Testbericht

O2 Xda Orbit 2

4.3.2008 von Florian Stein, Redaktion connect und Bernd Theiss

Harte Zeiten für PDA-Phones: Sie sollen nicht mehr nur im Business, sondern auch als Lotsen gute Arbeit leisten. Der Xda Orbit 2 von O2 kommt folglich mit integriertem GPS-Modul. Kann er sich damit gegen die Konkurrenz behaupten?

ca. 4:10 Min
Testbericht
  1. O2 Xda Orbit 2
  2. Navigation ab Werk
  3. Datenblatt
  4. Wertung
O2 Xda Orbit 2
O2 Xda Orbit 2
© Archiv

Just in Time bedeutet, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Wenn es um die schnelle Bereitstellung von neuen Modellen des Netzbetreiber-Hoflieferanten HTC geht, hat sich O2 hier einen exzellenten Ruf erworben. Auch diesmal sind die Münchner mit dem Xda Orbit 2 schneller am Markt als HTC mit dem annährend baugleichen Touch Cruise.

In der HTC-Hierarchie gehört der Cruise zu den High-End-Modellen. Sichtbares Zeichen dafür ist nicht zuletzt die Verarbeitung mit gummi- und chromartigen Oberflächen und wie verglast erscheinender Display-Abdeckung. Das "Cruise" im Namen des neuen HTC, das beim Xda Orbit II keine Entsprechung hat, weist auf den Umstand hin, dass das Gerät mit eingebautem GPS-Empfänger ausgeliefert wird. Er ist hier sogar zu einem kompletten Navi-System ergänzt.

Leistungsfähige Hardware

Multimedia-Anwendungen
Ganz oben in der Programmauswahl stehen die Multimedia- Anwendungen.
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Grundlage für eine zuverlässige Navigation ist nicht zuletzt eine potente Hardware, und hier braucht sich der Xda Orbit 2 sicher nicht zu verstecken. Als Prozessor sorgt ein Qualcomm 7200 mit 400 Megahertz Taktfrequenz für Speed, als Arbeitsspeicher dienen satte 128 Megabyte RAM. Als eigentlicher Aufbewahrungsort für Programme und Daten stehen sogar 256 Megabyte Flash-ROM bereit; das verhindert auch bei völlig ausgelaugtem Akku den Gedächtnisverlust.

An freiem Speicher stehen über 140 Megabyte zur Verfügung - wer mehr braucht, kann über den MicroSD-Card-Slot erweitern, der nach der SD-2.0-Spezifikation auch Karten über 4 Gigabyte verträgt. Beim Navigieren steckt natürlich die mitgelieferte 1-GB-Karte im Slot. Als Betriebssystem kommt, wie von HTC-Geräten gewohnt, Windows Mobile zum Einsatz, verfeinert um die bekannte Touch-Oberfläche.

Funkstandards ohne Ende

Kommunikation und Technik.
Nach einigem Scrollen folgen die Icons zu Kommunikation und Technik.
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An Funkstandards bietet der O2 Xda Orbit 2 alles, was das Herz begehrt. Beim klassischen GSM sind das alle vier Bänder, dazu die Übertragungsmodi CSD, GPRS und EDGE. UMTS wird sowohl im europäischen 2100-Megahertz-Band als auch auf den amerikanischen Frequenzen von 850 beziehungsweise 1900 Megahertz bedient, die Datenübertragung im HSDPA-Modus im Downstream erfolgt mit maximal 3,6 Mbit/s. Nur der schnelle Upload von Daten über HSUPA wird vom neuen O2-PDA-Phone nicht unterstützt. Erfreulich ist, dass nicht nur die Quantität der gebotenen Mobilfunk-Modi stimmt - auch die Qualität, das heißt, die Sende- und Empfangsleistung, geht beim zweiten Orbit in Ordnung. Und sollen die Daten einmal nicht übers Mobilfunknetz flutschen, stehen auch WLAN im b- und g-Standard sowie Bluetooth zur Verfügung.

Auch beim Klang gab sich der Orbit im Messlabor keine Blöße und tönte in beiden Richtungen ausgewogen und in angemessener Lautstärke. Allenfalls das Ruherauschen könnte noch eine Spur leiser sein. Laut ist dagegen bei Bedarf der eingebaute Lautsprecher, was sich nicht zuletzt beim Einsatz als Navigator auszahlt. Unterm Strich erweist sich der Orbit 2 im Labor als echter Profi und gehört messtechnisch zu der Handvoll an Top-Geräten, die der PDA-Phone-Markt zur Zeit bietet.

Ausdauernder Begleiter

TomTom Navigator
Erst am untersten Ende der Programmauswahl finden sich Suchfunktion und TomTom Navigator.
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Als PDA-Phone und Navigationssystem muss der Orbit 2 natürlich auch hohe Anforderungen an die Ausdauer befriedigen. Hier sind die knapp zehn Stunden Durchhaltevermögen, die er im standardisierten typischen Gebrauch erreicht, eine gute Voraussetzung; auch seine zwölf Tage Standby-Betrieb können sich sehen lassen. Beides zusammen verhilft dem neuen Xda zu einer Platzierung in den Ausdauer-Top-Ten. Und so viel Standhaftigkeit geht nicht einmal auf Kosten der Handlichkeit - 16 Millimeter Bauhöhe bei einer Front von 110x58 Millimetern sind bei einem PDA-Phone genauso zu vertreten wie 126 Gramm Gewicht.

Doch die vergleichsweise moderaten Abmessungen erkauft sich der Orbit 2 durch den Verzicht auf jegliche Form von Tastatur; einzig der recht große Touchscreen und einige wenige Steuertasten dienen als User-Interface. Immerhin: Das Display hinter dem Screen mit einer Standardauflösung von 320x240 Pixeln ist transflektiv, was ihm auch bei starkem Sonnenlicht ein Minimum an Ablesbarkeit garantiert - das lässt sich nicht von allen PDA-Phones behaupten. Zudem ist es sehr hell und ausgesprochen kontraststark.

Vielschreiber werden aber eine physikalische Tastatur genauso vermissen wie Menschen, die mit Gepäck in der Hand von einem Termin zum nächsten eilen. Das gibt Punktabzüge in Sachen Bedienung und beschert dem ansonsten handlichen Phone am Ende doch nur eine befriedigende Handhabungs-Note. Dessen ungeachtet bringt die von HTC "TouchFlo" genannte Oberfläche natürlich große Vorteile bei der Bedienung. Besonders gut gefällt bei der mittlerweile leicht überarbeiteten Version, dass jetzt auch die üblichen Situationsprofile für Vibrationsalarm, Lautlosigkeit und normalen Einsatz geboten werden, die man von jedem Handy kennt.

Luxusausstattung

Wenig Wünsche offen lässt auch die Software-Ausstattung, die etwa die von Outlook auf dem PC gewohnte Funktionalität zur Verwaltung von Adressen, Terminen, Aufgaben, Notizen und E-Mails weitgehend übernimmt. Selbstverständlich stehen auch für Microsoft-Office-Dokumente geeignete Applikationen zur Verfügung: Word- und Excel-Dateien lassen sich bearbeiten, PDFs und Powerpoint-Präsentationen können immerhin betrachtet werden.

Daneben gibt es mobile Varianten vom Internet Explorer und vom Media Player für MP3, Windows Media Audio und Video. Selbst ein Radio, dem das mitgelieferte Stereo-Headset als Antenne dient, ist im Orbit 2 integriert. Wem das noch nicht reicht, der schießt mit der eingebauten 3-Megapixel-Autofokus-Kamera passable eigene Bilder, chattet per Windows Messenger oder nutzt den kleinen Rechner oder den Sprachrekorder zur produktiven Arbeit. Und sollte einmal eine Applikation den eigenen Ansprüchen nicht genügen, ist Windows Mobile natürlich auch noch aufrüstbar. Unterm Strich muss sich der auch in der Hardware starke Xda Orbit 2 in puncto Ausstattung nur dem T-Mobile Ameo geschlagen geben.

Fazit

Wer bei seinem PDA-Phone auf eine Tastatur verzichten kann, der findet im O2 Xda Orbit 2 oder dessen artverwandtem Bruder HTC Touch Cruise einen zuverlässigen Partner. In Sachen Ausdauer und Messtechnik kann der Orbit 2 auf ganzer Linie überzeugen und ist dabei ausgesprochen handlich. Lediglich bei der Bedienbarkeit würde man sich ein wenig mehr Komfort wünschen. Diesem Manko zum Trotz schafft es das Navi-PDA-Phone am Ende nicht zuletzt dank seiner exzellenten Ausstattung auf Platz zwei der connect-Bestenliste.

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