Testbericht
HTC Desire HD im Test
Weniger ist oft mehr - doch manchmal ist mehr tatsächlich mehr. Mit seinem Giganto-Display von satten 4,3 Zoll und einer überarbeiteten Sense-Oberfläche weckt das HTC Desire HD Begehrlichkeiten.
- HTC Desire HD im Test
- Verarbeitung und Ausstattung
- Bedienung, Laborwerte und Fazit
- Datenblatt
- Wertung

An der Frage nach der optimalen Displaygröße für ein Smartphone scheiden sich die Geister, den richtigen Kompromiss zwischen handlichem Format und möglichst übersichtlicher Darstellung definiert jeder Nutzer letztlich für sich. HTC jedenfalls geht bei seinem Android-Flaggschiff HTC Desire HD in die Vollen und stattet es mit einem riesigen 4,3-Zoll-Bildschirm sowie der aktuellen Android-Version 2.2 alias Froyo mit verbesserter Sense-Oberfläche aus.
Der LCD-Touchscreen gehört zu den derzeit größten auf dem Markt; Inhalte werden - so wie auch beim mit 3,7 Zoll deutlich kleineren Bildschirm des Ur-Desire - mit 480 x 800 Pixeln detailliert und kontrastreich aufgelöst, gleichwohl wirken die Farben etwas blasser als auf dem OLED des Vorgängers. An die Auflösung des Retina-Displays von Apples iPhone 4 mit 960 x 640 Pixeln auf 3,5 Zoll kommt das Desire HD jedoch nicht heran.

Auf Fingerberührungen und Multitouch-Gesten reagiert das Display des HTC Desire HD unmittelbar, Navigieren im Menü sowie Surfen im Internet macht somit richtig Spaß. Der Browser kann in der Multi-Tab-Ansicht bis zu vier Webseiten gleichzeitig verwalten und passt Bilder und Zeilenumbrüche dynamisch an die Skaliergröße an; außerdem wird dank Flash 10.1 das Internet in vollem Umfang abgerufen. Wer trotz 4,3-Zoll-Screen manche Webseiten dennoch lieber auf seinem Netbook ansehen will, der kann dank der Tethering-Funktion das Smartphone als mobilen WLAN-Hotspot nutzen.
Kamera kann nicht überzeugen

Mit Google Maps Navigation hat das HTC Desire HD zudem eine bis auf die Datenübertragung kostenlose Navigationslösung parat, die für die Nutzung auf dem riesigen Display geradezu prädestiniert ist; eine Autohalterung bietet HTC für rund 40 Euro. Auch Bilder und Videos kommen auf dem LCD-Screen bestens zur Geltung, der Multimedia-Konsum rückt schnell in den Fokus. Zumal auch die Kamera mit 8 Megapixeln, zwei Leuchtdioden als Blitzersatz, Autofokus und reichlich Möglichkeiten für die Helligkeits- und Bildanpassungen üppig ausgestattet und in jedem Fall besser ist als beim Vorgänger.
Dennoch kann die Kamera des HTC Desire HD nicht restlos überzeugen: So zeigte sich im Test bei Aufnahmen in ungünstigen Lichtverhältnissen schnell Bildrauschen, außerdem lässt die Farbechtheit häufig zu wünschen übrig. Videos werden in HD aufgenommen und können vor allem mit einer guten Tonwiedergabe punkten; die Qualität der selbstgedrehten Filmchen geht insgesamt in Ordnung.
Dass trotz des HD-Anspruchs eines solchen Multimedia-Handys eine HDMI-Schnittstelle fehlt, überrascht. Immerhin können die Smartphone-Inhalte dank DLNA-Unterstützung über das Heimnetzwerk auf einem kompatiblen Fernseher betrachtet werden.