Haar-Stylingprodukte aus dem Mediamarkt im Test
Die Frisur soll sitzen, aber das Budget ist begrenzt? Hier könnten die Eigenmarken von Mediamarkt und Saturn helfen. Sechs Geräte von Koenic und ok im Test.

Stellen Sie sich vor, Sie möchten etwas für Ihre Schönheit tun und hätten 116,94 Euro zur Verfügung. Sie könnten einmal Waschen, Schneiden, Föhnen oder 50 Milliliter einer Revitalizing Supreme+ Global Anti-Aging Cell Power Crème kaufen. Oder Sie gehen zum Mediamarkt und nehmen die Ausstattun...
Stellen Sie sich vor, Sie möchten etwas für Ihre Schönheit tun und hätten 116,94 Euro zur Verfügung. Sie könnten einmal Waschen, Schneiden, Föhnen oder 50 Milliliter einer Revitalizing Supreme+ Global Anti-Aging Cell Power Crème kaufen. Oder Sie gehen zum Mediamarkt und nehmen die Ausstattung eines halben Friseursalons mit nach Hause. Denn dort gibt’s von den Eigenmarken Koenic und ok zwei Glätteisen, einen Lockenstab, einen Haarschneider, eine Warmluftbürste und einen Ionen-Föhn für – katsching – exakt diesen Preis. Doch können diese Produkte was taugen? Wir wollten’s wissen und haben die neuen Geräte zum Test bestellt.
Aber was tun, wenn der Tester eine Haarlänge von 3 Zentimetern hat und die Anzahl der Haare stark limitiert ist? Richtig, Kompetenz hinzuziehen und in der Familie nachfragen. Alsbald waren Besitzer glatter Haare gefunden, die lockig werden sollten, Besitzer lockiger Haare, die glatt werden sollten, Besitzer langer Haare die kurz werden sollten und Besitzer nasser Haare, die trocken werden sollten. Also konnte es losgehen.
ok OTS 1822 B: Glätteisen
Der ok OTS 1822 B trat als Haarglätter an. Was macht so ein Gerät? Richtig, es glättet Haare. Ähnlich wie das blaue Licht blau leuchtet. Dazu heizen sich zwei Keramikplatten bei 25 Watt Leistungsaufnahme einstufig per Ein-Aus-Schalter auf rund 180 Grad auf und geben dem Haar, das durch die beiden Platten gleitet, eine neue Struktur mit – von lockig auf glatt.
Die 2,5 Zentimeter breiten heißen Platten isoliert ok thermisch recht gut, so dass mit Verbrennungen nur bei grobem Unfug zu rechnen ist. Die Heizelemente sind dabei schnell auf Temperatur und das Ergebnis kann sich wortwörtlich sehen lassen. Ob und wie gut der Vorgang für die Haare ist, wird hier nicht diskutiert, auf der Sachebene lautet das Urteil „glatt und glänzend“.
Mit 1,8 Metern Kabellänge fällt der Bewegungsradius vor dem Spiegel üppig aus und für die Reise legt ok noch ein gleichnamiges Etui bei. Am Ende kostet das kompakte Gerätchen inklusive 24 Monaten Garantie gerade mal 12,99 Euro – Preis-Leistung ganz klar sehr gut.

KOENIC KHS 23524: Haarglätter
Eine ganze Klasse höher steigt der Haarglätter von Koenic mit der Bezeichnung KHS 23524 ein. Für satte 7 Euro mehr und damit 19,99 Euro bietet er fünf einstellbare Temperaturen von 150 bis 230 Grad, die er dank 47 Watt Leistung in unter 2 Minuten erreicht. Bei letztgenannter Temperatur werden Tiefkühlpizzen gebacken, es geht also grundsätzlich heiß her. Wichtig und richtig ist daher, dass die Heizelemente gut isoliert sind, was beim Koenic auch der Fall ist. Gleichfalls sinnvoll ist der Temperaturschutzschalter, der das Gerät im Unterschied zum ok nach einer Stunde abschaltet.
Zwischen die 21 Zentimeter breiten Heizelemente passen auch eine Menge Haare, so dass die Zeit im Bad gegenüber dem kleineren Bruder von ok reduziert werden kann. Die Verarbeitung ist top und lässt nicht auf nur 20 Euro Verkaufspreis schließen.
Das Ergebnis war auch hier tadellos, in der Gesamtschau wäre der Koenic dem ok aufgrund seiner besseren Ausstattung und erweiterten Funktionen vorzuziehen. Ein Reisetäschchen gibt’s da natürlich auch.

KOENIC KHC 18524: Lockenstab
Der Mensch ist ja grundsätzlich selten zufrieden. Ist es kalt, will er Wärme, ist es warm, will er Kälte, hat er Locken, will er keine oder umgekehrt. Im letztgenannten Beispiel kommt der Lockenstab KOENIC KHC 18524 zum Einsatz, den es bei Mediamarkt für 18,99 Euro gibt. Ich selbst würde so ein Teufelsgerät nie in die Hand nehmen, weil es schneller Brandblasen produziert als ich gucken könnte. Denn im Unterschied zum Glätteisen kommt es beim Lockenstab doch immer wieder mal zum Kontakt mit dem Handgelenk, den Fingern oder dem Unterarm, wenn den User die Hektik befällt. Und dann können 120 bis 200 Grad in 5 Stufen schon recht weh tun – binnen einer Minute Aufheizzeit.
Aber wer schön sein will, der muss ja seit dem 19. Jahrhundert leiden. Damals unter dem Korsett, heute unter dem Lockenstab. Sei’s drum, der Fehler ist system- und gerätegattungsbedingt und jetzt wird auch nicht weiter drauf rumgeritten. Denn die Resultate sind völlig ok, die Größe der Locken, die da produziert werden, bei schulterlangem Haar sehr gefällig und die Handhabung fällt auch nicht schwer. Bleibt noch der Schutzschalter zu erwähnen, der das Gerät nach einer Stunde ausschaltet. Preis-Leistung ist mit Blick auf den Wettbewerbsmarkt auf alle Fälle „gut“.

Koenic KHT 20123: Haarschneider
Mit dem Koenic KHT 20123 haben wir endlich mal ein Produkt im Test, das trotz seines geringen Preises von 16,99 Euro keine Kaufempfehlung bekommt. Die Gründe: Mit seiner Verarbeitung wirkt der Haarschneider nicht preiswert, sondern billig. So liegt das Gerät, weil mit nicht mal 150 Gramm sehr leichtgewichtig, nicht gut in der Hand, die beiden Kammaufsätze lassen sich nur unter Gewalt so hakelig entfernen, dass wir befürchteten, gleich etwas kaputt zu machen und die ersten Schnitte waren so, als wollten wir mit einem Akkurasenmäher durchs Maisfeld – ruppfig, hakelig, nicht schön.
Das würde der Koenic laut Datenblatt mit seinem Akku auch 90 Minuten durchhalten, der Nutzer aber nicht. Klar kann die Erwartungshaltung bei knapp 17 Euro, Verpackung, integriertem Akku, Ladegerät, Ladekabel und 2 Jahren Garantie nicht zu hoch sein, aber es gibt im Markt Geräte, die fürs gleiche Geld besser sind.

KOENIC KHA 10224 XXL: Warmluftbürste
Auf Regen folgt auch wieder Sonne, bei Koenic auf einen Flop ein Top, nämlich die 24,99 Euro günstige KOENIC KHA 10224 XXL Warmluftbürste, die einen Föhn mit einer Stylingbürste kombiniert und zum Favoriten unter den fünf getesteten Geräten wurde. Warum: Es reduziert Arbeitsschritte und spart dadurch Zeit. Es kommt mit seinen vernünftigen Abmessungen und der geschickt gewählten XXL-Bürstengröße auch mit längeren Haaren klar. Mit zwei Temperaturen plus Kaltstufe deckt es nahezu alle Anwendungen ab.
Ingesamt liegt die Warmluftbürste auch gut in der Hand und durch das sich mitdrehend aufgehängte Kabel entfällt das sonst typische Verdrehen. Als Bonus gibt Koenic noch einen Aufbewahrungsbeutel mit. Also ein sehr, sehr durchdachtes Produkt mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis, das in der Testphase entsprechend die höchsten eigenmotivierten Einsatzzeiten hatte.

KOENIC KHD 2224 AC: Ionen-Föhn
Wer die Haare nur trocknen respektive in Form föhnen will, der erreicht sein Ziel mit dem KOENIC KHD 2224 AC. Der Ionen-Föhn ist zwar nach alter Schule gestaltet und weit weg von den modernen, kompakten Formen, die vor allen von chinesischen Herstellern vorangetrieben werden (etwa von Dreame oder Laifen). Doch die Leistung stimmt: Mit maximal 2200 Watt, zwei Gebläse- und drei Heizstufen und einem 180 cm langen Kabel passt sich der KOENIC schnell an die Stylinganforderungen an. Wenn der Kopf zu heiß wird, kann man über eine separate Taste fix auf Kaltluft umstellen. Eine Düse bringt glattes Haar in shape, ein Diffusor bändigt Locken. Allerdings lassen sich die beiden mitgelieferten Aufsätze etwas schwer anbringen, hier sind besagte Chinesen mit magnetisch haftenden Zugaben besser aufgestellt. Dafür kann KOENIC beim Preis punkten: Für den Haartrockner werden nur 22,99 Euro fällig. Die Preis-Leistungsnote ist demnach sehr gut.
