Huawei Mediapad M3 im Test
Mehr zum Thema: HuaweiDas Huawei-Tablet Mediapad M3 macht optisch einiges her, will aber vor allem mit seiner guten Akustik überzeugen. Wir haben den 8-Zöller getestet.

Hört man in diesen Tagen den Namen Harman, denkt man vielleicht an Samsung und acht Milliarden Dollar. Diese Summe haben die Koreaner in die Übernahme des Unternehmens gesteckt, um in Teilbereiche der Automobilindustrie einzusteigen, wo Harman International mit Lösungen für Navigation, Sicherhei...
Hört man in diesen Tagen den Namen Harman, denkt man vielleicht an Samsung und acht Milliarden Dollar. Diese Summe haben die Koreaner in die Übernahme des Unternehmens gesteckt, um in Teilbereiche der Automobilindustrie einzusteigen, wo Harman International mit Lösungen für Navigation, Sicherheit und Infotainment aktiv ist. Die Erfolge von Harman im Car-Hi-Fi begründeten aber vorher bereits ein enges Verhältnis zwischen Harman und Huawei, weshalb Harman-CEO Dinesh C. Paliwal auch die Vorstellung des Mediapad M3 im September in Berlin begleitete.
Harman/Kardon lieferte die Feinabstimmung von dessen Audioausgabe; das Ergebnis ist hörbar gut, wenn auch vor diesem Hintergrund die integrierten Lautsprecher des Multimedia-Tablets gern ein wenig lauter sein dürften. Paliwal stellte außerdem die auf das Mediapad M3 abgestimmten In-Ears H300 der Harman-Tochter AKG vor. Wer nun frohlockt, selbige bereits im Paket vorzufinden, wird enttäuscht: Der Lieferumfang beschränkt sich auf das Tablet, Netzteil und das Kabel für den nicht mehr ganz zeitgemäßen Micro-USB-Anschluss. Auch beim Datenspeicher zeigt sich Huawei nicht eben spendabel: 32 Gigabyte sind bei guten Tablets mittlerweile Standard; Lenovo liefert das Yoga Book schon mit 64 Gigabyte.

Darüber hinaus ist die Hardware potent: Der HiSilicon Kirin 950 feierte seinen Einstand zwar bereits im Mate 8, das mit dem Mate 9 schon einen Nachfolger hat. Dennoch handelt es sich um einen leistungsstarken Chip, der mit 2,3 Gigahertz getaktet ist und auf dem Tablet auch solche Webseiten zügig lädt, die mit Bildern und Werbung nur so zugepflastert sind. Er sorgt außerdem für flotte Wechsel zwischen den Apps.
Dank der guten Hardware-Basis von 4 Gigabyte Arbeitsspeicher klappt auch der Multitasking-Betrieb, den die Benutzeroberfläche EMUI 4.1 ermöglicht, reibungslos. Im geteilten Bildschirm nutzen die jeweiligen Apps den zur Verfügung stehenden Platz bestmöglich aus und erfreuen außerdem mit guter Darstellung: Dank der für einen 8-Zöller sehr hohen Auflösung von 1600 x 2560 Bildpunkten und einer entsprechend hohen Pixeldichte von 359 ppi werden die Inhalte knackscharf zur Ansicht gebracht.

Großes Display im handlichen Gehäuse
Obwohl der sichtbare Bildschirm mit 8,4 Zoll sogar ein wenig größer ist als der vieler 8-Zoll-Klassenkameraden, bleibt das M3 zierlich, denn Huawei gelingt wieder einmal eine effektive Oberflächennutzung: Das Display belegt etwa 77 Prozent der Fläche – Werte zwischen 73 und 75 Prozent sind bereits über Durchschnitt. Was das angeht, spielen Huawei-Tablets in einer eigenen Liga.
Mit an Bord ist auch wieder ein Fingerabdruck-Scanner, der bei Tablets noch selten ist – diesmal aber nicht seitlich wie beim Mediapad M2 10, sondern im Home-Button integriert. Wer möchte, kann außerdem den Sensor mit Streichen, Doppeltippen oder Halten anstelle der Android-Navigationstasten nutzen, die aber trotzdem im Bild bleiben. Was den Mehrfachnutzen der Fingerprintsensoren angeht, hatte Huawei bei seinen Smartphones schon sinnvollere Einfälle.
Arbeit und Vergnügen: Scanner und Selfie-Cam
Als Huawei-CEO Richard Yu mit einem Lächeln die Kamerafunktionen der am selben Tag präsentierten Smartphones Nova und Nova Plus vorstellte, war ihm anzusehen, dass ihm gute Selfie-Cams ein Anliegen sind; Die „Best-Selfie“-Funktion der neuen Mittelklasse-Smartphones mit automatischer Gesichtserkennung und Verschönerung beherrscht auch die Front-Kamera des Tablets. Mehr noch: Sie löst mit 8 Megapixeln nicht nur so hoch auf wie die rückseitige Cam, sondern hat ihr eine Blitzfunktion voraus, indem sie das Motiv mit Hilfe des Displays optional aufhellen kann. Eine LED hätte auch der Hauptkamera gutgetan, die neben Effekten, Profimodus und nachträglicher Fokussierung einen Dokumenten-Scanner vorweisen kann.
Das Design mit dem gerundeten Rücken und der hübschen Blende im Antennenbereich lehnt sich an die neuen Smartphones an. Nach dem schwächeren Mediapad T2 10 Pro im Polycarbonatgehäuse zeigt das M3 mit Aluminium wieder mehr Stil und überzeugt auch ohne Pro im Namen mit Qualität.