OnePlus 8 im Test
Preislich liegt dieser Spitzenklasse-Aspirant zwischen dem formidablen 8 Pro und dem Nord. Wie sein Leistungsvermögen einzuordnen ist, klärt dieser Test.

Vorschusslorbeeren kann die hier zum Test angetretene, etwas kleinere, leichtere Variante des Oneplus 8 Pro reichlich ernten. Schließlich gehört das in unserer Juli-Ausgabe getestete Topmodell zu den Abräumern dieser Smartphone-Saison. Das uns vorliegende „Gletschergrüne“ 8er mit erweitertem...
Vorschusslorbeeren kann die hier zum Test angetretene, etwas kleinere, leichtere Variante des Oneplus 8 Pro reichlich ernten. Schließlich gehört das in unserer Juli-Ausgabe getestete Topmodell zu den Abräumern dieser Smartphone-Saison.
Das uns vorliegende „Gletschergrüne“ 8er mit erweitertem Speicherkontingent (12 GB/256 GB) beeindruckt ebenfalls – unter anderem mit piekfeiner Verarbeitung und einer matten, griffigen Rückseite aus 3D-Gorilla-Glass. Wer die schwarze Ausführung bevorzugt, sollte wissen, dass sie nur in der 699 Euro-Variante mit 8 GB Arbeits- und 128-GB-Flash-Speicher erhältlich ist.
Im Unterschied zum 8 Pro spart sich Oneplus trotz vergleichbarer Bauweise und Abdichtung hier einen offiziellen IP-Nachweis erhöhter Wasser- und Staubdichtheit. Ansonsten überwiegen äußerlich die Gemeinsamkeiten: Auch weil die Frontkamera und der flott reagierende Fingersensor in der Anzeige stecken, fallen die Ränder sehr schmal aus. So erreicht das Oneplus 8 mit 90 Prozent ein exzellentes Verhältnis von Display- zu Gesamtfläche.
Displaymessung
Das OLED des Oneplus 8 ist eine Augenweide. Ein Beweis? Die laut Diagramm nahezu perfekte Blickwinkelstabilität. Helligkeit und Kontraste liegen durchweg ebenfalls fett im grünen Bereich. Unter Sonneneinstrahlung erhöht sich die Leuchtkraft auf bis zu hervorragende 782 cd/m2.

Standesgemäße OLED-Anzeige
Wie das gesamte Phone überzeugt auch der OLED-Bildschirm in vielerlei Hinsicht: Das handliche 6,55-Zoll-Panel stellt mit nach oben erweiterter Full-HD-Auflösung eine knackig-scharfe Darstellung sicher. Die Blickwinkelstabilität? Herausragend. Dazu macht eine auf 90 Hertz erhöhte Bildwiederholrate das Scrollen geschmeidiger.
Für Top-Performance bürgt kein Geringerer als Qualcomms Snapdragon 865. Dieser Systemchip treibt unter anderem auch die Pro-Version zu Höchstleistungen in den Benchmarktests an. Dass die Be dienung außerordentlich rund läuft, liegt auch an der offensichtlich schlank programmierten, fein anpassbaren Benutzeroberfläche OxygenOS (hier in Version 10.5.6 auf Android-10-Basis).
Der Hersteller sagt System-Upgrades für zwei und Sicherheitspatches für drei Jahre zu. Letzere könnten zügiger ausgerollt werden: Unser Proband befand sich im August noch auf dem Sicherheitslevel vom April 2020.

Praxisgerechte, exklusive Extras
Den Bedienkomfort erhöht ein Vibrationsmotor, der Touch-Eingaben mit einem präzisen, subtilen haptischen Feedback quittiert. Zur Oneplus-typischen Tastenanordnung mit Lautstärkewippe auf der linken Seite zählt auch ein über dem Ein-/ Aus-Knopf platzierter „Alert-Slider“.
Der smarte Schieber erleichtert den schnellen Wechsel zwischen den Alarmprofilen Klingelton, Vibration und Lautlos. In Sachen 5G-Mobilfunk gilt das Dual-SIM-fähige Phone gar als Vorreiter. Unterstützt von einem separaten Modemchip (Qualcomm X55), kann das 8er außer im 3,6 GHz-Band (Sub-6) noch in weiteren, hierzulande aktuell für den 5G-Ausbau vorgesehenen Frequenzbereichen (700, 1800 und 2100 MHz) Daten mit höherem Tempo übertragen.
Auch sonst ist die Connectivity auf dem aktuellen Stand der Technik: In LTE-Netzen schafft das Oneplus 8 im Downlink bis zu 1,2 Gbit/s. WiFi-6 beschleunigt WLAN-Datentransfers. Fotos lassen sich über eine leistungsfähige USB-C-Schnittstelle (Typ 3.2 Gen 1) fix via Kabel auf den Laptop übertragen. Eine Headset-Klinke und ein microSD-Steckplatz fehlen. Mit True- Wireless-Hörern wie den Oneplus Buds und viel freiem Speicherplatz (hier starke 231 GB) können solche Ausstattungslücken heute abgemildert werden.

Abgespeckte, aber gute Kamera
Der 48-Megapixel-Sensor der Tripelkamera setzt auf Pixelbündelung (Quadbinning) sowie eine optische und elektronische Bildstabilisierung. Mit Erfolg: Besonders bei guten Lichtverhältnissen überzeugten uns die 12-MP-Testaufnahmen mit aktiviertem HDR, auch wenn das 8 Pro in unserem neuen Kamera-Benchmark – vor allem wegen des dort vorhandenen optischen Zooms – deutlich mehr Punkte erzielen konnte.
Doch selbst bei schwächerem Licht oder im Nachtmodus und 4K-Videos gelangen dem 8 Aufnahmen in sehenswerter Qualität. Die Fotoabteilung komplettieren eine starke Ultraweitwinkelkamera mit einer gegenüber der Pro-Variante auf 16 Megapixel (MP) reduzierten Auflösung und eine mit Abstrichen noch brauchbare 2-MP-Makro-Optik. Richtig gut gefallen haben uns die detailreichen Aufnahmen der Single-Frontkamera.
Auch im Testlab souverän
Der 4300-mAh-Akku hält im connect-Mix überzeugende 11:46 Stunden durch. Ebenfalls erfreulich: Wird das Display im 90-Hertz-Modus betrieben, sinkt dieser Wert nur marginal. Das beigelegte 30-Watt-Netzteil lädt die Batterie in gut einer Stunde auf.
Die Sprachqualität beim Telefonieren war top. Und auch die 4G-Funkleistungen gehen noch in Ordnung. Über alle Testdisziplinen hinweg hat das Oneplus 8 damit einen starken Auftritt hingelegt.