Mova Mobius 60 im Test: mit automatischem Moppwechsel
Nach Dreame legt nun auch Mova einen Saug-Wisch-Roboter mit Mopp-Wechsel-System vor. Was er kann, klärt unser Test.
Nachdem kürzlich Dreame mit dem Matrix10 Ultra (hier unser Test) für Furore gesorgt hat, zieht nun Mova nach. Der Mobius 60 basiert zum größten Teil auf dem Dreame-Kollegen, macht aber ein paar Dinge anders. Da ist zuerst die Farbe: Statt auf Weiß setzt Mova auf Schwarz mit ein paar goldenen Ak...
Nachdem kürzlich Dreame mit dem Matrix10 Ultra (hier unser Test) für Furore gesorgt hat, zieht nun Mova nach. Der Mobius 60 basiert zum größten Teil auf dem Dreame-Kollegen, macht aber ein paar Dinge anders.
Da ist zuerst die Farbe: Statt auf Weiß setzt Mova auf Schwarz mit ein paar goldenen Akzenten. Zudem ist die aufklappbare Tür, in der die drei Mopp-Paare sitzen, mit gehärtetem Glas veredelt. Das sieht unaufgeregt schick aus. Gut so, denn verstecken kann man die Basis angesichts ihrer Größe (416 x 467 x 589 mm) schlecht. Die Mopps sind hingegen farbenfroh: Der Mobius 60 kann drei Paar verwalten und für unterschiedliche Räume und Aufgaben nutzen.
- Die roten “ThermoHold”-Mopps sind für die Küche gedacht. Laut Mova speichern sie bei der Vorbereitung und Zwischenreinigung in der Basis die Wärme des bis zu 100 Grad heißen Wassers, sodass sich ölige und fettige Flecken besser beseitigen lassen. Dass die Mopps warm sind, spürt man noch kurz nach dem Start. Je weiter die Küche von der Basis weg ist, desto mehr verliert sich der Effekt. Und auf dem kalten Fliesenboden ist der Zauber eh schnell beendet.
- Die beigen Wischer (“Plush”) sind für Holzböden konzipiert: Das weiche, saugfähige Material soll Kratzer auf der Oberfläche verhindern, auch in Spalten reinigen und wenig Wasser hinterlassen. Zudem sind sie die Pads, die bei der möglichen Bodenpflege zum Einsatz kommen.
- Das dritte Paar ist blau, nennt sich “HyperClean” und ist für verschiedene Oberflächen geeignet. Verbundfasern sollen die Aufnahme von Staub und die Eckenreinigung verbessern.
Intelligente Moppauswahl
Welche Mopps wo zum Einsatz kommen, legt der Mova nach den Zimmernamen fest. An Modi bietet der Mobius 60 wie den intelligenten Automatikbetrieb “CleanGenius”, der die Reinigung entsprechend der Verschmutzung eigenständig regelt. Oder den benutzerdefinierten Modus, in dem man selbst festlegen kann, ob und wo wie stark gewischt und/oder gesaugt werden soll. In beiden Modi kann man entweder alles oder einzelne Räume putzen lassen. Die Zonenreinigung funktioniert nur im benutzerdefinierten Betrieb.
In der Basis sitzt zudem ein Behälter mit zwei Fächern für zwei unterschiedliche Reinigungsmittel: Eins ist für die Universallösung von Mova reserviert, in das andere kann man Pflegemittel für Holzböden einfüllen oder optional ein Mittel gegen Haustiergeruch nutzen.
Sehr gute Saugleistung
Der erste Testdurchgang mit mäßig verschmutztem Boden lief gut. Den großen Loungebereich im Verlag, der mit Laminat ausgelegt ist, hat der Mova im Automatikmodus CleanGenius sehr gut gesäubert. Im zweiten Versuch waren wir fies und haben in zwei Ecken viel Kaffeepulver und Haferflocken verstreut, da war nach dem CleanGenius-Trip trotz ausfahrbarer Seitenbürste und schwenkbarem rechten Mopp noch einiges übrig. Ein Nachgang mit manuell initiierter Zonenreinigung auf Max-Saugstärke räumte dann fast alles ab –mit 30.000 Pa ist der Mova hier bestens aufgestellt. Nur direkt in der Ecke blieb wie üblich ein kleiner Rest Kaffeepulver. Schade allerdings, dass die intelligente Schmutzerkennung vorzeitig Vollzug gemeldet hat.
Auf unserem groben Kurzflorteppich im Redaktionsflur schlug sich der Mova prima: Feinkörniges Salz, Kräuter und Haferflocken hat er im Turbo-Modus weitgehend beseitigt – top! Hier packt der Sauger einen speziellen Trick aus: Erkennen die Sensoren einen Teppich, senkt sich eine Blende ab, die einen partiellen Unterdruck erzeugt und so die Leistung intensiviert. Mit Hochflorteppichen tut sich der Mobius 60 allerdings schwer: Anders als der Dreame Matrix10 kann er sein Chassis nicht anheben und muss viel Mühe aufwenden, um sich durch die Fasern zu kämpfen. Auch wichtig: Wer ihn dennoch auf Hochflorteppiche schicken will, sollte dies vor dem Wischen mit abgekoppelten Mopps erledigen lassen. Denn der Mobius 60 hebt die Wischer zwar an, aber die 10,5 mm Abstand reichen auf einem Flokati nicht.
Wischen funktioniert gut, hat aber Grenzen
Nun ging es an den Härtetest in der Küche: Größere Flecken aus frischer Sojasauce und angetrocknetem Senf hat der Mobius 60 erkannt. Beim Wegwischen hat er auch brav die Boden- sowie die Seitenbürste angehoben (10,5 und 10 mm), damit sie nicht dreckig werden. Auch fuhr er nach dem ersten Durchgang zur Selbstreinigung zurück – angesichts der Sauerei haben wir im Dock extra das Einweichen der Mopps in 100 Grad heißem Wasser gewählt. Danach wischte und saugte er nochmal alles durch. Da waren Sojasauce und Senf nicht mehr zu sehen, aber der Boden klebte etwas. In so einem Fall sollte man manuell noch einen dritten oder gar vierten Durchlauf starten. Oder das Gros einfach vorab per Hand mit einem Küchentuch wegwischen. Das geht schneller.
Generell darf man von Saug-Wisch-Robotern keine Wunder erwarten: Bei großen fettigen oder öligen Flecken stoßen die Geräte an ihre Grenzen, schließlich hat der interne Wassertank grundsätzlich nur sehr knappe Reserven. Mova gibt hier kein Volumen an, wir gehen von den üblichen 80 ml aus.
Leichtere Aufgaben wie ein paar eingetrocknete Kaffee- oder Soßenspritzer putzte der Mova dagegen sauber weg.
Leistungsfähige Basis
Zurück in der Basis, startet der Mobius 60 mit der Selbstreinigung, wobei 20 Düsen die Mopps gleichmäßig mit Wasser einsprühen. Das macht er bei normaler Verschmutzung der Wohnung sehr gründlich, hier blieb nichts an den Bürsten oder am Chassis hängen. Bei den nassen Haferflocken lief es dagegen nicht ganz so rund: Von denen klebten einige unter der Bürste, was mit einem Küchentuch auch schnell behoben war. Die Bürste kann man zudem einfach herausnehmen und unterm Wasserhahn abwaschen.
In der App lässt sich einstellen, ob die Reinigung der Mopps mit kaltem, lauwarmen, warmem oder heißem Wasser erfolgen soll – oder ob das Gerät die Intensität an den automatisch Verschmutzungsgrad anpasst. Zudem gibt es die Option, die Mopps in 100 Grad heißem Wasser einzuweichen. Obendrein nutzt Mova eine UV-Sterilisation und trocknet auf Wunsch auch den Staubbeutel, um Gerüchen und Schimmel vorzubeugen.
Navigation und Hinderniserkennung top
Weiterer Pluspunkt: Der Mobius 60 kann wie das Dreame-Pendant in zwei Stufen bis zu 8 cm überklettern. Damit bleibt er auch in Altbauwohnungen mit hohen Übergängen nicht stecken und kann sogar die Schienen von Schiebetüren überqueren. Unter Möbeln macht er sich schön schlank: Der DTOF-Sensor auf dem Gehäuse fährt vor tiefen Stellen automatisch ein, so kommt der Roboter auf nur 8,9 cm Bauhöhe. Stichwort Navigation: Mit dem Lasersystem, den seitlichen Abstandssensoren und der KI-gestützten Kamera vorne, die rund 240 Objekte identifizieren kann, fährt der Mova souverän durch die Räume und weicht Hindernissen zuverlässig aus. Während der Tests hat er sich kein einziges Mal festgefahren.
Fazit: Starker Auftritt
Der Mobius 60 bietet das innovative Mopp-Wechsel-System, das wir bereits vom Dreame Matrix10 Ultra kennen. Beide Modelle sind bis auf wenige Unterschiede technisch identisch. Anders als der Dreame kann der Mova sein Chassis auf Hochflorteppichen nicht anheben und er bietet zwei statt drei Behälter für unterschiedliche Putzmittel. Ansonsten bringt der Mobius 60 alle Features mit, die derzeit State-of-the-art sind. Er kann hohe Schwellen überwinden, unter tiefe Möbel fahren und sogar den Holzboden mit Pflegemittel einreiben. Dank schwenkbarer Seitenbürste und ausfahrbarem Mopp reinigt er sehr nah in Ecken und an Kanten, die Saugleistung von bis zu 30.000 Pa ist enorm.