Dreame L40 Ultra im Test: Fachkraft für Bodenpflege
Der Dreame L40 Ultra arbeitet weitgehend autark und putzt mit ausfahrbaren Komponenten auch die Ecken aus. Und das zum attraktiven Preis.

Mit dem L40 Ultra lanciert Dreame zur IFA 2024 ein neues Modell der oberen Mittelklasse. “Obere Mittelklasse” bezieht sich in diesem Fall auf das Portfolio von Dreame, denn was der chinesische Hersteller hier zum Preis von 1.199 Euro (UVP) abliefert, markiert bei anderen Herstellern die absolute...
Mit dem L40 Ultra lanciert Dreame zur IFA 2024 ein neues Modell der oberen Mittelklasse. “Obere Mittelklasse” bezieht sich in diesem Fall auf das Portfolio von Dreame, denn was der chinesische Hersteller hier zum Preis von 1.199 Euro (UVP) abliefert, markiert bei anderen Herstellern die absolute Spitze. Dreame kann noch mehr, wie etwa der X40 Ultra Complete zeigt (hier unser Test).
Doch mit der Leistung, die der L40 Ultra im Test an den Tag legte, dürften die meisten Haushalte mehr als gut bedient sein. Der Newcomer steckt in einigen Details etwas zurück, hat aber all die Spitzentechnologie an Bord, die einen Saug-Wisch-Roboter zum selbstständigen und gründlichen Arbeiten befähigt.
Selbstreinigende Basisstation
So kommt der L40 Ultra mit einer großen Basisstation, die neben einem Frisch- und einem Abwassertank (4,5/4 Liter) auch einen üppigen Staubbeutel (3,2 Liter) und einen Behälter für die automatisch gesteuerte Abgabe der Reinigungsflüssigkeit beherbergt. Der Bot selbst hat einen internen Wasserbehälter (80 ml), den er regelmäßig mit frischem Nass für unterwegs auffüllt. Dabei werden auch gleich die beiden Wischmopps und am Ende das Waschbrett mit 65 Grad heißem Wasser gereinigt. Ist der aktuelle Job erledigt, trocknen die Mopps mit Heißluft – die Dauer kann man in der App einstellen (zwei, drei oder vier Stunden).
Im Test klappte die Selbstreinigung prima: Die Mopps waren sauber und trocken, die Nische mit dem Waschbrett meist auch. Wenn ab und an etwas Schmutz hängen bleibt, ist der schnell weggewischt. Zudem bietet Dreame eine App-gesteuerte Tiefenreinigung für die Basis an, bei der alles besonders gründlich durchgespült wird. Wer die baulichen Gegebenheiten hat, kann die Basis mit einem Erweiterungskit auch an die Wasserversorgung des Hauses anschließen und muss nicht einmal mehr die Wassertanks füllen bzw. entleeren.


CleanGenius analysiert den Schmutz
Nach der Anmeldung im WLAN (nur 2,4 GHz) kann man per App die Funktionen des Roboters und der Basis anhand etlicher Parameter feintunen. Grundsätzlich gibt es zwei Reinigungsmodi: CleanGenius und benutzerdefiniert. Bei der ersten Option legt man lediglich fest, ob der L40 Ultra gleichzeitig saugen und wischen oder zuerst saugen und dann wischen soll – alles weitere regelt der Dreame in Eigenregie. Mit seiner RGB-Kamera, dem Fünf-Kanal-Farbsensor und der hauseigenen Schmutzerkennungssoftware OmniDirt analysiert er den Boden und passt die Aktion und Intensität entsprechend an. Im Test beseitigte er etwa verschüttete Tomatensauce oder Orangensaft mühelos. Sehr gut: Beim Aufwischen von Flüssigkeiten hebt der Dreame die Seitenbürste an, damit die Misere nicht in der Wohnung verteilt wird.
Mopps werden regelmäßig gereinigt
Zudem misst der Sensor, wie stark das Abwasser verschmutzt ist und schickt den Bot beizeiten zurück zur Basis, um die Mopps durchzuspülen. Auf Wunsch geht er stark verschmutzte Bereiche anschließend noch einmal mit sauberem Wasser an. Festgetretene kleine Flecken sind allerdings der Endgegner, die muss man öfter manuell beseitigen.
Im benutzerdefinierten Modus ist OmniDirt nicht aktiv, hier kann man selbst festlegen, welche Zimmer nur gesaugt und welche zusätzlich gewischt werden – inklusive Intensität und Feuchtigkeitsgrad. Das macht vor allem auf empfindlichen Böden Sinn. Nach Erstellen des Grundrisses lässt sich der Bodenbelag für jeden Raum einstellen – ob Holz oder Fliesen – und basierend darauf im benutzerdefinierten Modus auch eine intelligente Empfehlung wählen. Hier sollte man aber überprüfen, ob wirklich alles so passt, wie man das gerne hätte.



Koppelt Mopps zur Trockenreinigung ab
Clever: Je nach Reinigungseinstellung koppelt der Dreame die Mopps zwischenzeitlich in der Basis ab und geht im reinen Saugmodus ohne sie an die Arbeit. Aber auch wenn die Mopps installiert sind, ziehen sie auf als trocken markiertem Gebiet keine nasse Spur hinter sich her, denn der L40 Ultra kann die Wischer um 10,5 mm anheben. Teppiche erkennt der Dreame anhand von nach unten gerichteten Ultraschallsensoren. In der App lässt sich für die Textilien eine automatische Saugkraftverstärkung einstellen und festlegen, ob die Mopps in der Basis bleiben oder angehoben über dem Teppich schweben.
Apropos Saugleistung: Der L40 Ultra bietet mit maximal 11.000 Pa mehr als genug Power, auch wenn der X40 Ultra Complete nochmal 1000 Pa draufpackt. Als Nennleistung für die Staubaufname listet Dreame 600 Watt, der X40 Ultra Complete kommt auf 1000 Watt. Wer nicht grade auf flächendeckendem Flokati lebt, wird beim L40 Ultra dennoch nichts vermissen.
Tipp: Wer Haustiere hat, kann den Bot so einstellen, dass er große Partikel wie Trockenfutter erkennt und einen Gang zulegt. Und ihn sogar zur Überwachung der Lieblinge nutzen: Aktiviert man den Kamerazugriff, lässt sich der Roboter per App-Fernsteuerung durch die Wohnung steuern und zeigt, was vor Ort aktuell los ist. Schlagen die Viecher über die Stränge, kann man sie gleich per Sprachübertragung in die Schranken weisen.
Fährt Mopp und Seitenbürste aus
Im Alltag viel wichtiger als ein bisschen mehr oder weniger Leistung: Der L40 Ultra kann den rechten Wischmopp und die Seitenbürste ausfahren, um in Ecken, an Kanten und um Möbel herum gründlich zu putzen. Die bei einfacheren Saugrobotern üblichen Schmutznester sind damit Geschichte.
Angst um Kabel oder herumliegende Gegenstände muss man übrigens keine haben, die lässt der L40 Ultra dank intelligenter 3D-Hinderniserkennung in Ruhe. Anders als der X40 Ultra Complete arbeitet der L40 Ultra zwar nur mit einem Laser statt mit zweien, was im Alltag aber nicht auffiel. Im Dunkeln schaltet sich eine LED zu und sorgt für Licht. An Möbel und Wände fährt der Roboter vorsichtig heran, böse Kollisionen gab es im Test zu keiner Zeit. Stuhl- und Tischbeine umkreist er mit ausgefahrenem Mopp und/oder gestreckter Bürste ganz nah.



Erstellt blitzschnell genaue Karte
Grundlage für alles ist die korrekte Kartierung des Wohnraums. Beim ersten Start erstellt der Dreame im Schnelldurchlauf einen Grundriss (bis zu vier Stockwerke sind möglich), was im Test auf Anhieb perfekt funktioniert hat – inklusive Zimmerunterteilung. Wie üblich kann man die Parameter anschließend händisch bearbeiten, also Räume trennen oder zusammenlegen, sie umbenennen und No-Go-Zonen einrichten. Will man nicht die ganze Wohnung reinigen, kann man über die Karte schnell Räume oder Zonen auswählen und den Bot dann gezielt dorthin schicken.
Sprachsteuerung made by Dreame
Die Bedienung funktioniert teils auch per Stimme. Neu: Neben Alexa, Siri und Google Assistant bietet Dreame nun auch eine eigene Sprachsteuerung, die mehr Funktionen umfasst und im Test sehr gut funktioniert hat. Zum Testzeitpunkt verstand die Assistenz allerdings nur Englisch; welche Befehle möglich sind, verrät die App.

Laufzeit für Normalgebrauch mehr als ausreichend
In Sachen Akku bietet der L40 Ultra mit 5.200 mAh ebenfalls weniger als der teurere X40 Ultra Complete, der mit 6.400 mAh antritt. Wer nicht grade in schlossähnlicher Umgebung residiert, wird mit dem L40 Ultra dennoch gut über die Runden kommen. Dreame gibt beim Betrieb auf leiser Stufe 194 Minuten Laufzeit an. Im Test auf rund 60 Quadratmeter zu reinigender Fläche – also ohne Badewanne, Duschkabine, Schränke, Küchenmöbel und Co – reichten die Reserven auch auf mittlere Stufe dicke. Hier kam der Dreame nie auch nur in die Nähe eines Blackouts. Und falls es doch mal knapp wird, fährt er zum Zwischenladen zur Basis und setzt die Reinigung anschließend nahtlos fort.
Fazit und Verfügbarkeit
Wer sich beim Thema Saugen und Wischen keinen Kopf und nur ganz wenig Arbeit machen möchte, der ist mit dem L40 Ultra von Dreame bestens bedient. Der Bot putzt mit schwenkbarem Mopp und ausfahrbarer Seitenbürste sämtliche Böden inklusive Ecken und Kanten, auf Wunsch im intelligenten Automatikmodus oder nach persönlichen Vorgaben. Anschließend spült er das Waschbrett und die Mopps mit heißem Wasser durch und trocknet letztere mit heißer Luft.