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DAB+: Messresultaten und Praxistests

Autor: Joachim Bley • 18.9.2014 • ca. 2:20 Min

Inhalt
  1. DAB+ im Test
  2. DAB+: Messresultaten und Praxistests

Nichts los in der City?Diskrepanzen zwischen Empfangsprognose, den connect- Praxistests und den Messresultaten ergaben sich vor allem in den Zentren der Großstädte. Das Mess-Equipment suggerierte hier teilweise Lücken an Orten, wo definitiv eine einwandfreie DAB+-Abdeckung vorhanden ...

Nichts los in der City?

Diskrepanzen zwischen Empfangsprognose, den connect- Praxistests und den Messresultaten ergaben sich vor allem in den Zentren der Großstädte. Das Mess-Equipment suggerierte hier teilweise Lücken an Orten, wo definitiv eine einwandfreie DAB+-Abdeckung vorhanden war.

Dies bestätigten auch weitere Praxistests, die in Städten wie Nürnberg und München extra entlang der Messrouten nochmals durchgeführt wurden. In den Straßenschluchten dicht bebauter Innenstädte und einem schwierigen Umfeld mit störträchtigem Funkfrequenzgemisch war der verwendete USB-Empfangsstick - zumindest im Fahrzeug - offensichtlich überfordert.

Empfangsmessungen
Empfangsmessungen - Grün: guter Empfang, Gelb: akzeptabler Empfang, Rot: kein Empfang
© IRT Institut für Rundfunktechnik

Webradio auf dem Prüfstand

Internetradio über die Mobilfunknetze hat connect ebenfalls ersten Härtetests unterzogen. Dazu wurde auf einem Sony Xperia Z1 die Android- App TuneIn-Radio installiert. Die Anbindung an das Infotainmentsystem im Fahrzeug erfolgte via Bluetooth. Traten bei einer eingestellten Pufferzeit von 30 Sekunden hörbare Unterbrechnung auf, wurden diese als Ausfall gewertet.

Respektables Ergebnis nach 262 gefahrenen Testkilometern: Die ermittelte Gesamtausfallquote lag bei 8,3 Prozent. Weniger erfolgreich verlief eine Überlandfahrt von Berlin ins bayrische Hof. Hier hat connect gemessen, ob das Mobilfunknetz in der Lage ist, die für Live-Streaming mit einer Audio-Bitrate von 128 kbit/s geforderte EDGE-Datenrate (220 kbit/s) bereitzustellen.

Diese Forderung wurde während der 160-minütigen Fahrt nur 15 Minuten lang erfüllt. In Gebieten mit gut ausgebautem, nicht durch zu viele aktive Nutzer überlasteten Mobilfunkzellen bietet Webradio schon heute akzeptablen bis guten Empfang. Vom Massenmedium ist es aber noch weit entfernt: Würden die UKW-Sender heute abgeschaltet und komplett durch Webradio über mobiles Internet ersetzt, müsste die heutige 4G/3G-Infrastruktur eine zusätzliche Datenmenge in der Größenordnung von 250 Millionen Gigabyte bereitstellen.

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Das wäre fast so viel, wie die Netze im vergangenen Jahr insgesamt durchgeschleust haben - nämlich 267 Millionen GB. Höhere Übertragungskapazitäten in den engmaschigen Funkzellen und der Einsatz neuer Technologien wie LTE-Broadcast, das Audio-Streaming via Mobilfunk effizienter macht, verlangen Investitionen, die die Netzbetreiber über Gebühren für die mobile Internetnutzung refinanzieren werden.

Empfangsprognose
Empfangsprognose - Lila: Indoor-Empfang, Blau: Outdoor-Empfang, Weiß: kein Empfang
© IRT Institut für Rundfunktechnik

Digitalradio hat Zukunft

Abgesehen von der obligatorischen Rundfunkabgabe ist der DAB+-Empfang kostenlos. Bedienung und Nutzung sind so einfach wie beim klassischen Radio. Endgeräte gibt's in Hülle und Fülle, auch zu niedrigen Einstandspreisen. Fehlt nur noch, dass die Fahrzeughersteller Digitalradios in die Serienausstattung ihrer Modelle aufnehmen. Das Programmangebot? Ist noch ausbaufähig, wird aber zumindest regional besser.

Ab Dezember sollen in Baden-Württemberg neue Privatsender für zusätzliche Abwechslung sorgen. Und die Empfangsprognose? Die zeigt sich in den connect-Praxistests bestätigt. Inzwischen dürfte sich die Netzabdeckung sogar weiter verbessert haben. Ab September wird auch einer der letzten großen, weißen Flecken auf der DAB-Landkarte in Rostock und Umgebung versorgt sein. Terrestrisches Digitalradio befindet sich auf einem guten, wenn auch langen Weg zum Ziel, UKW-Radio endlich abzulösen.

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