ANC und Pass-Through für 130 Euro, geht das? Das OXS Storm A2 im Test
Beim OXS Storm A2 handelt es sich um ein Gaming-Headset, das sowohl über eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC), wie einen Pass-Through-Modus verfügt. Das nennt OXS „Hybrid ANC“ und verkauft den Ohrschmeichler für günstige 130 Euro. Unser Test verrät, ob die Qualität dem günstigen Preis standhält.
Starke Ausstattungsmerkmale: ANC und UmgebungswahrnehmungDie beiden augenscheinlich stärksten Features des OXS Storm A2 sind das implementierte ANC und die Pass-Through-Funktion (Umgebungswahrnehmung). ANC ist eine Geräuschunterdrückungs-Technologie, die störende Umgebungsgeräusche erkennt und ...
Starke Ausstattungsmerkmale: ANC und Umgebungswahrnehmung
Die beiden augenscheinlich stärksten Features des OXS Storm A2 sind das implementierte ANC und die Pass-Through-Funktion (Umgebungswahrnehmung). ANC ist eine Geräuschunterdrückungs-Technologie, die störende Umgebungsgeräusche erkennt und aktiv unterdrückt, so dass diese beim Träger des Headsets nicht ankommen.
Der Hersteller schreibt, dass das ANC bis zu 46 dB reduziert kann. Wir sind Experten mit jahrelanger Erfahrung und verfügen über das notwendige Labor-Equipment ANC zu messen. Außerdem können wir die mechanische Dämpfung des Kopfhörers messen und deren „Gegenspieler“, die Dämpfungsüberwindung bei eingeschaltetem Pass-Through, also dem Modus den der Gamer aktiviert wenn er Umgebungsgeräusch hören will. Dazu aber später mehr.
Welche Anschlussarten gibt es beim Storm A2?
Das Storm A2 bietet die üblichen, kabellosen Anschlussmöglichkeiten, die man von typischen Gaming-Headsets kennt: Funk über einen beiliegenden 2,4‑GHz-Dongle und Bluetooth 5.4. Außerdem kann das Headset über ein USB‑C-Kabel betrieben werden, so der Hersteller. Das beiliegende Ladekabel ist unserer Ansicht nach dafür aber viel zu kurz. Verbinden kann man neben dem PC, laut Hersteller auch die Switch und natürlich jedes Mobiltelefon. Die Xbox oder Sony’s Playstation werden nicht explizit erwähnt.
Die kabellose 2,4‑GHz‑Verbindung wird mit einer Latenz von unter 20 ms angegeben. Im praktischen Einsatz konnten wir keinerlei Latenz feststellen – sehr gut. Die Latenz von Bluetooth ist naturgemäß deutlich schlechter und wird mit 180 ms angegeben.
Aber als Gamer weiß man, dass man beim Spielen immer auf Kabel oder Funk setzt, schließlich will man nicht gefragged werden bevor man eine Chance hatten den Gegner überhaupt zu hören, der um die Ecke eine Gang herunter läuft. Gut gefällt uns, dass der Strom A2 die Wiedergabe während des Ladens über USB‑C unterstützt, so läuft man nicht Gefahr eine Zwangspause ohne Sound einlegen zu müssen.
OXS gibt übrigens eine maximale Spielzeit von bis zu 70 Stunden pro Akku-Ladung an. Das reicht dann auch für lange Flüge oder Euro-Rail-Fahrten. Dass das Storm A2 dreh- und klappbare Ohrmuscheln hat unterstreicht die Reisetauglichkeit.
Audioeigenschaften und Mikrofon des OXS Storm A2
Für räumliche Klangwirkung steht eine Xspace 7.1 Konfiguration mit virtuellem Surround‑Sound zur Verfügung, der über eine Taste aktiviert wird. Der Sound erzeugt massig Volumen und hat uns im praktischen Test beeindruckt.
Das Headset verfügt über ein abnehmbares omnidirektionales Mikrofon, das über einen flexiblen Mikrofonarm auf den Mund ausgerichtet werden kann, allerdings ist die Klinkenbuchse von der Position her nicht optimal angebracht, so dass man den Arm stark beugen muss, damit das Mikro direkt vor den Mund kommt. Den Frequenzbereich des Mikrofons gibt OXS mit 100 bis 8.000 Hz an.
Wie sind Tragekomfort und Bedienung des Storm A2?
Die Ohrmuscheln und Teile des Bügels bestehen aus ABS, der verstellbare Kopfbügel aus Aluminium und Edelstahl, was eine lange Haltbarkeit verspricht. Die Qualität und die feine Einstellbarkeit des Kopfbügels haben uns wirklich sehr gut gefallen. Ebenso, dass der Polsterschutz am Bügel und die Ohrpolster aus sehr angenehmem Memory-Schaum gefertigt sind, die eine sehr angenehme Druckverteilung am Kopf erlauben. Insgesamt kann man sagen, dass der Tragekomfort bei optimaler Einstellung wirklich hervorragend ist, obgleich der A2 mit 293g kein Leichtgewicht ist. Andre Gaming-Headsets wiegen aber auch gerne mal deutlich mehr, wie zum Beispiel der JBL Quantum 910X.
Alle Einstellungen werden über Druckknöpfe an den Ohrmuscheln vorgenommen. Etwas Gewöhnung bedarf es beim Vorspringen zum nächsten Lied, da diese Funktion mit der Lautstärkeeinstellung gekoppelt wurden. Man bleibt zwei Sekunden auf dem entsprechendem Knopf um vor oder zurückzuspringen. Die Lautstärkeänderung erfolgt über mehrfaches kurzes Drücken. Bei anderen Herstellern ist das oft genau umgekehrt. Vermisst haben wir eine Mute-Taste für das Mikrofon, das ist bei den meisten Gaming-Headsets mit an Bord. Eine Auswahl anderer Hersteller finden Sie übrigens in unserem letzten Vergleichstest.
Wie beurteilen wir den Klang des Storm A2?
Über den Storm A2 können wir grundlegend sagen, dass die Balance zwischen Bässen, Mitten und Höhen bei den meisten Musikstücken ausgewogen ist. Die markante Anhebung unter 30 Hz fällt nur dann auf, wenn das Audiosignal solch tiefe Bässe enthält, was kaum in Unterhaltungsmusik vorkommt. Bei Soundeffekten in Spielen dürfte das aber nicht selten sein.
Sehr positiv aufgefallen ist, dass der Klang nur minimal verfärbt ist und von unserem Hörspezialisten als ziemlich präzise bewertet wird. Schön: Das Headset verzerren den Klang auch bei gehobenen Lautstärken kaum.
Die mechanische Dämpfung ohne aktives ANC profitiert von der geschlossenen Bauweise und den weichen Polstern, die gut abschirmen, wodurch helle Geräusche von außen nur stark gedämmt vordringen. Die aktive Aussenschallunterdrückug (ANC) funktioniert und reduziert Lärm mit durchschnittlich 12 dB (Mittelwert zwischen 100 Hz und 4000 kHz). Das ist ein ordentlich guter Wert, aber von 46 dB, wie der Hersteller angibt, kann nach unseren Messungen keine Rede sein. Selbst die besten ANC-KH, die in den letzten Jahren durch unser Labor gewandert sind, erreichen nach unserem standardisierten Messverfahren selten über 20 dB.
Der Transparenzmodus lässt helle Schallanteile nur stark gedämpft passieren, es klingt also im Transparenzmodus deutlich dunkler, als wenn man den Kopfhörer nicht aufgesetzt hat.
Fazit: Viel Headset fürs Geld mit kleinen Schwächen
Das OXS Storm A2 überzeugt im Test mit einer starken Ausstattung zum fairen Preis von rund 130 Euro. Besonders hervorzuheben sind die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und der Pass-Through-Modus, die in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich sind – auch wenn die versprochene ANC-Leistung von 46 dB in der Praxis deutlich darunter liegt. Klanglich liefert das Headset ein ausgewogenes und präzises Klangbild, das auch bei höheren Lautstärken kaum verzerrt.
Die kabellose Verbindung über 2,4 GHz funktioniert hervorragend und gefühlt latenzfrei, während Bluetooth für Musik unterwegs perfekt geeignet ist. Der Tragekomfort ist dank hochwertiger Materialien und Memory-Schaum sehr gut, auch wenn das Gewicht mit knapp 300 Gramm nicht ganz leicht ist. Die Bedienung erfordert etwas Eingewöhnung, und eine Mute-Taste für das Mikrofon fehlt leider.
Insgesamt bietet das Storm A2 ein starkes Gesamtpaket für Gamer, die ein vielseitiges Headset mit guter Klangqualität und praktischen Features suchen – und dabei nicht zu tief in die Tasche greifen wollen.