Microsoft Surface Book 2 im Test
Mehr zum Thema: MicrosoftMicrosofts überarbeitetes Surface Book 2 setzt in puncto Grafikleistung neue Maßstäbe im Notebook-Segment. Was leistet es sonst im Test?

Die Präsentation des ersten Surface Books vor rund zwei Jahren schlug hohe Wellen, denn so etwas hatte man bis dato noch nicht gesehen: Ein vergleichsweise klobiges Gerät, das wegen des ungewöhnlichen Spalts zwischen Display und Tastatur noch dicker aufträgt als es eigentlich müsste, aber die N...
Die Präsentation des ersten Surface Books vor rund zwei Jahren schlug hohe Wellen, denn so etwas hatte man bis dato noch nicht gesehen: Ein vergleichsweise klobiges Gerät, das wegen des ungewöhnlichen Spalts zwischen Display und Tastatur noch dicker aufträgt als es eigentlich müsste, aber die Nutzungsmodi von Notebook, 2-in-1-Tablet und 360-Grad-Convertible miteinander kombiniert.
Für Ausstattung und Leistung gab es viel Lob, das Design und der hohe Preis provozierten jedoch auch Kritik. Vor Kurzem hat Microsoft die neue Version seines mobilen Tausendsassas vorgelegt. Auf den ersten Blick hat sich praktisch nichts verändert, denn der Formfaktor und die funktionalen Eigenschaften sind gleich geblieben.
Mit nahezu identischen Abmessungen und etwas mehr Gewicht stemmt sich Microsoft erfolgreich gegen den gängigen Miniaturisierungstrend im Notebook-Segment. Was nicht heißt, dass sich nichts getan hätte: Denn trotz unveränderter Optik hat Microsoft das Gehäuse vollständig überarbeitet und dabei vor allem in puncto Stabilität deutlich nachgebessert. Das betrifft vor allem das sogenannte Fulcrum-Gelenk – ein im Touchbetrieb nachwippendes Display gehört nun glücklicherweise der Vergangenheit an.

Unerreichte Grafikpower
Die massivsten Veränderungen der zweiten Generation gegenüber der ersten sind aber ohnehin unsichtbar, weil sie unter der Haube stattgefunden haben. Das beginnt bereits beim Prozessor. Im Surface Book 2 werkelt ein Intel Core i7 der achten Generation, der nun mit vier Kernen bestückt ist.
Dazu kommen in der getesteten Variante satte 16 GB RAM – eine Kombination, die dem mobilen Schwergewicht zwar ordentlich Dampf macht, leistungsmäßig aber mit dem zeitgleich getesteten HP Spectre 13-af033ng nicht ganz mithalten kann.

Dafür setzt die Grafik-Performance neue Standards: Die verbaute Geforce GTX 1050 von Nvidia toppt alles in der Notebook-Sparte bisher Dagewesene um Längen und genügt selbst höchsten Ansprüchen. Allerdings nur, solange die Tastatureinheit angedockt ist – denn dort ist die Nvidia-GPU untergebracht. Im Tabletbetrieb muss man sich mit der in den Intel-Prozessor integrierten UHD Graphics 640 begnügen, die sehr ordentlich arbeitet, mit der dedizierten Grafikkarte aber nicht ansatzweise mithalten kann.
Sehr eingeschränkt ist zudem die Akkulaufzeit, wenn man ohne den Unterbau unterwegs ist. Denn unter der Tastatur befindet sich auch der größere der beiden Stromversorger – der kleinere im Display streicht im mobilen Einsatz bereits nach knapp zweieinhalb Stunden die Segel.

Uneingeschränktes Lob verdienen sich dagegen das helle und hochauflösende, per Finger und Stift bedienbare Display sowie die beiden Kameras, die für Notebook-Verhältnisse ungewöhnlich viele Pixel produzieren. Alles in allem hinterlässt jedoch auch die zweite Generation des Surface Books einen zwiespältigen Eindruck. Das liegt nicht zuletzt an dem exorbitanten Preis, den Microsoft zumindest in der Topvariante mit Core-i7-CPU und rasantem Terabyte-Speicher aufruft.
Als Alternative bietet sich das Einstiegsmodell an, das mit 1749 Euro nur etwas mehr als die Hälfte kostet. Seit Kurzem ist das Surface Book 2 zudem in einer XXL-Version mit 15-Zoll-Bildschirm zu haben – Kostenpunkt je nach SSD-Größe zwischen 2800 und 3800 Euro.
Fazit
Bei der zweiten Version seines Kombi-Laptops hat Microsoft ein paar Kinderkrankheiten ausgemerzt und die Grafikleistung weiter ausgebaut. Der Preis bleibt allerdings grenzwertig.