B&W PX7 im Test
Die großen Treiber des B&W PX7 wurden von den gleichen Leuten entwickelt, die auch die 800er-Diamond-Serie schufen. Mit dem Bluetooth-Hörer kann man nicht nur ein Stück Studioklang mitnehmen. Dank aktivem Noise Cancelling bringt er sogar die Ruhe eines Tonstudios auf die Straße. Lesen Sie unseren Test hierzu.

Bowers & Wilkins ist inzwischen sehr breit aufgestellt für einen Lautsprecherspezialisten. Die Briten setzen immer wieder Ausrufezeichen mit ihren HiFi-Boxen, brillieren in den Fahrzeugen von Volvo, BMW oder Maserati und sind auch bei Mobil-Audio stark aufgestellt. Damit das so bleibt, sch...
Bowers & Wilkins ist inzwischen sehr breit aufgestellt für einen Lautsprecherspezialisten. Die Briten setzen immer wieder Ausrufezeichen mit ihren HiFi-Boxen, brillieren in den Fahrzeugen von Volvo, BMW oder Maserati und sind auch bei Mobil-Audio stark aufgestellt.
Damit das so bleibt, schickt B&W jetzt den PX7 an den Start. Dabei stellen die Engländer heraus, dass die Treiber des neuen Mobil-Hörers von den gleichen Entwicklern geschaffen wurden, die auch für die Referenzboxen der 800er-Diamond-Serie verantwortlich zeichnen.
Hinter den größten Treibern aller B&W-Hörer steht der Leitgedanke „size matters“. Durchmesser von 4,36 cm, was gleichermaßen vollen Bass und hohen Schalldruck verspricht. Um dieses Potenzial auch unterwegs voll auskosten zu können, verlässt sich Bowers & Wilkins nicht allein auf die sehr gute passive Bedämpfung von Umweltgeräuschen.
Der PX7 bekam obendrein aktives Noise Cancelling, das mit Mikrofonen den umgebenden Schall aufnimmt und durch in Echtzeit generierte, gegenphasige Korrektursignale auslöscht. Dabei sind die im Labor ermittelten Messwerte in diesem Punkt nicht das allein Seligmachende.
Subjektiv bewertet, kann man sich mit dem am kleinen Schalter an der rechten Hörkapsel aktivierten ANC direkt vor Lautsprecherboxen stellen, die auf Zimmerlautstärke spielen und bekommt nur ganz entfernt selbst im Bass ein Flüstern mit.
Dabei profitieren die fest über den Ohren sitzenden geschlossenen Over-Ears von einer sehr effektiven Passiv-Bedämpfung. Dennoch muss die rauscharme Elektronik ständig aktiviert sein.
Der Hörer funktioniert selbst mit eingestecktem Mini-Klinken-Kabel am Kopfhörerausgang im Gegensatz zu Mitbewerbern wie dem Beyerdynamic Amiron Wireless nur in angeschaltetem Zustand.
Beruhigenderweise hat B&W die Akkus des PX7 auf 30 Stunden Betriebszeit ausgelegt und damit genug Kapazität für einen langen Transatlantikflug geschaffen.
Dennoch ist Disziplin beim Nachladen angebracht, weil man den Hörer mit leeren Akkus allenfalls als passive Ohrenschützer zum Schlafen verwenden kann, aber nicht mehr zum Musikhören.

Dieser Einschränkung steht allerdings positiv gegenüber, dass der PX7 über Bluetooth eine dynamischere, detailreichere und ausgewogenere Performance bietet als viele andere Wireless-Hörer.
Die fallen über Funk zum Teil sogar deutlich gegenüber dem schwachbrüstigen Kopfhörerausgang von Smartphones ab. Und auch am Draht wirken die integrierten Verstärker noch mal wie ein Booster.
Das macht den B&W PX7 zu einem Hörer, der unter allen Umständen maximale Performance liefert oder mit leeren Batterien ganz verstummt – frei nach dem Motto: „Lieber keine als schlecht Musik machen.“
Anspruchsdenken prägte auch das schlichte, aber formschöne und hochwertige Gehäuse: Karbonfaser-Composite-Materialien aus dem modernen Rennsport stehen für Robustheit, des überwiegend mit Gewebe bezogenen Kopfhörers.
Der verwöhnt zudem mit praxisgerechten Details wie angenehmen Oberflächen von Ohrpolstern und Kopfbügel oder den leicht erkennbar mit großen Lettern auf den Innenseiten gekennzeichneten Ohrkapseln.
Wenn man den Hörer abnimmt oder auch nur die Kapseln vom Ohr anhebt, verstummt kurz danach die Wiedergabe, was Kommunikationen erleichtert.
Und obgleich der PX7 nicht über innovative Touch-Steuerung wie der Beyerdynamic Amiron Wireless verfügt, lässt er sich mit Tasten an der rechten Ohrmuschel gut bedienen.
Im Hörtest leistete sich der Bowers & Wilkins keine Schwächen. Wie bereits erwähnt, brillierte er sowohl am Kabel als auch über Bluetooth mit großem Dynamikumfang und höchster Spielfreude.
Dabei wirkte er drahtlos nicht ganz so feinzeichnend, legte sich dafür aber bei Impulsen, vor allem beim Bass-Punch noch mehr ins Zeug. Stimmen klangen wie von britischem HiFi gewohnt, farbstark und angenehm, die Höhen feinzeichnend ohne Spuren von Aufdringlichkeit.
Der Bass wirkte satt und dabei recht differenziert, legte allerdings mit Beat-betonter Abstimmung im Oberbass eine Schippe drauf. Ein kleiner Tribut an den Musikgeschmack jüngerer Nutzer, der aber Freunde der ernsten Musik nicht über Gebühr strapaziert.
Fazit
Wer gleichermaßen satten Klang am Kabel als auch via Bluetooth erwartet, kommt zu einem vergleichsweise günstigen Preis voll auf seine Kosten. Das gilt ganz besonders für Freunde von Pop und Hip-Hop.
Das ANC funktioniert sehr gut und rauscht so gut wie nicht. Die Bedienung und Handhabung sind wie der Funktionsumfang mit Headset und Faltung sehr gut. Einzige Schwäche: Mit leeren Akkus geht gar nichts.