailverbesserungen wie Sprachansage des Anrufers auf angemeldeten Fritz!Fons und Funktionserweiterungen im Smarthome vor allem Unterstützung für die VP-Lösung „Wireguard“.

Insgesamt richtet sich das Modell an Kabelnutzer und unter denen vor allem an jene, die einen hochwertigen Router von ihrem Anschlussanbieter beziehen wollen. Aber die 6670 Cable gibt es zur UVP von 289 Euro auch im Handel, und man kann sie nach entsprechender Freischaltung durch den Provider an allen Breitbandkabelanschlüssen einsetzen.

Bereit für die Kabel-Zukunft

Ihr Kabelmodem unterstützt DOCSIS 3.1 – AVM nennt als maximale Internetgeschwindigkeit 6 GBit/s – damit dürfte das Gerät auch für die nächsten Ausbauschritte in deutschen Kabelnetzen gerüstet sein.

Als Goodie verteilt die 6670 Cable unverschlüsselte DVB-C-Programme per Streaming im Heimnetz. Um zumindest Datenraten bis 2,5 GBit/s ins Heimnetz weiterleiten zu können, besitzt die Box einen entsprechenden LAN-Anschluss – der sich bei Bedarf auch für WAN-Betrieb konfigurieren lässt.

Hinzu kommen vier Gigabit-LAN-Buchsen. Wie schon beim mit Wi-Fi 6 bestückten Vorgänger beziehungsweise dem Schwestermodell 6660 unterstützt die USB-Buchse aber leider nur den langsamen 2.0-Standard. Das ist für Drucker-Sharing kein Problem, bremst aber die NAS-Nutzung externer Festplatten aus.

Die Telefon-Hardware bietet alles, was von AVM bekannt und beliebt ist: eine DECT-Basis für bis zu sechs Endgeräte und Eco-Modus, eine analoge Telefonbuchse (wahlweise für TAE oder RJ11), bis zu fünf interne Anrufbeantworter, HD-Telefonie, Fax-Unterstützung und ein zentrales Telefonbuch.

Wie bei AVM üblich, lässt sich auch die Fritz!App Fon als Nebenstelle anmelden – ebenso wie IP-Telefone nach SIP-Standard. Die Smarthome-Unterstützung setzt wie gewohnt auf DECTULE. Zusätzlich ist erstmals Zigbee 3.0 eingebaut, sodass sich von AVM unterstützte Komponenten (https://avm.de/service/zigbee) direkt an der 6670 Cable anmelden lassen. Ein späteres Fritz!OS-Update soll zudem den Integrationsstandard Matter nachliefern.

Wi-Fi 7 nur auf zwei Bändern

Bei der Wi-Fi-7-Premiere startet AVM verhalten. Tatsächlich belegt die 6670, dass der neue Standard nicht zwingend mit 6-GHz-WLAN einhergeht – geboten sind nur Funkmodule für 2,4 und 5 GHz. Zudem beschränkt sich die Box auf 2x2 MIMO, wofür AVM Datenraten bis 720 Mbit/s (2,4 GHz) und 2880 Mbit/s (5 GHz) angibt. Selbstverständlich unterstützt die Box AVM-Mesh-Repeater – die gibt es bisher aber nur mit Wi-Fi 6, 5 oder 4.

Mangels Wi-Fi-7-Notebooks haben wir die Durchsatzmessungen per Smartphone gemacht, konkret mit dem Google Pixel 8. Die dabei erzielten Datenraten sind zwar deutlich von den theoretischen Maxima entfernt, liegen jedoch im Vergleich zu Wi-Fi 6 ziemlich hoch und erwiesen sich auch bei größeren Entfernungen als recht stabil.