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Oneplus 7 im Test

Das Oneplus 7 steht zu Unrecht im Schatten des Top-Modells 7 Pro. Die Schnäppchenzeiten bei Oneplus sind zwar vorbei, aber: mehr Smartphone für weniger Geld ist kaum zu finden. Lesen Sie hierzu unseren Test.

Autor: Andreas Seeger • 20.8.2019 • ca. 4:00 Min

Oneplus 7 im Test
Oneplus 7 im Test - Leistung satt
© Oneplus / Montage: connect

Mit seiner neuesten Smartphone-Generation will Oneplus endlich in der margenstarken Oberklasse Fuß fassen, der Schwerpunkt liegt daher auf dem 829 Euro teuren Pro-Modell, das connect unter die Lupe genommen hat (hier unser Test). Für eine Marke, die viele Jahre mit einem besonders guten Preis...

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Pro

  • Handschmeichler mit exzellenter Haptik
  • Top-Chipsatz und großer Speicher
  • Kamera mit tollen Nacht- und Porträtaufnahmen
  • Fingerabdrucksensor im Display
  • Betriebssystem mit vielen Extras und hoher Update-Frequenz
  • herausragende Akkulaufzeit
  • gute Funkeigenschaften
  • Preis/Leistung überragend

Contra

  • Kameraeinheit steht weit heraus
  • IP-Zertifizierung fehlt
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Kamera bietet keinen Spielraum bei der Brennweite

Fazit

connect-Testurteil: gut (421 von 500 Punkten)

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Mit seiner neuesten Smartphone-Generation will Oneplus endlich in der margenstarken Oberklasse Fuß fassen, der Schwerpunkt liegt daher auf dem 829 Euro teuren Pro-Modell, das connect unter die Lupe genommen hat (hier unser Test). 

Für eine Marke, die viele Jahre mit einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis geworben und sich selbst den Titel „Flaggschiff-Killer“ verliehen hat, ist das nicht ohne Risiko. Denn für viele Fans ist der Preis zu hoch angesetzt. 

Um deren Erwartungen nicht zu enttäuschen, gibt es das günstigere Schwestermodell Oneplus 7. Wobei „günstig“ ein dehnbarer Begriff ist, denn die getestete Variante mit 256 GB kostet satte 609 Euro. 

Und das Einstiegsmodell (128 GB) bewegt sich mit 559 Euro immer noch deutlich über der 500-Euro-Schwelle, die Oneplus viele Jahre lang nicht überschritten hat. Man muss also tiefer in die Tasche greifen, und die Frage lautet natürlich, ob man dafür auch mehr bekommt.

Das 6,4 Zoll große OLED-Display mit 2340 x 1080 Pixeln Auflösung beantwortet sie nicht, die Chinesen verbauen hier eine Standardkomponente, die nicht über den Durchschnitt herausragt. Positiv: Die Ränder und die tropfenförmige Kameraeinkerbung fallen erfreulich schmal aus, und eine Schutzfolie ist bereits aufgeklebt.

Wie es sich für ein modernes Smartphone gehört, ist der Fingerabdruckensor im Display integriert. Weil die Erkennungsrate nicht ganz so hoch ist wie bei einem klassischen Sensor, empfiehlt es sich, zusätzlich die Gesichtsentsperrung einzurichten. Die erreicht zwar nicht das gleiche Sicherheitsniveau, bietet im Gegenzug aber mehr Alltagskomfort.

Oneplus 7 - Screenshots: Navigation anpassen, Dienstprogramme
(links) Typisch für Oxygen OS: Die Navigationsleiste lässt sich umfangreich anpassen. (rechts) Unter „Dienstprogramme“ findet man praktische Extras wie den Spielmodus.
© Screenshot & Montage: connect

Das Design ist nur fast perfekt

Wertiges Design und ein handlicher Formfaktor haben die Phones von Oneplus von Anfang an ausgezeichnet. Während das 7 Pro mit seinem riesigen 6,7-Zoll-Display etwas aus der Reihe tanzt, knüpft das 7er an diese Tugenden an.

Der gerundete, glänzende Glasrücken schmiegt sich den Fingern regelrecht an. Gewicht und Größe sind für ein Smartphone optimal, Haptik und Verarbeitung bewegen sich auf Spitzenniveau. Ein Alleinstellungsmerkmal ist der kleine Schieberegler rechts über der Power-Taste, mit dem man bequem den Vibrations- oder Lautlos-Modus aktivieren kann.

Der sehr gute Eindruck wird aber von der Kameraeinheit getrübt, die rückseitig mehr als 1 Millimeter heraussteht. Vermisst haben wir zudem eine IP-Zertifizierung. Schade!

Performance ohne Ende

Unterm Display werkelt Qualcomms Power-Chipsatz Snapdragon 855, der aufgrund der 1080p-Auflösung nicht so viele Pixel ansteuern muss wie im Pro-Modell und in Grafik-Benchmarks noch eine Schippe drauflegt. Der Slogan „Go beyond Speed“, mit dem Oneplus die 7erSerie bewirbt, passt perfekt.

Qualcomm stellt Chipsatz Snapdragon 855 vor

Das System reagiert pfeilschnell und bietet Leistung satt. Für Gamer ist dieses Modell eine gute Wahl, zumal das Betriebssystem einen Spielmodus hat, der das Phone mit diversen Modifikationen fürs Zocken optimiert. Das Android-Derivat Oxygen OS ist klar einer der besten Systemaufsätze der Smartphone-Welt. 

Die Optik ist modern und ausgereift, und trotz einer Vielzahl von sinnvollen Erweiterungen wirkt das OS nicht überladen, sondern gut strukturiert und in sich stimmig. Die Entwickler haben hier ganze Arbeit geleistet. 

Auch der Software-Support verdient Lob, denn Oneplus rollt regelmäßig Sicherheitsupdates aus und garantiert zwei neue Android-Versionen für jedes Smartphone. Das im Herbst anstehende Android Q wird also auf das Oneplus 7 kommen, genauso wie die nachfolgende Version.

Die Kamera - Maximal 48 Megapixel

Bei der Kamera hat Oneplus den Rotstift angesetzt. Statt einer Triple-Optik gibt es nur die Standardbrennweite. Reicht das?

Im Zentrum steht Sonys hochauflösender 48-Megapixel-Sensor IMX586, der optisch stabilisiert ist und „Quad-Binning“ beherrscht, bei dem vier Pixel zu einem verschmolzen werden, was die Auflösung verringert (12 Megapixel sind Standard), aber im Gegenzug die Lichtstärke erhöht. 

Damit liefert das Oneplus 7 eine gute Bildqualität, die aber nicht ganz das Niveau des Pro-Modells erreicht. Unsere Tests offenbaren einen höheren Rauschanteil und eine weniger ausgeprägte Nachschärfung an den Kanten und Übergängen, was auf den Fotos für einen weicheren Gesamteindruck sorgt. 

Oneplus 7 - Kamera Nachtmodus
Wir haben parallel mit dem Oneplus 7 und dem 7 Pro fotografiert, die Resultate sind fast identisch. Beide schießen Nachtfotos auf dem hohen Niveau des Huawei P30 Pro.
© Screenshot & Montage: connect

Als problematisch empfinden wir allerdings den Verzicht auf eine zweite und dritte Brennweite. Mit dem 7er kann man nur im Standard-Weitwinkel fotografieren, das dreifache Zoom des Pro-Modells fehlt genauso wie die Ultra-Weitwinkel-Brennweite für besonders große Bildausschnitte.

Hinter der zweiten Optik auf der Rückseite steckt leider nur ein 5-Megapixel-Sensor, der im Porträt-Modus eine präzisere Trennung von Vorder- und Hintergrund erlaubt. In der Praxis gelingt das sehr gut, auch der Nachtmodus ist top umgesetzt, hier liegt das 7er mit dem teureren Schwestermodell gleichauf.

Alle in der Oberklasse verbreiteten Standards werden unterstützt, die schlichte Kameraoberfläche bietet aber weniger Einstellungstiefe als bei Samsung und Huawei.

Testsiegel connect gut
Testsiegel connect gut
© WEKA Media Publishing GmbH

Glänzender Allrounder

Mit einer Laufzeit von 12:20 Stunden in unserem genormten Testverfahren zählt das Oneplus 7 zu den ausdauerndsten Smartphones überhaupt, zwei Tage ohne Steckdose sind möglich. Ein 20-Watt-Netzteil sorgt für kurze Boxenstopps. Der Drahtlos-Ladestandard Qi wäre das Tüpfelchen auf dem i gewesen, aber Oneplus verzichtet darauf.

Bei der Akustik und den Funkeigenschaften leistet sich das Smartphone keine Patzer und bewegt sich im grünen Bereich. Damit schafft das 7er den Sprung in unsere Top 10, was mit Blick auf den moderaten Preis eine Spitzenleistung ist.

Aufgrund der kompakten Abmessungen zieht das Phone sogar am teureren Schwestermodell 7 Pro vorbei. Dessen Triple-Kamera bietet allerdings mehr Spielraum für Fotografen, genauso übrigens wie das ZTE Axon 10 Pro (599 Euro - hier unser Test​) und das Xiaomi Mi 9 (449 Euro - hier unser Test​). Wer aufs Fotografieren keinen gesteigerten Wert legt, der trifft mit dem Oneplus 7 eine sehr gute Wahl.​

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