Gigaset GS370 und GS370 Plus im Praxistest
Gigaset GS370 und GS370 Plus bieten 5,7-Zoll-Displays im 18:9-Format und Dual-Kameras. Wo die Unterschiede bei den äußerlich identischen Smartphones liegen, zeigt der Test.

Hoppla, hat Gigaset da den Karton oder die Geräte vertauscht? Die beiden Testmuster des Gigaset GS370 und Gigaset GS370 Plus gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Beide Smartphones kommen mit 5,7 Zoll Displays daher, also steht das Plus schon mal nicht für ein größeres Display. Aber wofür dann?...
Hoppla, hat Gigaset da den Karton oder die Geräte vertauscht? Die beiden Testmuster des Gigaset GS370 und Gigaset GS370 Plus gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Beide Smartphones kommen mit 5,7 Zoll Displays daher, also steht das Plus schon mal nicht für ein größeres Display. Aber wofür dann?
Der Blick auf die Verpackung bringt erste Erkenntnisse: Unterhalb der Barcodes ordnet Gigaset 3GB RAM + 32GB Memory dem GS370 zu, 4GB RAM + 64 GB Memory sind es beim Plus-Modell. Damit lässt sich doch schon mal arbeiten und 299 statt 279 Euro gehen als faires Angebot durch. Alle anderen auf der Verpackung deklarierten Specs sind wieder gleich, selbstverständlich auch die Haptik, die bei beiden Modellen nur mit hochwertig zu beschreiben ist.
Display im 18:9-Format
So spannt sich das an den Ecken abgerundete Glas über ein randloses IPS-Display im angesagten 18:9-Format mit 1440 auf 720 Pixel Auflösung, das eine große Fläche mit guter Handlichkeit kombiniert. Sprich, das GS 370 fällt schmal genug aus, um gut in der Hand zu liegen und groß genug, um heutige Ansprüche an die Displays zu erfüllen. Das gilt auch für die Qualität an sich. In Sachen Brillanz und Helligkeit können die beiden Newcomer Pluspunkte sammeln.
Das Metallgehäuse selbst passt auch von der Höhe perfekt – zumindest für die mitteleuropäische Durchschnittshand des Testers. Neben dem nicht mehr taufrischen Micro-USB-Anschluss sitzen zwei Lautsprecheröffnungen, die der Nutzer zwangsläufig beim Casual Gaming oder Videostreaming abdeckt, was der Tonqualität nicht besonders dienlich ist.
Dass im Hintergrund ein Achtkernprozessor zusammen mit Android 7.0 werkelt, lässt sich an schnellen Reaktionen auf Befehle und flüssigem Abspielen auch anspruchsvollerer Anwendungen erkennen. Damit dem GS nicht zu schnell die Luft ausgeht, sieht Gigaset 3000mAh-Akkus vor, die sich schnell laden lassen. Zunächst genug Speicher stellen die internen 32 respektive 64 GB zur Verfügung, wer möchte kann per Micro-SD bis zu 128 GB nachrüsten und auch 2 SIM-Karten einsetzen.
Dual-Kamera
Ein weiteres Highlight sollen die besonders hippen Dual-Kameras sein: Einerseits eine 8-Megapixel-Version für Weitwinkelaufnahmen, andererseits eine Variante mit 13 Megapixel und Blende f2.0. Im Praxistest lieferten die GS 370 damit ansprechende Motive auch bei winterlichem Kunstlicht, erst bei Schummerlicht ohne LED-Blitz-Hilfe macht es dann keinen Spaß mehr. Dafür leuchtet der Blitz im Gegenzug auch größere Räume noch ordentlich aus. Im Videomodus verlangsamt Gigaset die Welt auf Wunsch um Faktor 2 oder 4, als Selfie-Evolutionsstufe darf wohl die Bild-in-Bild-Funktion gelten, bei der Front- und Hauptkamera gleichzeitig Selfie und Motiv liefern.
Irritationen gibt es gerade bei der Selfiekamera: Die Verpackungen weisen beiden Modellen je 8 MP zu, die Webseite hält 5 MP respektive 8 MP (Plus) für wahrscheinlich und die Geräte selbst zeigen in den Einstellungen 4 beziehungsweise 8 Megapixel. Wer hat am Ende recht? Keiner, wenn wir es genau nehmen. Rein rechnerisch kommen wir beim Plus auf 8,3 MP und beim Normalo auf 3,7 MP, die sich in der Praxis durchaus bemerkbar machen: Die Selfies des Plus sind einfach besser.
Fast vergessen, weil fast schon Standard: Per Fingerabdrucksensor lässt sich bei den 370ern neben dem Entsperren auch durchs Display scrollen, fotografieren oder auch der ein oder andere Anruf annehmen.
Fazit
Gigaset tut gut daran, solide Geräte zum fairen Preis anzubieten. An den Qualitäten der beiden Modelle gibt es wenig zu kritisieren, wer eines kauft, wird nicht enttäuscht sein. Eine klare Empfehlung geht aber an die Plus-Version. Deutlich mehr Speicher und auch die faktisch bessere Frontkamera sprechen zum Preis einer Kiste Bier (inklusive Pfand) eine klare Sprache.