Testbericht

Palm Centro

7.4.2008 von Florian Stein und Redaktion connect

Zum Kampfpreis von 30 Euro mit Flatrate im Media Markt zu haben: Der Palm Centro bläst zum Angriff. Lohnt sich der Kauf? Das klärt der connect-Test.

ca. 2:40 Min
Testbericht
Palm Centro
Palm Centro
© Archiv
MP3s
Der Palm spielt zwar MP3s klaglos ab, zeigt aber leider nur 3gp-Videos.
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Wer den nagelneuen Palm Centro haben will, muss keinen Kredit aufnehmen: Im Media Markt schiebt der Verkäufer das PDA-Phone bereits für einen Euro über die Theke. Dazu muss man zwar einen Debitel Talk&Surf-S-Vertrag buchen, der 29,95 Euro im Monat kostet, dafür aber 50 SMS und eine Internet-Flatrate beinhaltet. Diese Preisattacke gehorcht ganz den Zeichen der Zeit.

Dass der Centro mit Palm OS 5.4.9 läuft, verwundert dagegen - mit dieser Betriebssystem-Version lief schon der Treo 680 beim connect-Test in der Februar-Ausgabe 2007. Gehört der Centro damit schon vom Start weg zum alten Eisen? Mit Sicherheit nicht. Denn die Vorteile, die das Palm OS damals für sich verbuchen konnte, gelten heute noch immer: Es ist sehr schnell, kooperiert auch mit Apple-Rechnern und ist wirklich einfach zu bedienen.

Einfach statt quietschig

Am Outfit hat allerdings der Zahn der Zeit genagt: Während die Konkurrenz farbenfroh und sogar mit zappelnden Menü-Icons auf Kundenfang geht, ist das Palm-Menü für den einen noch selbsterklärend schlicht, für den anderen schon freudlos. Doch ressourcenfressende Betriebssysteme respektive die damit verbundene Wartezeiten und die oft schwachen Ausdauerwerte stören im Alltag gewaltig - und diese Probleme kennt ein Centro-Besitzer nur vom Hörensagen.

Google-Maps
Der Centro hat zwar keinen GPS-Empfänger, doch Google-Maps ist an Bord.
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Neben der einfachen Bedienung verbucht der neue Palm noch einen Vorteil auf der Habenseite: Er liegt nahezu perfekt in der Hand und lässt sich aufgrund des schlüssigen Bedienkonzepts mit nur einer Hand steuern. Hinzu kommen das per Filter umschaltbare Hauptmenü und der meist blitzschnelle Start der verschiedenen Programme. Auch seine absoluten Maße sind sakkotaschenfreundlich und mit 124 Gramm ist er sogar 32 Gramm leichter als der Treo 680.

Wirklich überzeugend ist die alphanumerische Tastatur: Eine Fehlbedienung der filigranen Drücker ist dank ihrer abgerundeten Oberfläche so gut wie ausgeschlossen - so blieben Touchscreen und Eingabestift auch bei diesem Palm im Test über weite Strecken arbeitslos.Doch so positiv das Handling auch ist, bei den Funkstandards bietet der Centro nur den GSM-Datenturbo EGDE - UMTS fehlt,  von HSDPA ganz zu schweigen. Dafür funkt der Palm in allen vier GSM-Bändern und ist so auch in den USA einsetzbar.

Prädestiniert für T-Mobile

Telefoninterface
Das Touchscreen-Telefoninterface ist dank der Hardware-Wähldrücker darunter redundant.
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Mit seiner Funkschnittstelle ist der neue Palm ein Kandidat für das T-Mobile-Netz, denn nur die Bonner bieten derzeit eine nahezu flächendeckende EDGE-Abdeckung. Doch auch Vodafone baut inzwischen eifrig an der EDGE-Versorgung, hat doch T-Mobile wegen seiner "Überall-EDGE"-Strategie sowohl von Apple wie auch von BMW den Vorzug bekommen.Dieser Aspekt ist umso wichtiger, als der Centro auch kein WLAN beherrscht, Daten also nur per Handynetz oder auf kurzen Distanzen per Bluetooth-Funk sowie Infrarot empfängt.

Allerdings ist die Auswahl an unterstützten Bluetooth-Anwendungen beim Palm OS unverändert schmal: Nur das Headset- und das Handsfree-Profil sowie die Standards Dial-up-Network und Object-Exchange werden unterstützt. Gerade Außendienstler, die viel im Auto telefonieren, vermissen das SIM-Access-Profil (rSAP) und auch das A2D-Profil, mit dem sich beispielsweise auf der Speicherkarte lagernde Musik via Blaufunk an ein entsprechend gerüstetes Autoradio übertragen lässt. Noch ein Manko: Beim Synchronisieren übernimmt der Centro keine Outlook-E-Mails. Immerhin: Kontaktdaten, Notizen und Termine gehen via mitgeliefertem Datenkabel auf Reisen - aber wer unterwegs seine Outlook-Mails braucht, muss wohl oder übel das Notebook mitnehmen.

Ordentliche Laborwerte

Aus dem Labor kamen nach einigen Tagen Messgeräteparcours folgende Informationen: Die Sende-Empfangsqualität ist ordentlich, aber mehr auch nicht. Gleiches gilt für Akustik und Systemleistung. Doch im Standby hält der Palm satte 19 Tage durch und unter Last hat er eine typische Audauer von knapp acht Stunden. Das ist insgesamt gut. Aber es ist umso besser, wenn man die unverbindliche Preisempfehlung von 299 Euro und das Debitel-Media-Markt-Angebot für einen Euro mit Vertrag zugrunde legt. Denn damit ist der Palm Centro ein Hit.

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