Testbericht

Kompaktlautsprecher Sonics Arkadia

15.12.2007 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Von Sonics aus dem kleinen Städtchen Brilon im Sauerland reiste die Arkadia (2400 Euro das Paar) als größte Kandidatin unseres Vergleichs an.

ca. 2:10 Min
Testbericht
  1. Kompaktlautsprecher Sonics Arkadia
  2. Datenblatt
Sonics Arkadia
Sonics Arkadia
© Archiv
Die Sonics trägt zwar den Namen Arkadia wie die nach dem Zeus-Sohn Arcas benannte griechische Landschaft, doch mythisch wirkt an der mit einem Bruttovolumen von über 50 Liter gerüsteten Box rein gar nichts. Dafür ist das kantige Ungetüm in Echtholz gehüllt, und die üppige Farbauswahl versöhnt ein wenig mit der Formgebung, die an die frühen 80er Jahre erinnert. Doch nicht umsonst sahen viele Boxen damals so aus wie die Arkadia heute: eine nicht zu schmale Schallwand für mehr tonale Substanz im Grundton, dazu ein für den heutigen Geschmack fast bombastischer Tiefmitteltöner im prallen 21-Zentimeter-Format, umhüllt mit einem physikalisch angemessenen Nettovolumen von gut 35 Liter.

Sowas lässt mannhafte Bassqualitäten erwarten, ohne die bei zu kleinen Volumina unvermeidlichen Abstriche am untersten Ende. Dennoch bleibt der wesentliche Vorzug "kleiner" Boxen erhalten, der da lautet: Zweiwegetechnik mit nur einer Übergangsfrequenz und nicht drei oder vier. Wo einem so viel Schlichtheit entgegen springt, sucht man zwangsläufig nach inneren Werten, die sich durchaus finden. So ist das Gehäuse mit Keramikplatten ausgekleidet, die ein Mitschwingen der Wände verhindern. Die Schallstrahler stammen von Seas, einem der wenigen Chassishersteller Europas, der noch nicht von Heuschrecken auf Rendite getrimmt wurde. Beide Treiber sind mit modernsten Methoden (Klippel-Analyzer) auf Präzision gezüchtet und saugen an einer ungewöhnlich durchdachten Frequenzweiche.

Sonics Arkadia
Klassisch und doch modern: Der Konustreiber besitzt eine Membran aus beschichtetem Papier. Der Korb ist zwecks besserer Belüftung unterhalb der gelben Zentrierspinne offen.
© Julian Bauer

Mit Hilfe einer selbstentwickelten Software entstehen bei Sonics Netzwerke, die nicht nur Schallwandeffekte (Kantendiffraktion) glätten, sondern auch ein überragendes Frequenz- und Phasenverhalten bieten, wie es sonst nur Koaxialsysteme erreichen.

Die Sonics belegte klar den Spitzenplatz in Sachen Grobdynamik (welch unfeines Wort). Sie sah also nicht nur groß aus, sie klang auch frappierend groß und kräftig, kein Wunder bei gemessenen 107 Dezibel Maximalschalldruck.

Überhaupt wirkte die Sonics auffallend souverän und zupackend. Egal, welche Box zum Vergleich daneben stand, die Arkadia klang jedesmal reifer und vollmundiger, einfach deutlich erwachsener. Da zog auch die lebensfrohe und gewiss nicht kleingeistige B&W 805 S den Kürzeren.

Im Kampf um die Spitze hatte neben der Dali die Sonics auch noch ein Wörtchen mitzureden und nutzte dazu jede Gelegenheit. Vor allem Live-Aufnahmen hatten es ihr angetan. Gab der südafrikanische Trompeter Hugh Masekela seinen Klassiker "Stimela" aus dem Album "Hope" (karunamusic) zum Besten, so war es die Sonics, der das dezente Juchzen und Klatschen des Publikums im Hintergrund mit Abstand am leichtesten von der Hand ging. Während die übrigen Boxen je nach Aufnahme und Sitzposition mal mehr in die Breite, mal mehr in die Tiefe staffelten, aber nie hundertprozentig exakt arbeiteten, gelang der Sonics eine Ortungsgenauigkeit, die an audiophile Punktstrahler vom Schlage einer Audiodata Partout erinnerte.

Als wäre der Vorsprung nicht schon deutlich genug, zog die Arkadia auch feindynamisch auf und davon. Der optisch so plumpe Klangkoffer entfaltete eine Farbenfreude und Gelöstheit, wogegen der Rest des Feldes fast ein bisschen ungelenk wirkte. So ist das halt manchmal im Leben: Wer schön sein will, muss leiden. Und wer besonders schön hören mag, muss die Arkadia kaufen.

Sonics Arkadia

Sonics Arkadia
Hersteller Sonics
Preis 2400.00 €
Wertung 51.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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