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Standlautsprecher

Nubert nuBoxx B-70 im Test

Mehr zum Thema: Nubert

Als Double-Cross bezeichnet der Engländer gemeinhin unfaire Tricks. Zum Glück ist die neue nuBoxx nicht nur grundehrlich und tiefbassstark. Das XX betont wohl eher die beiden Frequenzübergänge der 3-Wege-Weiche? Mehr dazu lesen Sie in unserem Test.

Autor: Stefan Schickedanz • 12.11.2021 • ca. 3:45 Min

Nubert nuBoxx B-70 im Test
Die nuBoxx B-70 steht in der Tradition volumenstarker, preiswerter Standboxen aus dem Schwäbischen.
© Nubert / Montage: stereoplay

Auch wenn aus dem Hause Nubert in den letzten Jahren vor allem über neue High-End- und Aktivboxen berichtet wurde – die DNA dieser urschwäbischen Company liegt in den preiswerten Einsteigerserien. Womit wir bei der nuBox mit einem X angelangt sind. Nicht nur, dass Erfinder Günther Nubert im Jah...

1.198,00 €
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Pro

  • hoher Auflösung
  • tonaler Genauigkeit
  • tiefer, satter Bass

Contra

Fazit

stereoplay Testurteil: 77 Punkte; Preis/Leistung: sehr gut

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Auch wenn aus dem Hause Nubert in den letzten Jahren vor allem über neue High-End- und Aktivboxen berichtet wurde – die DNA dieser urschwäbischen Company liegt in den preiswerten Einsteigerserien. Womit wir bei der nuBox mit einem X angelangt sind.

Nicht nur, dass Erfinder Günther Nubert im Jahr 1994 den Gedanken eines fast unverschämten Klanggegenwerts zu echten Einsteigerpreisen lautstark propagierte, er etablierte mit dieser Serie auch, noch vor den Zeiten des Internets, den Direktversandhandel.

Legenden zufolge soll das geschehen sein, nachdem er bei diversen Händlern mit zu günstigen Preis- und Margenvorstellungen schlicht abgeblitzt war.

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stereoplay ist dabei durchaus nicht unbeteiligt, denn die nuBox 660 war kurze Zeit später das erste Modell aus Schwäbisch Gmünd, das seriös getestet und sogleich zur Referenz erklärt wurde.

Drei Wege, vier Chassis, viel Volumen, dieses Konzept trägt auch heute noch. Die neue nuBoxx B-70 ist von den Rahmendaten der allerersten gar nicht unähnlich. Damit aber nicht der Eindruck entsteht, hier ginge es lediglich um dezente Verbesserungen, wurde mit dem neuen Namen, nun mit zweitem X, eine komplett neue Serie aus der Taufe gehoben.

Chassis & Tieftöner

Chassisbestückung, Konzept und Weiche wurden dabei mit deutlich hochwertigerer Technik bestückt, als man es einem massigen Standlautsprecher für 1400 Euro Paarpreis gemeinhin unterstellen würde.

Auch technische Anleihen aus den höherpreisigen Serien nuLine und nuVero finden sich einige. Der oberflächliche Vergleich zum ewigen Nubert Klassiker, der nuBox 683, offenbart vor allem zwei massive Neuerungen.

Da sind zum einen die beiden Tieftöner, die nicht mehr 22 Zentimeter durchmessen, sondern 18. Entsprechend schmaler kann die Standsäule ausfallen, was jedoch laut Nubert Entwickler Thomas Bien nicht mit einer beschränkten Performance einhergeht.

Im Gegenteil, dank 3 Zentimeter linearen Hubs sollen die beiden Chassis mit geometrisch versteifter Polypropylenmembran sowohl tiefer als auch lauter spielen als ihre XL-Vorgänger.

Wie bei Nubert üblich, hilft eine Bassreflexabstimmung, die hier von zwei sehr deutlich aufgeweiteten Rohren auf der Rückwand der Box realisiert wird und um 35 Hz herum ihr Maximum in der Effektivität und damit der Entlastung der Tieftöner erreicht.

Aufgrund des großen Innenvolumens des mit MDF bis zu 38 mm Stärke ausgestatteten und rund 30 Kilo schweren Gehäuses und des großen Rohrdurchmessers verspricht die Konstruktion Tiefbass satt.

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Mitteltöner, Magnetantrieb & Hochtöner

Die zweite Neuerung ist ein mit 12 Zentimetern ungewöhnlich kleiner Mitteltöner, der im Gegensatz zum Tieftöner der alten nuBox 683 mit seiner kleinen, leichten, aber harten Polypropylenmembran ein echter Spezialist seines Faches ist.

Der Magnetantrieb wurde dennoch sehr kräftig ausgelegt, damit der Kleine auch im Wirkungsgrad mit seinen beiden großen Spielpartnern mithalten kann. Von kräftezehrender Bassarbeit ist er dagegen dank einer steilflankigen wie phasenoptimierten Weiche fast vollkommen befreit.

Bleibt der Hochtöner als vielleicht wichtigste Zutat für wirklich audiophilen Klang. Die neue Gewebekalotte hört auf den Namen „nuOva B“ und übernimmt die Antriebs- und Membrantechnik aus der höher positionierten nuLine-Serie dabei fast vollständig.

Zusammen mit dem neuen Waveguide, der hier im Gegensatz zur nuLine auf einen zentralen Einbau des Hochtöners und eine symmetrische Platzierung optimiert wurde, soll ein besonders breites wie gleichmäßiges Rundstrahlen erreicht werden, was unser Testlabor auch eindrucksvoll bestätigen konnte. Das Gleiche gilt für den Tiefgang, den wir mit 30 Hz (-3dB) sogar noch günstiger ermittelten als die vom Hersteller angegebenen 32 Hz.

Nubert nuBoxx B-70 im Test - Mitte- & Tieftöner
Spezialisten mit Hub-Raum: Auch der Mitteltöner (links) besitzt einen heftigen Magneten, beim Tieftöner (rechts) sieht man neben schierer Kraft vor allem die erstaunlichen Reserven.
© Josef Bleier

Hörtest

Der Tiefbass war denn auch das Erste, was wir im Hörtest nicht erwartet hatten, was sich aber sofort in den Vordergrund spielte. Dem Duo Friend and Fellow genügen akustische Gitarre und weibliche Stimme für erstaunlich facettenreiche, beinahe orchestrale Arrangements der Songs.

Doch ihr „Personal Jesus“ erklang über die nuBoxx B-70 mit einem so satten Fundament, als seien hier mehrere gezupfte Kontrabässe am Werk. So kraftvoll die Basis, so konsistent und im Timing behände modellierte die große nuBoxx aber Timing und Impulse.

Die facettenreiche weibliche Gesangsstimme tönte mit Prägnanz, unbedingter Sauberkeit und faszinierender Durchzeichnung, aber auch eine Spur souliger und weniger sanft als anderswo bereits gehört.

Bei eher komprimierten Alben wie Manic street preachers „This is my truth“ half das mit sattem Tiefbass dem Live-Gefühl dieses Albums deutlich, allerdings muss die Box dabei streng wandparallel stehen, um nicht obenrum zu prägnant zu spielen.

Mit dieser erschien die Stimme nicht nur weniger streng, sondern es stellte sich auch ein schöner musikalischer Fluss ein, der bei exzellenter Detailauflösung alle Mitglieder der Band mitnahm. Ihre großen Auftritte hatte die B-70 aber, wenn es untenrum richtig krachen soll. Was sie bei Jeff Becks „Hip-Notica“ an ultrafettem Bassfeuerwerk abfeuerte, war einer ganzen Armada von Subwoofern würdig.

Trotz des eher massigen Charakters blieb der Rhythmus flink und impulsstark, was auch an den schier unendlichen Impulsreserven zu liegen schien. Beim „Brush with the blues“ vom selben Album war es dann allerdings zu viel. Wer eine Standbox sucht, die bevorzugt in größeren Räumen spielt und auch mal ohne Subwoofer Actionkinoattacken reiten soll, bekommt mit der B-70 ein unschlagbares Angebot.

Fazit

Neben typischen Nubert-Tugenden wie hoher Auflösung und tonaler Genauigkeit bedient sie den Spaß am abgrundtiefen, satten Bass. Wer Rock, Pop und Film liebt und im großen Raum kraftvoll hören will, kann mit der nuBoxx gleich zwei Kreuze machen.

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