LG xboom Bounce im Test: Mit zwei Hochtönern zu kristallklarem Klang
Mehr zum Thema: LGWenn für die Klangabstimmung ein so berühmter Produzent, Rapper und Sänger wie will.i.am – Gründungsmitglied der Black Eyed Peas – engagiert wird, sind die Erwartungen natürlich hoch. Wir hören nicht nur besonders genau hin, sondern prüfen auch, was der Xboom Bounce von LG sonst noch auf dem Kasten hat.

Offensichtlich hat LG in Sachen Bluetooth-Lautsprecher und Partyboxen nicht vor sich von Bose, JBL und Marshall die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Dazu haben sich die Koreaner Hilfe bei Multitalent will.i.am (der Mann ist Produzent, Rapper, Sänger, Songwriter und gelegentlich Schauspieler und Sy...
Offensichtlich hat LG in Sachen Bluetooth-Lautsprecher und Partyboxen nicht vor sich von Bose, JBL und Marshall die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Dazu haben sich die Koreaner Hilfe bei Multitalent will.i.am (der Mann ist Produzent, Rapper, Sänger, Songwriter und gelegentlich Schauspieler und Synchronsprecher) von den Black Eyed Peas geholt.
Das war mit Sicherheit nicht günstig, aber LG verspricht sich vom Soundgespür des Erfolgsproduzenten wohl einiges, denn LG hat will.i.am auch gleich zum Werbegesicht der xboom-Serie gemacht.
Aber nicht nur auf den Klang wurde besonderes Augenmerk gelegt, sondern auch auf den Look wie die Auszeichnung mit dem begehrten Red Dot Design Award bestätigt.

Gehäuse und Design
Welch enorm wichtige Rolle Optik und Haptik für den Erfolg eines Bluetooth-Lautsprechers spielen haben alle großen Player schon längst erkannt. Schließlich will man sich einerseits vom trashigen Techno-Flair oder unzähligen JBL Flip-klonen deutlich distanzieren andererseits will man auch einen zur Corporate Identity passenden Wiedererkennungswert erreichen.
Der LG xboom Bounce hat die Form eines Quaders mit halbkreisförmig abgerundeten Kanten. Die Grundfläche würde man im Englischen als „Racetrack“ bezeichnen. Die Oberseite verfügt über eine harte und robuste Gummierung und beherbergt neben den sieben Bedientasten auch die zwei Passivmembranen. Diese Bassradiatoren sorgen mit ihren roten geriffelten Sicken für einen optisch ansprechenden Farbakzent.

Die Seiten sowie Vorder- und Rückseite werden von einem Textilgewebe aus Kunststoffasern eingehüllt. Die Front ziert ein dezenter, silberner „xboom“-Schriftzug mit roten Seiten. Das Gehäuse ist robust und nicht nur abwaschbar, sondern übersteht auch ein längeres Untertauchen in Wasser wie die IP67-Zertifizierung bestätigt.
Der Boden besteht aus Hartplastik, was die Sorge nach Beschädigungen bei Stürzen aufkommen lässt. Die großen Gummifüße sorgen mit ihren kleinen Noppen für stabilen Halt auch auf unebenen oder rauen Oberflächen. Außerdem entkoppeln die Füße den xboom Bounce etwas von Tischplatten. Bei hoher Lautstärke können die runden Füße ein Mitschwingen des Untergrundes aber nicht verhindern.
Die hintere Gehäusehälfte wird vom breiten, sehr elastischen und bequemen Trageband umschmiegt. Damit lässt sich der xboom Bounce auf verschiedenste Arten angenehm tragen.

Bedienkomfort und App-Steuerung
Mit den sieben Tasten an der Oberseite lassen sich die Grundfunktionen wie Ein- und Ausschalten, Play und Pause, lauter und leiser oder auch das Bluetooth-Pairing tätigen.
Zusätzlich sind noch eine Favoriten- und eine Party-Link-/Auracast-Taste vorhanden. Der Druckpunkt der Tasten ist angenehm und sie reagieren prompt.
Personen mit Seheinschränkung kommen die erhabenen Symbole der Bedientasten zugute, trotzdem wäre eine farbliche Absetzung der Icons empfehlenswert. Schwarz auf Schwarz lässt sich schlecht erkennen und ein paar rote Linien hätten dem reduzierten Design keinen Abbruch getan.

Alle weiteren Funktionen lassen sich nur über die LG ThinQ-App steuern. Mit der LG xboom-App lässt sich der xboom Bounce kurioserweise nämlich nicht steuern.
Die ThinQ App ist eine Smart-Home App und die zentrale Plattform für die Smart-Geräte von LG. Entsprechend groß ist der Funktionsumfang der App. Wer sie nur für Bluetooth-Speaker nutzt, kommt aufgrund der guten Struktur schnell mit ihr zurecht.
Mit der App kann die Beleuchtung gesteuert, zwischen den fünf Klangmodi gewählt oder auf eigene Inhalte zugegriffen werden. Zusätzlich können diverse Einstellungen wie Gerätename, Sleep Timer, automatisches Ausschalten, Toneffekte sowie der Multi-Playback-Modus vorgenommen oder die AI Calibration ausgeführt werden.

Die Auswirkungen der AI Calibration waren in unseren Tests kaum hörbar und vielen eher marginal aus. Der „Bass Boost“- und der „Voice Enhance“-Modus hatten wesentlich größeren Einfluss auf den Klang und taten genau das, was man v on ihnen erwarten darf, nämlich entweder eine deutliche Betonung der tiefen oder mittleren Frequenzen.
Was allerdings ein wenig sauer aufstößt ist die Registrierungspflicht für die App. Wozu ich für die Steuerung eines Bluetooth-Lautsprechers meinen Namen und meine E-Mail-Adresse erschließt sich mir nicht und ist auch bei den Mitbewerbern eher unüblich.

Konnektivität und Akku
Der xboom Bounce nutzt Bluetooth in der Version 5.4 und unterstützt Multipoint also die Möglichkeit ihn mit mehreren Geräten gleichzeitig zu verbinden und zwischen ihnen zu wechseln. Außerdem kann der xboom Bounce auch über Bluetooth eingeschaltet werden. Ist der Bounce bereits mit dem Smartphone gekoppelt kann er durch simples Antippen in der Liste der gekoppelten Geräte aktiviert werden.

Bezüglich der physischen Schnittstellen kann der xboom Bounce nur eine USB-C-Buchse vorweisen. Diese dient ausschließlich dem Aufladen des Lautsprechers oder als Powerbank dem Laden angeschlossener Mobilgeräte, sofern er eingeschaltet ist.
Eine kabelgebundene Übertragung von Musiksignalen, beispielsweise losless in Hi-Res, ist über den USB-Anschluss leider nicht möglich. Beim xboom Bounce ist allgemein keine kabelgebundene Übertragung von Musik vorgesehen denn auch eine analoge 3,5 mm Miniklinkenbuchse ist nicht mit an Bord.
Das ist aber nicht weiter tragisch den neben dem Standard-Codec SBC unterstützt er auch AAC. Dieser Codec ist zwar ebenfalls verlustbehaftet ermöglicht aber immerhin die Übertragung in CD-Qualität.
Der Akku weist laut LG eine beeindruckende Laufzeit von 30 Stunden auf. Damit reicht er für etliche Hörsessions und auch wenn er zwischendrin mal als Powerbank genutzt wird. Die Ladezeit ist mir drei Stunden bis zur vollständigen Ladung erfreulich kurz, leider konnten wir aber keine Schnellladefunktion entdecken.

Wie gut ist die Klangqualität des LG xboom Bounce?
Das Ziel bei der Produktion ist in der Regel, dass selbst bassschwache Lautsprecher wie kleine Smartspeaker, Küchenradios oder sogar die integrierten Smartphone-Lautsprecher einen akzeptablen Klang erzeugen.
Dazu werden oft Bässe und Höhen im Pegel erhöht, um auch bei geringer Lautstärke den Eindruck eines satten Sounds zu erzeugen. Trifft diese Klangsignatur nun auf Wiedergabegeräte, die ebenfalls eine Betonung der genannten Bereiche haben, wird es oft zu viel des Guten.
Deshalb haben sich will.i.am und LG für eine sehr neutrale Abstimmung entschieden. Der Klang ist somit angenehm verfärbungsfrei, ohne unnatürliche Effekthascherei. Dadurch klingt der xboom Bounce erstaunlich detailliert mit einem präzisen, kraftvollen, aber nicht übertriebenen Bass. Er hebt sich somit angenehm von der breiten Masse ab.
Die neutrale Abstimmung hat noch einen weiteren positiven Effekt. In den seltensten Fällen befindet sich ein Bluetooth-Lautsprecher auf Höhe der Ohren oder strahlt genau in deren Richtung ab. Meistens stehen sie deutlich tiefer. Dadurch erreichen weniger hohe Frequenzen das Ohr.
Bei einer Box mit Bassbetonung kommt es im ungünstigsten Fall somit zu einer dreifachen Überhöhung der unteren Oktaven. Einmal durch die Produktion, ein zweites Mal durch die Box selbst und ein drittes Mal durch die Reduzierung der Höhen aufgrund der Positionierung. Das lässt sich dann auch mit einem Equalizer kaum noch ausgleichen.
Bei hohen Lautstärken werden Bässe und Höhen leicht zurückgenommen, sodass der xboom Bounce stets kontrolliert und souverän klingt, ohne dumpf oder gar schrill zu wirken.
Dieser saubere Klang wird durch einen zentralen, 93 x 53 mm großen Tieftöner in „Racetrack“-Form, zwei runde Passivmembranen und zwei 20 mm große Hochtöner, die den Tieftöner flankieren, erreicht. Die Endstufe liefert mit 40 Watt Gesamtleistung ausreichend Power für gehobene Lautstärken. Für brachiale Partypegel reicht es aber freilich nicht.

Damit geht LG einen eigenen Weg. Mir ist zumindest bisher kein Bluetooth-Lautsprecher bekannt, der über mehr Hochtöner als Tieftöner verfügt. Je nach Musik und persönlichem Geschmack kann der Klang mithilfe des 7-Band-Equalizers in der App angepasst werden.
Fazit:
Mit dem xboom Bounce macht LG deutlich, dass das Unternehmen zu den großen Playern im Bereich der Bluetooth-Lautsprecher gehört. Die Koreaner brauchen den Vergleich mit Bose, JBL und Marshall nicht zu scheuen, sondern können mit dem Xboom Bounce einen starken Kandidaten mit breiter Brust ins Rennen schicken.
Preislich bleibt er deutlich unter vergleichbaren Modellen von Bose und Marshall und kann der Konkurrenz von JBL seinen ausgewogenen Klang und die Freisprechfunktion entgegenhalten. Kudos gehen an LG und will.i.am für den Mut, sich von der Masse abzuheben.
Technische Daten
LG xboom Bounce | |
---|---|
Anzahl der Kanäle: | 2.1ch (Stereo) |
Ausgangsleistung: | Gesamt: 40 Watt, 30 Watt (Tieftöner) + 2 x 5 Watt (Hochtöner) |
Treiber: | 2 x 20 mm Kalottenhochtöner, 1 x 93 x 53 mm Racetrack"-Tieftöner |
Klangmodi: | AI Sound, Bass Boost, Custom (App), Standard |
Bluetooth Version: 5.4 | |
Bluetooth-Codecs: | SBC, AAC |
Multipoint: | Ja |
Unterstützt Sprachassistenten: | Ja (Google Assistant, Siri) |
IP-Schutzklasse: | IP67 |
Beleuchtung: | Ja |
Party Link (Multi mode): | Ja (Multi Mode und Dual Mode) |
Freisprecheinrichtung: | Ja |
Akkulaufzeit: | 30 (Stunden) |
Akkuladezeit: | 3 Stunden |
Maße (B x H x T): | 27,2 x 10,3 x 8,8 cm |
Gewicht: | 1,42 kg |
LG xboom Bounce: Angebote und Alternativen
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