Standboxen
Klipsch Heritage Forte IV im Test
Die Klipsch Heritage Forte III war eine Wonne. Jetzt hat sie ein Upgrade bekommen und heißt Klipsch Heritage Forte IV. Die Unterschiede sind zwar fein, aber spürbar, wie unser Test zeigt.

Erinnern Sie sich? In der Jubiläumsausgabe Anfang 2018 brillierte die Klipsch Forte III im Gespann mit einem Röhrenverstärker. „Wirklich ein herausragender Lautsprecher“, bilanzierte Tester Andreas Günther damals. Jetzt haben die Entwickler im Städtchen Hope in Arkansas, USA, diese Box überarbeitet.
Ein schwieriges Unterfangen. Was will man an einem derart guten Wandler verbessern? Was will man am ikonischen Design verändern, das eine so wohltuende Beständigkeit ausstrahlt? Antwort: nicht viel. Folglich haben die US-Ingenieure die schöne Forte nur behutsam angepasst. Eine kluge Entscheidung, wie sich zeigen wird.
Zunächst: Der Look ist geblieben. Die Forte sieht von vorne und von hinten aus wie ein Lautsprecher. Das liegt am Passivradiator, der den Tieftöner bei seiner Basisarbeit unterstützt. Hier ist er ausgeführt als weich aufgehängte 15-Zoll-Membran; das alte Klipsch-Logo ziert die Staubschutzkappe. Der Tieftöner vorne, ein 12-Zöller, ist hingegen hart eingespannt. Über dem wuchtigen Basstreiber sitzen zwei markante Hörner in der bekannten Tractrix-Version.
Tractrix bezeichnet die Linienführung in Form einer Schleppkurve. Ziel dieser Form ist es, ein Horn zu schaffen, das keine musikalischen Vorlieben kennt und ausgewogen und detailreich spielt, ohne besondere Anforderungen an die davor geschalteten Komponenten zu stellen.
Der dynamische Bass ist für Hornfetischisten ein Kompromiss, welcher der kompakten Bauform geschuldet ist: Die Forte IV ist ja nur 33 Zentimeter tief. Zum Vergleich: Das Klipschorn AK6 baut mit über 70 cm deutlich tiefer, die La Scala gehört mit gut 64 cm Tiefe auch nicht zur Kategorie Raumsparwunder.

Gefaltete Basshörner brauchen Platz. So sei es der Forte IV gestattet, dass sie mit einem konventionellen Basstreiber daherkommt. Die Größe, die harte Aufhängung und die Unterstützung durch den gigantischen Passivradiator lassen auf trockenen, tiefen und präzisen Bass mit sattem Punch hoffen. Das Mitteltonhorn wird durch eine 1,75-zöllige Polypropylen-Membran geladen, beim Hochton-Hörnchen es ein 1-Zöller aus steifem und leichtem Titan.
Rein äußerlich ist der Sprung von III auf IV kaum erkennbar. Auch die neue Forte kommt in den Furniervarianten Esche schwarz, Kirsche, Amerikanische Walnuss und „Distressed Oak“, was sich mit „Wildeiche“ übersetzen lässt. Neu gestaltet wurde der Fuß, der jetzt kompakter unter der rund 33 Kilo schweren Box ruht und den Lautsprecher optisch fast schweben lässt. Die exzellente Verarbeitung von Hand in den USA und das edle „bookmatched“ (spiegelsymmetrische) Echtholzfurnier teilen sich die Vorgängerin und das aktuelle Modell.
Klipsch-Lautsprecher aus der Heritage-Serie vermitteln immer das Gefühl, für die Ewigkeit gebaut zu sein. So auch hier. Ob man die neue Forte IV mit oder ohne die Frontabdeckung aus Lammwolle aufstellt, ist sicherlich Geschmackssache – in beiden Fällen verströmt sie ihren Vintage-Charme. Wir denken, dass sie ohne die Abdeckung noch ein bisschen besser zur Geltung kommt.

Klanglich jetzt noch universeller
Die Frage nach Design und Werten ist geklärt. Doch wie sieht’s mit dem Klang aus? Da hat sich etwas getan: Die Forte IV wurde ausgewogener abgestimmt. Das sind keine riesigen Schritte, mit denen sich die Entwickler vom Klangbild der Forte III entfernen wollten, sondern kleine Eingriffe, die den Lautsprecher in der Wiedergabe noch universeller machen sollen.
Wie erwähnt, ist die Forte III, die übrigens aktuell noch im Programm von Klipsch geführt wird, bereits ein sehr überzeugender Lautsprecher. Wir griffen im AUDIO-Hörraum zur Heft-CD „Great Progressive Rock“. Track 2, „Untouchable, Pt. 2“ der britischen Band Anathema bescherte uns gleich zu Beginn einen magischen Moment, von denen im Laufe des Hörtestes noch einige folgen sollten.

Das Intro am Piano klang reichhaltig und emotional. Die Klangfülle, die hier von nur einem einzelnen Instrument ausging, war enorm. Die melancholische Grundstimmung des Songs erfüllte den kompletten Raum, das Duett von Sänger und Gitarrist Vincent Cavanagh und Sängerin Lee Helen Douglas ging förmlich unter die Haut. Das Timing der Klipsch Forte IV war exakt, der Bass trocken, präzise und besaß den Punch eines Profiboxers. Die Stimmen klangen niemals verfärbt, die gesamte Darbietung war fulminant, der Raum so grandios wie die Ortbarkeit.
Wir hatten die Box in unserem Hörraum direkt auf den Hörplatz eingewinkelt, der Abstand machte etwa 3 Meter aus. Nahezu jede Klipsch-Box benötigt ausreichend Distanz zum Hörer sowie Raum nach hinten. Hat man nach etwas Hin und Her einmal den richtigen Platz gefunden, belohnt die schicke Retrobox ihren stolzen Besitzer mit einem höchst emotionalen Klangerlebnis.
Wir hörten uns weiter durch unser Test-CD-Repertoire – und mit diesem herrlichen Lautsprecher klang ein Song besser als der andere. Extrem magisch wurde es dann schließlich mit „In The Air Tonight“, dem Welthit des geschätzten Schlagzeugers, Songschreibers und Sängers Phil Collins.
Dieser legendäre und ungeheuer atmosphärische Song war der Klipsch Forte IV wie auf den Leib geschneidert – ihn von ihr wiedergegeben zu hören, war ein Gänsehaut-Erlebnis der besonderen Art. Klipsch hat einen tollen Lautsprecher noch einmal verbessert – nicht stark, aber doch spürbar. Große Klasse.
Fazit
Für mich ist die Forte IV die schlaueste Wahl aus der Klipsch-Heritage-Serie, denn sie bietet die ideale Symbiose aus Klang, Abmessungen und Preis. Sie klingt ausgewogener als die Forte III, behält aber alle Tugenden ihrer Vorgängerin. Wer eine Forte III sein Eigen nennt, darf zufrieden sein. Wer aber noch keine hat, sollte beim Händler in die Forte IV reinhören – es lohnt sich.
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