Mittelklasse-Smartphone
Oneplus Nord 2T im Test
Auch der jüngste Spross der Nord-Baureihe will im connect-Ranking nach oben kommen. Ob das dem Nord 2T gelingt, zeigt unser Test.

Äußerlich präsentiert sich das Nord 2T 5G unspektakulär – im positiven Sinn. Seine matte, minimal angeraute Kunststoffrückseite ist schön griffig, Fingerspuren werden größtenteils kaschiert. Die Haptik des 6,4-Zoll-Modells kann trotz des 191 Gramm Gewichts und des merklich hervorstehenden Kameraelements überzeugen, die Verarbeitung ist ringsum tadellos.
Seinen Job als ständiger Begleiter muss der Mittelklasse-Vertreter ohne IP-Nachweis der erhöhten Resistenz gegen Staub und Wasser bewältigen. Dafür ist die OLED-Anzeige doppelt geschützt: Die Widerstandfähigkeit steigern die werkseitig aufgebrachte Schutzfolie und Gorilla Glass 5. Wie bei Oneplus üblich, sitzt die Lautstärkewippe an der linken Seite, sodass rechts Platz für den Alert-Slider zur Stummschaltung der Klingeltöne bleibt.
Ein im Display integrierter Fingerprintsensor setzt sich auch in der 500-Euro-Liga zunehmend durch. Oneplus geht mit der Zeit und gibt den Bildschirm ebenfalls über diese komfortable Methode frei. Zweite biometrische Entsperrvariante ist die 2D-Gesichtserkennung. Die OLED-Anzeige erfüllt mit der hohen Pixeldichte von 409 ppi und einer auf 90 Hertz erhöhbaren Bildwiederholrate die preisbezogenen Erwartungen an Schärfe und Flimmerfreiheit der Darstellung.
Kostbare Urlaubserinnerungen in angemessener Qualität festhalten? Eine leichte Übung für die 50-MPHauptkamera mit optischer Bildstabilisierung (OIS). Im Kamera-Labortest konnte vor allem die Weitwinkeloptik des Nord 2T überzeugen. Auch die Selfie-Qualität der Punchhole-Frontkamera mit 32-MP-Sensor und elektronischer Bildstabilisierung gefiel uns gut.
Testergebnisse: Oneplus Nord 2T
Ausdauer max. 125 | Überragend (124) |
---|---|
Ausstattung max. 210 | gut (159) |
Handhabung max. 40 | gut (30) |
Messwerte max. 125 | gut (94) |
connect-Urteil (max. 500) | gut (407) |
Wettbewerbsfähiger Systemchip und großer Speicher
Das Takt- und Arbeitstempo gibt mit dem Dimensity 1300 ein aktueller Mediatek-Systemchip vor. Gegenüber dem 1200er-Vorgänger, der das ältere Nord 2 antreibt, belegen leicht verbesserte Kennzahlen in den Grafik-Benchmarks, dass die Gaming-Performance ein wenig gewonnen hat. Insgesamt liegt die Rechenleistung auf einem soliden Mittelklasse-Niveau.
Unser getestetes Nord-2T-Modell trumpft mit satten 12 GB Arbeitsspeicher und rund 231 GB frei verfügbarem Flash-Speicher auf und legt damit die Messlatte in unserem Testfeld hoch. Dass der Karteneinschub zwei Nano-SIMs, aber keine microSD aufnimmt, ist da leichter zu verschmerzen als bei dem Modell für 399 Euro, das mit 8 GB RAM und 128 GB Flash-ROM kommt.

Im Zusammenspiel mit dem Mediatek-Chipsatz lässt sich das Software-Gespann Android 12 und Oxygen OS superflott steuern. Die Benutzeroberfläche wirkt wie gehabt hochperformant und aufgeräumt. Sie bietet zudem Extras wie Dateisafe und Zugangssperren für Apps. Zu den zahlreichen Personalisierungsmöglichkeiten gehört auch ein individuell einstellbares Always-on-Display. Oneplus verspricht Sicherheitsupdates für drei Jahre und zwei Android-Upgrades.
Kommen wir zur Audioabteilung: Der Klang der Stereolautsprecher ist noch akzeptabel, ein Audio-Anschluss fehlt. Über Wireless-Kopfhörer können HiRes-Codecs wie aptX- HD und LDAC die Musikqualität erhöhen.
Oneplus Nord 2T + Nord CE 2 Lite | Mittelklasse mit viel Power
Mit 5G, LTE mit Downloadraten bis zu 1,2 Gbit/s, Bluetooth 5.2, NFC und Wi-Fi 6 reizt das Nord 2T die jeweiligen Funkstandards weitgehend aus. Die gemessenen WLAN-Datendurchsätze können sich allemal sehen lassen. Obwohl via Kabel nur USB 2.0 unterstützt wird, liegt die durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit bei knapp 45 Mbit/s. Und die Ausdauer? Nicht herausragend, aber sehr gut. Der Dual-Cell- Akku mit der Gesamtkapazität von 4500 mAh hält mit 90-Hz-Bildwiederholrate 11:49 Stunden durch. Das beigelegte Netzteil mit 80 Watt liefert in Windeseile frische Energie.
Zu geringe LTE-Sendeleistung, starkes Gesamtergebnis
Im Testlab führten die geringen LTE-Strahlungsleistungen – vor allem über 800 und 2600 MHz – zu Punktabzügen. Davon abgesehen, kann das Oneplus Nord 2T mit seinen Stärken locker vorne mitspielen.
Oneplus Nord 2T im Kameratest
Die fotografische Ausstattung des Nord 2T ist die gleiche wie im Vorgänger Nord 2 5G: ein 8-MP-Superweitwinkelmodul und eine Weitwinkelkamera mit 50 Megapixeln.
Die Weitwinkelkamera
Die Hauptkamera hat einen QUAD-Sensor und lässt somit die Wahl zwischen 50 oder und 12 Megapixeln (Pixel-Binning). In Summe über alle drei Lichtstufen ist die Qualität der 12-MP-Bilder höher – es fehlt lediglich ein Punkt für die Gesamtwertung „sehr gut“. Kurioserweise liegen bei Dunkelheit die Aufnahmen mit 50 Megapixeln knapp vorne.
Bei viel Licht (5000 Lux) liefern sind die JPEG-Fotos mit 12 Megapixeln sehr gut und etwas feiner durchgezeichnet als die Aufnahmen mit 50 Megapixeln. Für Porträts könnten auch die 50-MP-Auflösung interessant sein, da diese Fotos weniger überzeichnet wirken.
Mit schwindendem Licht (200 Lux) lässt das Oneplus nur wenig nach und kann die „sehr gut“- Marke knapp halten. Nun greift aber die Signalverarbeitung stärker ein, um die Bilder durch Nachschärfung und mehr Kontrast knackiger aussehen zu lassen. Bei Dunkelheit (5 Lux) fällt die Bildqualität unter die „gut“-Grenze, nun sind die 50-MP-Fotos sogar etwas besser. Sie bilden etwas mehr Details ab – die allerdings auch verfremdet wiedergegeben werden. Die Verluste in den 12-MP-Aufnahmen sind trotz ebenfalls starker Eingriffe stärker.

Das Zweifachzoom
Die Weitwinkelkamera ist auch für Zooms zuständig, speichert dann aber sinnvollerweise Bilder mit nur 12 Megapixeln ab. Gegenüber dem Weitwinkelmodul ist der Qualitätsverlust deutlich – in Summe über alle drei Lichtstufen ist das Zweifachzoom „befriedigend“. Bei viel Licht klettert es gerade so auf das „gut“-Treppchen und ist mit Einschränkungen noch anwendbar. Bei wenig Licht und vor allem bei Dunkelheit sind die Einbußen jedoch zu groß.
Das Superweitwinkelmodul
Beim Superweitwinkelmodul greift Oneplus zur günstigen Lösung und erreicht unterm Strich nur ein „ausreichend“. Bei viel Licht sind die 8-MP-Bilder für manche Motive noch verwendbar. Zwar ist die Auflösung niedrig, und die Kanten sind teilweise viel zu stark nachgemalt, aber für Panorama-Schnappschüsse reicht es noch. Bei wenig Licht und speziell im Dunkeln liefert diese Kamera aber zu schwache Fotos, um fotografisch eine Option zu sein.

Fazit Kameratest Oneplus Nord 2T
Das Oneplus Nord 2T offeriert ein gutes Weitwinkelmodul, das bei viel und wenig Licht mit 12-MP-Auflösung sehr gut ist. Als kurzes Zweifachzoom ist die Kamera nur bei gutem Licht sinnvoll verwendbar, und selbst dann nur gerade noch „gut“. Das Superweitwinkelmodul ist noch schwächer: Es ist allein bei viel Licht– mit Einschränkungen – zu empfehlen.