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Tablet mit Stift und Tastatur für kreatives Arbeiten

Huawei MatePad Pro 13.2 PaperMatte getestet: Premium-Tablet mit mattem OLED - und ohne Google

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Huaweis XXL-Tablet MatePad 13.2 kommt mit einem brillanten OLED und obendrauf gibt es ein hochwertiges Tastaturcover gratis dazu. Das Display hat eine matte Beschichtung, man kann darauf zeichnen und schreiben wie auf Papier. Also das ideale Tablet für kreatives Arbeiten? Die Antwort gibt unser Test.

Autor: Andreas Seeger • 11.4.2025 • ca. 7:00 Min

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Sehr gut
HuaweiMatePad Pro 13.2 PaperMatte
Tablets
April 2025 Zum Produkt
Huawei Matepad 13.2 PaperMatte Test Teaser
Das Huawei MatePad Pro 13.2 (2025) ist ein Premium-Tablet mit einem mattierten OLED, das eine papierähnliche Ablesbarkeit bietet. Preispunkt: 1.199 Euro.
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Huawei MatePad Pro 13.2: Preise und MarktüberblickDas MatePad Pro 13.2 wurde in China bereits Ende 2024 vorgestellt, seit März 2025 ist es auch in Deutschland erhältlich. Der Preis von 1.199 Euro weist das Tablet als Premium-Modell aus, das in einer Liga mit Apples iPad Pro (1.549 Euro mit 256 GB...

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Pro

  • Design, Haptik und Verarbeitung absolute Spitzenklasse
  • für seine Größe sehr dünn und leicht
  • schmale Displayränder
  • Display mit hoher Auflösung und Bildwiederholrate mit 144 Hz
  • matte, papierartige Display-Oberfläche für reduzierte Spiegelungen
  • im Bundle mit Tastatur-Cover und M-Pen vergleichsweise günstig
  • Stylus mit guter Systemeinbindung und ideal für kreative Anwendungen
  • Schnellladen mit 100 Watt

Contra

  • Google-Dienste nur über Umweg installierbar
  • Akkulaufzeit vergleichsweise kurz
  • Prozessor nicht up to date
  • keine klare Aussage zu Software-Updates

Fazit

Das MatePad Pro 13.2 hat nicht nur ein einzigartiges, papierähnliches Display. Es ist ein Premium-Tablet, das in Kombination mit Stift und Tastatur auch als professionelles Arbeitsgerät taugt - die digitalen Zeichen- und Notizfunktionen erfüllen auch hohe Ansprüche. Die Performance des selbst entwickelten Prozessors ist zwar für den Alltag mehr als ausreichend, hinkt aber zwei Generationen hinter Apple und Qualcomm hinterher. Dass ab Werk keine Google-Dienste installiert sind, ist kein Handicap mehr, es gibt einen einfachen Workaround für die nachträgliche Installation. Insgesamt ein Geheimtipp, denn ein vergleichbares Modell ist bei Apple oder Samsung deutlich teurer.

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Huawei MatePad Pro 13.2: Preise und Marktüberblick

Das MatePad Pro 13.2 wurde in China bereits Ende 2024 vorgestellt, seit März 2025 ist es auch in Deutschland erhältlich. Der Preis von 1.199 Euro weist das Tablet als Premium-Modell aus, das in einer Liga mit Apples iPad Pro (1.549 Euro mit 256 GB) und Samsungs Galaxy Tab S10 Ultra (1.250 Euro mit 256 GB) spielt (beide Modelle im Vergleich). Das iPad Pro mit einem vergleichbar matten Display (Nanotexurglas) würde sogar 2.059 Euro kosten. Was den Preis ebenfalls relativiert: Der Speicher des MatePad Pro 13.2 ist mit 512 GB doppelt so groß wie bei den genannten Modellen und ein hochwertiges Tastaturcover gehört zum Lieferumfang. Bei Apple und Samsung zahlt man dafür ein paar hundert Euro extra.

Auch der M Pencil (99 Euro) ist als Gratis-Zugabe dabei, wenn man im Huawei-Shop bestellt.

Trotzdem bleibt das neue MatePad Pro 13.2 ein teures Vergnügen. Was bekommt man dafür?

Huawei Matepad 13.2 PaperMatte Test Rückseite
Premium-Haptik: Der Rahmen besteht aus einer Magnesium-Legierung, die Rückseite aus einem glatten Glasfasermaterial, das aussieht wie gebürstetes Metall und sich anfühlt wie Keramik.
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Ultradünn und mit Glasfaser-Rückseite

Das MatePad 13.2 überzeugt mit einer erstklassigen Haptik. Es ist mit 5,5 Millimeter ultraflach, vorne sorgen die extraschmalen Displayränder für einen modernen Look. Der Rahmen besteht aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung, die sich noch feiner anfühlt als das sonst übliche sandbestrahlte Aluminium. Auch bei der Rückseite geht Huawei über die gewohnten Standards hinaus und probiert Neues aus: Sie besteht aus Glasfaser, das eine einzigartige marmorierte Textur bietet, unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken ist und sich anfühlt wie Keramik. Unser Testgerät in der Farbe Gold ist für unseren Geschmack etwas zu barock, aber das ist Geschmackssache. Unbestritten ist dagegen, dass Huawei hier auf höchstem Niveau abliefert: Design, Haptik und Verarbeitung bekommen Bestnoten.

Huawei MatePad 13.2 Test Stylus M-Pencil
Der M Pencil gehört nicht zum Lieferumfang, Huawei packt den Stylus aber kostenlos mit dazu, wenn man im Huawei-Shop bestellt.
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Ein weiterer Pluspunkt ist das niedrige Gewicht. Das MatePad bringt nur 580 Gramm auf die Waage und gehört damit zu den besonders leichten 13-Zöllern. Der Vergleich macht es deutlich: Samsungs Tab S10+ wiegt 571 Gramm, ist mit 12,4 Zoll aber auch kleiner. Das iPad Pro M4 (13 Zoll) wiegt 579 Gramm, das iPad Air (11.3 Zoll) wiegt 617 Gramm und Xiaomis Pad 6S Pro (12.4 Zoll) wiegt 560 Gramm.

Mit der ultraflachen Bauform und dem geringen Gewicht ist das MatePad Pro 13.2 ein idealer Reisebegleiter. Für die nötige Sicherheit ist dabei gesorgt: Im Power-Knopf befindet sich ein Fingerabdrucksensor, der schnell und zuverlässig reagiert. Zudem lässt sich eine Gesichtserkennung über die Frontkamera einrichten.

OLED vom Feinsten

Das Display ist bei einem Tablet die wichtigste Komponente und Huawei enttäuscht hier nicht. Schon die technischen Eckdaten zeigen, dass hier visuelle Feinkost geboten wird. Das OLED misst 13,2 Zoll, löst mit 2.880 x 1.920 Pixeln auf und bietet eine besonders schnelle Bildwiederholrate von 144 Hz. Es ist kein Tandem-OLED wie das Schwestermodell MatePad 12.2, aber Leuchtstärke und Kontrastausbeute überzeugen trotzdem auf ganzer Linie.

Huawei MatePad 13.2 Test Vergleich Galaxy Tab S10 Ultra
Reflexionen um den Faktor 100 reduziert: Das MatePad 13.2 PaperMatte im Vergleich mit einem Samsung Galaxy Tab S10 Ultra im direkten Sonnenlicht.
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Die Vorteile des matten Displays machen sich vor allem dann bemerkbar, wenn man das Tablet in einer hellen Umgebung benutzt, also im Freien oder in direkter Sonne. Durch die geätzte Displaybeschichtung werden fast alle Reflexionen zerstreut, der Gloss-Wert, mit dem die Reflexionen einer Oberfläche messtechnisch erfasst werden, ist beim MatePad 13.2 um den Faktor 100 geringer als bei einem herkömmlichen Tablet.

Diese Beschichtung hat aber auch einen Nachteil: Die Displaybeschichtung streut das Licht in beide Richtungen. Auch die Inhalte des OLED werden gestreut, die Darstellung ist nicht so scharf und kontrastreich wie gewohnt, sie wirkt mitunter etwas verwaschen. Für das Anschauen von Videos oder fürs Gaming ist das Tablet damit nicht erste Wahl. Die reduzierten Kontraste sind auch der Grund, warum sich diese Beschichtung trotz der vielen Vorteile nicht am Markt durchsetzt.

Zeichnen wie auf Papier

Die rauere Displayoberfläche bietet dem Stylus zudem mehr Widerstand. Man hat beim Zeichnen oder Schreiben auf dem Display das Gefühl, ein Blatt Papier vor sich zu haben. Und weil der M-Pencil der dritten Generation mehr als 16.000 Druckstufen unterstützt, kann man mit sehr feinen Schraffuren zeichnen. Eine Mal-App, die eine professionelle Einstellungstiefe mit über 100 unterschiedlichen Pinseln und einer Ebenenverwaltung bietet, ist auf dem MatePad 13.2 vorinstalliert (GoPaint). Auch das ist ein Vorteil gegenüber Samsung oder Apple, wo solche Apps nicht kostenlos sind.

Huawei Matepad Pro 13.2 PaperMatte Screenshot GoPaint
Die GoPaint-App erfüllt auch professionelle Ansprüche. Allein für die Definition des Pinsels gibt es eine Vielzahl von Parametern.
© connect/Anbieter

Prozessor hängt hinterher

Unter dem Display werkelt mit dem Kirin T92 eines der neuesten Modelle der Huawei-Tochter HiSilicon, die mit Hochdruck daran arbeitet, den Rückstand zu westlichen Chip-Entwicklern- und Produzenten wie MediaTek, Qualcomm oder TSMC aufzuholen. China muss hier eine neue Industrie von der Grundlagenforschung über die Entwicklung bis hin zur Produktion quasi aus dem Boden stampfen. Eine riesige Herausforderung, die Zeit braucht. Der Kirin T92, ein Achtkerner im 1+3+4-Design mit maximal 2,5 GHz, bewegt sich in synthetischen Benchmarks auf dem Niveau eines Google Tensor G2, die Performance eines Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 wird nicht erreicht. Der Tensor G2 wurde 2022 vorgestellt, das SoC von Qualcomm war 2023 erste Wahl für Highend-Smartphones und -Tablets. Das MatePad Pro 13.2 hängt mit Blick auf die Performance also hinter der 2025er-Konkurrenz hinterher, die Leistung ist aber selbst für grafikintensive Spiele ausreichend. Anders formuliert: Es bleibt ein Rückstand, dieser hat aber nur begrenzte Auswirkungen auf die Nutzung. Das System ist sehr gut abgestimmt und reagiert flüssig und schnell.

Angesichts einer hohen Systemgeschwindigkeit stellt sich natürlich die Frage, ob es überhaupt problematisch ist, wenn der Prozessor zwei Generationen zurück liegt. Hier ist die Zukunftstauglichkeit des Systems zu berücksichtigen. Denn je mehr Leistungsreserven vorhanden sind, desto länger wird ein Gerät Updates bekommen und desto länger kann man es auch nutzen. Ein Samsung Galaxy Tab S10 Ultra mit einem MediaTek Dimensity 9300+ ist da besser aufgestellt als ein MatePad 13.2 mit Kirin T92.

Was ist mit Updates?

Es ist in diesem Kontext auch nicht hilfreich, dass Huawei nur spärliche Informationen zu Systemupdates herausgibt. Beim Galaxy Tab S10 Ultra etwa hat Samsung klar kommuniziert, dass es 7 neue Android-Versionen erhalten und über 7 Jahre mit Sicherheitspatches versorgt wird. Bei Huawei gibt es dazu keine klare Ansage. Erst auf Nachfrage erklärte man uns, dass man auf jeden Fall mindestens 5 Jahre Software-Support leistet, in welcher Form (ob nur Sicherheitspatches oder neue System-Versionen) blieb allerdings offen.

Huawei Matepad Pro 13.2 PaperMatte Screenshot Homescreen
Der Homescreen mit einem Widget für Huaweis Petal Search, mit deren Hilfe man viele Apps als apk installieren kann. Harmony OS ist ein modernes Betriebssystem auf Basis von Android.
© connect/Hersteller

Harmony OS 4.3 auf Basis von Android 12

Als Systemunterbau setzt Huawei wieder auf die Eigenentwicklung HarmonyOS in Version 4.3, die auf Android 12 basiert. Ab Werk hat man daher nur über Huaweis AppGallery Zugang zu Apps und muss auf Google-Apps und -Dienste verzichten. Mit Hilfe unseres Ratgebers kann man jedoch über das Open-Source-Projekt „microG“ und den alternativen Aurora-App-Store problemlos alle Google-Apps installieren und nutzen. Die Installation ist nicht schwierig und dauert nur ein paar Minuten, hier geht es zur Anleitung.

Die Benutzeroberfläche spielt in einer Liga mit dem, was man von Apple oder Samsung kennt. Die Optik ist modern, es gibt eine umfangreiche Stylus-Unterstützung, diverse Spitscreen-Modi. Auch die Navigation mit Gesten ist auf der Höhe der Zeit und lässt keine Wünsche offen.

Huawei Matepad Pro 13.2 PaperMatte Screenshot Multi-Window
Für Multi-Window gibt es diverse Darstellungsformen, unter anderem frei schwebende Fenster.
© connect/Hersteller

Connectivity okay, Kamera top

Das MatePad 13.2 unterstützt zwar WiFi 6, allerdings nicht 6E, das 6-GHz-Band bleibt Nutzern also verschlossen. Bluetooth ist in Version 5.2 an Bord, dabei ermöglicht der LDAC-Codec die Übertragung von HiRes-Audio. Im Nahbereich kommuniziert das Tablet zudem über den Huawei-eigenen Standard NearLink, dieser wird vom Stylus und vom Tastaturcover verwendet. Gut: Obwohl kein Mobilfunkmodul eingebaut ist, ist ein GPS-Empfänger an Bord. Weniger gut: Huawei bietet keine Variante mit Mobilfunk an, das MatePad 13.2 gibt es nur mit WiFi und in der Farbvariante Gold.

Die USB-C-Buchse unterstützt auch den schnellen 3.1-Standard, darüber lässt sich auch ein Monitor anschließen. Inhalte werden jedoch nur gespiegelt, einen Desktop-Modus gibt es nicht.

Für Videotelefonie und Co. hat Huawei eine Frontkamera mit 16 Megapixeln eingebaut, die eine sehr gute Qualität liefert. Auch die Kamera auf der Rückseite überzeugt, hier allerdings nur die hochauflösende 50-Megapixel-Hauptkamera, auf das Ultraweitwinkel (8 MP) hätte Huawei verzichten können.

Huawei Matepad 13.2 PaperMatte Test Tastatur
Auf dem Tastaturcover (Smart Magnetic Keyboard) kann man dank eines vergleichsweise hohen Tastenhub und guten Druckpunkten auch längere Texte bequem schreiben. Positiv fällt auch das extragroße Trackpad auf.
© connect

Tastatur und Stift: Gelungene Zugaben

Das zweigeteilte Tastaturcover verdient eine gesonderte Erwähnung, weil es mit 492 Gramm und 7,2 Millimeter besonders dünn und leicht ist. Auch die Qualität stimmt, mit dem relativ hohen Tastenhub (1,5 Millimeter) und dem großen Touchpad kann man sehr bequem arbeiten. Es dockt nicht über Pins am Gehäuse an, man kann also auch getrennt vom Tablet schreiben.

Der M Pencil gefällt mit schlichtem Design und hochwertiger Haptik. Beide Peripheriegeräte verbinden sich via NearLink mit dem Tablet.

Huawei Matepad 13.2 PaperMatte Test Seitenansicht
Das Tablet ist mit nur 5,5 Millimeter ultraflach. Auf den kurzen Seiten dominieren die Bohrungen für die 4-Wege-Stereo-Lautsprecher.
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Der Akku hält nicht lange

Im MatePad Pro 13.2 PaperMatte steckt ein Akku mit 10.000 mAh, was für ein Tablet dieser Größe etwas knapp kalkuliert ist. Die gleiche Kapazität steckt auch im MatePad 12.2, und das hat ein kleineres Display und einen schwächeren Prozessor. Das Ergebnis ist erwartbar: Im PC Mark Battery Life werden nur 6:41 erreicht, was zu kurz ist. Das MatePad 12.2 schafft hier fast 11 Stunden. Immerhin ist der Akku schnell wieder voll, über das mitgelieferte 100-Watt-Netzteil dauert es nur eine Stunde von Null auf Hundert.

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HuaweiMatePad Pro 13.2 PaperMatte
Tablets
April 2025 Zum Produkt

Fazit: Premium-Tablet zum fairen Preis

Das MatePad Pro 13.2 hat nicht nur ein einzigartiges, papierähnliches Display. Es ist ein Premium-Tablet, das in Kombination mit Stift und Tastatur auch als professionelles Arbeitsgerät taugt - die digitalen Zeichen- und Notizfunktionen erfüllen auch hohe Ansprüche. Die Performance des selbst entwickelten Prozessors ist zwar für den Alltag mehr als ausreichend, hinkt aber zwei Generationen hinter Apple und Qualcomm hinterher. Dass ab Werk keine Google-Dienste installiert sind, ist kein Handicap mehr, es gibt einen einfachen Workaround für die nachträgliche Installation. Insgesamt ein Geheimtipp, denn ein vergleichbares Modell ist bei Apple oder Samsung deutlich teurer.

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