HTC Desire 610 im Test
Das HTC Desire 610 ist vor allem eins: gigantisch groß. Doch im Test zeigt der Bolide, dass er noch mehr zu bieten hat. Und das für einen fairen Preis.

- HTC Desire 610 im Test
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Dass das Desire 610 von HTC stammt, erkennen Eingeweihte sofort anhand der breiten Lochstreifen über und unter dem Display, die die Stereo-Frontlautsprecher beherbergen. Der Sound ist für ein Smartphone entsprechend druckvoll, aber gleichzeitig wird vorne auch viel Platz verschwendet. Wer ...
Dass das Desire 610 von HTC stammt, erkennen Eingeweihte sofort anhand der breiten Lochstreifen über und unter dem Display, die die Stereo-Frontlautsprecher beherbergen. Der Sound ist für ein Smartphone entsprechend druckvoll, aber gleichzeitig wird vorne auch viel Platz verschwendet. Wer sich für das 300-Euro-Modell entscheidet, braucht also große Taschen: Der 4,7-Zöller Desire 610 ist fast genauso groß wie Sonys wuchtiges Xperia Z2, das mit 5,2 Zoll den viel mächtigeren Screen hat.
Verarbeitung: Stabil gebaut
Das Gehäuse ist ansonsten schnörkellos gestaltet und besteht vollständig aus Polycarbonat, wobei die Rückseite mit glänzendem Klavierlack beschichtet wurde, der Fingerabdrücke magisch anzieht. Haptisch wird hier natürlich weniger geboten als beim metallenen One mini 2, aber das ist auch mehr als 100 Euro teurer. Die Verarbeitung ist hervorragend, was unter anderem daran liegt, dass HTC auf eine Unibody-Fertigung setzt.

Die hat zwar den Nachteil, dass der Akku fest verbaut ist, aber dafür knarzt das Gehäuse auch bei starkem Druck nicht und ist sehr verwindungssteif. Die wenigen Tasten bieten klare Druckpunkte und die Klappe auf der linken Seite, die SIM- und Micro-SD-Slot schützt, sitzt passgenau. Bei den Farben hat man eine sprichwörtlich bunte Auswahl: Neben den Klassikern Schwarz und Weiß wird das LTE-Smartphone auch in Blau, Grau, Grün und Orange angeboten.
Display: Im grünen Bereich
Das Display misst wie gesagt 4,7 Zoll und stellt 980 x 540 Pixel dar - eine in dieser Preisklasse akzeptable Auflösung. Natürlich ist technisch viel mehr möglich, aber Bilderund Schriften werden ausreichend scharf gezeichnet, man kann einzelne Pixel nicht auseinander dividieren. Helligkeit und Kontrastwerte bewegen sich ebenfalls im grünenBereich, ohne zu glänzen. Alles in allem kann sich das Display sehen lassen.

Bedienung: Gute Performance, veredeltes Android
Darunter werkelt ein Mittelklasse-Chipsatz von Qualcomm, ein Snapdragon 400, den man auch in höherpreisigen Modellen wie dem One mini 2 findet. Die 4 Kerne takten mit maximal 1,2 Gigahertz und können auf 1 Gigabyte Arbeitsspeicher zugreifen. Die Performance ist sehr ordentlich, was sich sowohl in Benchmarks als auch bei der Bedienung widerspiegelt: Im Test reagierte das System immer flott auf Eingaben, Hängeroder verzögerte Reaktionen traten nicht auf.
Überhaupt hinterlässt die Bedienung einen sehr positiven Eindruck. HTC hat die neueste Android-Version 4.4 mit seiner Benutzeroberfläche Sense 6 veredelt, die viele Extras bietet, die in dieser Preisklasse nicht üblich sind, unter anderem den Blink Feed, der Nachrichten aus sozialen Netzwerken und Webseiten in Form eines personalisiertenMagazins hübsch aufbereitet.

Die 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite produziert Schnappschüsse, die auf demSmartphone-Display oder in sozialen Netzwerken noch gut aussehen, aber nicht geradeabzugsreif sind. Das wird besonders deutlich, wenn man die Fotoqualitität mit Topgerätenwie Samsungs S5 oder dem iPhone 5s vergleicht: Die Kamera neigt zu Überbelichtungen, die Farben wirken etwas ausgewaschen, bei schlechtem Licht kommt starkes Bildrauschen dazu.
Labormessungen: Starke Werte
Im Labor lässt das Desire 610 nichts anbrennen, die Funkleistungen können durch die Bank überzeugen. Der Klang beim Telefonieren ist gut, wenn die Netzqualität stimmt sogar sehr gut. Der 2040 mAh starke Akku schafft sechseinhalb Stunden im typischenNutzungsmix - man kommt mit einer Ladung locker über den Tag. HTC zeigt mit seinemXXL-Modell also, dass ein attraktives Smartphone mit schnellem LTE-Funk nicht teuer sein muss. Wer es kauft, macht nichts verkehrt. Eine neue SIM-Karte ist leider Pflicht, weil nur Nano-SIMs unterstützt werden.