Huawei Mate 8 im Test
Mehr zum Thema: HuaweiMit dem Mate 8 gelingt Huawei ein kleines Kunststück, denn das Phablet ist nicht nur extrem ausdauernd, sondern für einen 6-Zöller auch außerordentlich kompakt. Einen großen Haken gibt es aber, wie der Test zeigt.

- Huawei Mate 8 im Test
- Huawei Mate 8: Software, Akku, Messwerte
Die Entwicklung von Huawei kennt seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Man kann sich heute nur schwer vorstellen, dass die Chinesen erst 2011 mit Billiggeräten als eigenständige Smartphone-Marke in Deutschland gestartet sind. Innerhalb von fünf Jahren gelang nicht nur der Aufstieg...
Die Entwicklung von Huawei kennt seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Man kann sich heute nur schwer vorstellen, dass die Chinesen erst 2011 mit Billiggeräten als eigenständige Smartphone-Marke in Deutschland gestartet sind. Innerhalb von fünf Jahren gelang nicht nur der Aufstieg zum drittgrößten Smartphone-Produzenten der Welt, sondern auch der Wandel vom chinesischen Billiganbieter zu einer Premium-Marke. Eine der tragenden Säulen dieses Erfolges ist die hohe Produktqualität, was man sehr schön am neuesten Topmodell Mate 8 sehen kann.
Das Phablet steckt in einem fast vollständig geschlossenen Aluminiumkorpus, der nur auf der Rückseite von zwei schmalen Kunststoffstreifen durchbrochen wird. Und wie bei den Edel-Smartphones von Apple und Samsung ist das Display zu den Rändern hin gerundet und geht nahezu fließend in einen Rahmen über, der an den Rändern mit einem feinen Anschliff versehen wurde. Das Metallgehäuse ist fehlerfrei und absolut präzise gefertigt, was zeigt, dass Huawei auch anspruchsvollste Produktionstechniken mühelos beherrscht. Auf eine Zertifizierung nach IP-Standard verzichten die Chinesen allerdings, das Gehäuse ist also nicht wasserdicht.
Mehr Display geht nicht
Obwohl der 6-Zöller nicht besonders handlich ist - in das obere Drittel des Displays schafft es auch der längste Daumen nicht mehr -, macht er einen kompakten Eindruck. Das liegt vor allem daran, dass die Frontseite fast nur aus Bildschirm besteht, weil die Ränder außerordentlich schmal ausfallen. Wie hart an der Kante Huawei baut, zeigt der Vergleich mit dem iPhone 6s Plus, das "nur" ein 5,5 Zoll großes Display hat, mit 158 x 78 Millimetern aber sogar etwas länger ist als das Mate 8 (157 x 81 Millimeter).


Beide Unternehmen machen übrigens den Trend zu immer höheren Pixelzahlen nicht mit und setzen auf die bewährte Full-HD-Auflösung, was bei einer Diagonale von 6 Zoll locker für eine scharfe Darstellung reicht. Das IPS-LCD ist mit 487 Candela sehr hell, außerdem farbtreu und auch in einer hellen Umgebung noch kontraststark. Festzuhalten bleibt aber, dass die Konkurrenz von Samsung und LG mit scharfen 2K-Displays auftrumpft, die zumindest bei der Auflösung mehr zu bieten haben.
Unter dem Display werkelt der brandneue Chipsatz Kirin 950, der von der Huawei-Tochter HiSilicon entwickelt wird. Benchmarks bescheinigen dem Achtkerner eine Leistung, die deutlich über dem Qualcomm-Spitzenmodell Snapdragon 810 liegt. Die Performance der Grafikeinheit ist dagegen schwächer (was typisch ist für die SoCs von HiSilicon), aber immer noch ausreichend, um auch aktuelle 3D-Spiele flüssig auf einem Full-HD-Display darzustellen. Der Kirin 950 ist im 16-Nanometer-Verfahren gefertigt, dadurch bewegt sich der Energieverbrauch trotz der besseren Leistung unter dem Niveau eines Snapdragon 810.