Plug the Sunshine Balkonkraftwerk Ultraleicht 800W im Test: Flexibel und praxisgerecht
Der Anbieter Plug the Sunshine bietet mit seinem „Ultraleicht 800W“ ein Balkonkraftwerk an, das dank flexibler und gewichtsarmer Solarpanels seinem Namen voll gerecht wird. Wir haben Installation und Betrieb getestet.

Die Besonderheit beim „Balkonkraftwerk Ultraleicht 800W“ der Marke Plug the Sunshine sind die in diesem Set gelieferten Solarmodule. Anders als die klassischen starren Solar-Panels, die auch bei größeren Photovoltaik-Installationen zum Einsatz kommen, sind sie ganz gezielt für die Nutzung im ...
Die Besonderheit beim „Balkonkraftwerk Ultraleicht 800W“ der Marke Plug the Sunshine sind die in diesem Set gelieferten Solarmodule. Anders als die klassischen starren Solar-Panels, die auch bei größeren Photovoltaik-Installationen zum Einsatz kommen, sind sie ganz gezielt für die Nutzung im Rahmen von Balkonkraftwerken ausgelegt.
Um die angestrebte Peak-Leistung von 800 Watt zu erreichen, werden vier flexible Module mit je 200 Watt Maximal-Output geliefert. Jedes von ihnen ist etwas über einen Meter breit und hoch und wiegt rund vier Kilogramm. Diese Panels lassen sich mit den mitgelieferten Edelstahl-Kabelbindern bequem etwa an einer Balkonbrüstung befestigen oder etwa auch auf Vordächern oder ähnlichem Untergrund.
Nebenbei bemerkt: Wer jemals im Außenbereich konventionelle Kunststoff-Kabelbilder eingesetzt hat und erleben musste, wie brüchig diese nach ein, zwei Jahren Wetter- und Sonneneinfluss werden, weiß die vom Anbieter gelieferte Edelstahl-Ausführung zu schätzen. Alternativ stehen im Webshop des Anbieters auch Halteklammern für Glasbalkone zur Wahl. Das gesamte Set wird zur UVP von 749 Euro angeboten, zum Testzeitpunkt galt ein reduzierter Angebotspreis von 599 Euro.
Bekannt und bewährt: Hoymiles-Wechselrichter
Ebenfalls im Paket enthalten ist der bei vielen Balkonkraftwerk-Sets eingesetzte Wechselrichter Hoymiles HMS 800. Er liefert bis zu 800 Watt Leistung, die früher noch gesetzlich geforderte Begrenzung des Outputs auf 600 Watt ist durch das Mitte Mai 2024 in Kraft getretene „Solarpaket I“ endlich Geschichte.
Käufer haben hier die Wahl zwischen zwei Ausführungen: Es gibt ihn mit separatem WLAN-Stick „DTU WLite-S“, der in ein USB-Netzteil eingesteckt und etwa auf halber Strecke zwischen Wechselrichter und WLAN-Router installiert werden will. Oder in der Ausführung HMS 800W mit integriertem WLAN-Modul. Letzteres war die Variante, die uns für den vorliegenden Test zur Verfügung gestellt wurde.
Sie ist zu empfehlen, wenn die gesamte Installation sich im Versorgungsbereich des heimischen WLANs befindet – dann kann man auf die vom WLAN-Stick gebotene Repeater- beziehungsweise Relais-Funktion verzichten. Steht der Wechselrichter hingegen weiter entfernt, beispielsweise auf einem Garagendach oder einer Gartenhütte, spielt der Stick seine Vorzüge aus.
Übrigens: Die ältere Vorgängerversion des Hoymiles-Wechselrichters, die im Frühjahr Kritik wegen erhöhter EMV-Abstrahlungen erfuhr, hat der Hersteller zwischenzeitlich vom Markt genommen. Die beiden hier zur Wahl stehenden Varianten sind von diesem Problem nicht betroffen.
Problemlose Montage
Die Montage bereitete im Test keine Schwierigkeiten: Verbindungs- und Anschlusskabel sind klar bezeichnet. Es liegen zwar mehrere Montageanleitungen für Panels, Wechselrichter und gegebenenfalls DTU-Stick bei, diese gaben bei der Installation aber keine Rätsel auf.
Je nach Beschaffenheit des Balkongeländers können die Panels sogar von einer Person allein angebracht werden – sicherer und komfortabler ist aber die Montage zu zweit. Die witterungsbeständigen Edelstahlkabelbinder lassen sich einfach durch die Ösen der Panels am Balkongeländer befestigen. Allerdings hat diese Montagevariante natürlich zur Folge, dass sich der Neigungswinkel der Panels nicht justieren lässt – was je nach Sonneneinstrahlung bewirkt, dass die Solarmodule nicht immer optimal zur Sonne ausgerichtet sind.
Nach erfolgter Montage der vier Panels wird der Wechselrichter am Geländer in die Mitte zwischen den Panels platziert. Im Lieferumfang enthalten ist ein fünf Meter langes Schuko-Kabel, das die Verbindung zwischen Wechselrichter und Außensteckdose des Hausanschlusses herstellt. Je nach Größe des Balkons und Lage der Steckdose kann diese Länge etwas knapp bemessen sein. Der Hersteller bietet aber optional Kabel mit bis zu 15 Metern Länge an.
Zwei Varianten von optionalen Stromspeichern
Wer einen Stromspeicher mit einsetzen will, dem bietet Plug the Sunshine auch dafür zwei Optionen an: Als dedizierten Pufferspeicher fürs Balkonkraftwerk gibt es ein Speichermodul mit 2240 Wh Kapazität. Im Paket mit dem Ultraleicht-System kostet es 1439 Euro, als Einzelgerät war es zum Testzeitpunkt nicht verfügbar. Der Speicher wird zusätzlich am Wechselrichter angeschlossen und puffert dann überschüssige Energie, die nicht live von der Hausinstallation verbraucht wird.
Alternativ gibt es die mobile Solar-Powerstation „SUN PS02“ mit einer Kapazität von 2047 Wh. Das Komplettpaket inklusive Powerstation hat eine UVP von 2099 Euro, zum Testzeitpunkt galt das Sonderangebot von 1799 Euro.

Die Powerstation gibt es separat für 1199 Euro. Sie wird direkt an die Solarpanels angeschlossen und bietet dann ihrerseits vier Schuko-Ausgänge, eine DC-Ausgangsbuchse („Zigarettenanzünder-Buchse“) sowie insgesamt sechs USB-Buchsen (2x USB-C bis zu 100 Watt, 4x USB-A mit „Quickcharge 3.0“ bis 36 Watt). Ein Display zeigt Ladestand und Energieflüsse. Diese Lösung bietet sich zum einen für mobilen beziehungsweise autarken Betrieb an, zum anderen für die gezielte Versorgung einzelner elektrischer Verbraucher mit selbst erzeugtem Solarstrom.
Wer sehr großen Speicherbedarf hat, kann von beiden Varianten auf Wunsch auch mehrere kombinieren und sie zu diesem Zweck in Serie schalten. Generell gilt allerdings: Die höheren Kosten für einen Stromspeicher verschieben die Amortisation der Gesamtanlage deutlich in die Zukunft.
Wird der tagsüber erzeugte Solarstrom direkt „wegverbraucht“, macht dies wenig Sinn. Trifft das klassische Szenario zu, dass die Familienmitglieder eher am dunklen Abend zu Hause sind und erst dann Strom verbrauchen, kann es anders aussehen.
Informative App
Zum per WLAN ans Internet angebundenen Hoymiles-Wechselrichter gehört die von diesem Hersteller bekannte App „S-Miles Installer“. Sie zeigt auf einen Blick tagesaktuell den generierten Strom an sowie den Gesamtertrag eines Monats beziehungsweise seit Installation der Anlage. Die entsprechenden Erzeugungsdaten wandern zu diesem Zweck in 15-Minuten-Intervallen in die Hoymiles-Cloud, von wo aus sie die App dann wieder abruft.
Auch der ordnungsgemäße Betrieb des Systems oder etwaige Fehlermeldungen werden in der App dargestellt. Im Falle von Fehlern zeigt sie zudem mögliche Erklärungen und Lösungsmöglichkeiten. Zusätzlich lieferte der Anbieter noch ein Strommessgerät mit, das direkt am Schuko-Anschluss die gelieferte Strommenge misst und in ihrem Display anzeigt.

Dies dient aber mehr der Gegenkontrolle, eine Vernetzung oder App-Anbindung bietet dieses Gerät nicht. Die Einschränkungen bei der Ausrichtung der Panels und die im Testzeitraum insgesamt durchwachsene Wetterlage führten allerdings dazu, dass der Ertrag selten über 300 Watt hinaus ging.
Da die Peak-Leistung der Solarmodule exakt auf 800 Watt ausgelegt ist, gibt es hier auch keine Reserven. Etwas mehr Panelkapazität wäre vielleicht sinnvoll. Denn die Anlage über die gelieferten vier Panels hinaus aufzurüsten, würde recht aufwändig, da die gelieferte Konfiguration bereits alle Eingänge des Wechselrichters belegt.
Fazit
Ein großer Pluspunkt des ultraleichten Balkonkraftwerks von Plug the Sunshine ist seine einfache Montage und Inbetriebnahme. Die wirklich leichten Panels können bei Bedarf auch von einer Person allein am Balkongeländer, Zaun oder ähnlichen Montageorten befestigt werden. Prinzipbedingt ist es allerdings kaum möglich, den Neigungswinkel der Solarmodule individuell auf die Sonne auszurichten. Dies kostet je nach Jahreszeit und Aufstellungsort maximale Leistung. Etwas mehr Panelkapazität wäre wünschenswert – ein über die gelieferten vier Panels hinaus gehendes Leistungs-Upgrade würde aufwändig.
Technische Details: Plug the Sunshine Balkonkraftwerk Ultraleicht 800W
Vollbild an/ausMerkmal | |
---|---|
Marke | Plug the Sunshine |
Modell | Balkonkraftwerk Ultraleicht 800W |
Preis zum Testzeitpunkt (0% MwSt für private Nutzer, inkl. evtl. Rabatten) | 599 Euro |
Website des Anbieters | plugthesunshine.de |
AUSSTATTUNG, FUNKTIONEN | |
Solarmodule: Peak-Leistung wie im Test installiert / bei maximalem Ausbau | 800 Wp / 800 Wp |
Gewicht pro Solarmodul / Bruchsicherheit (Schneelast) | 4 kg / k.A. |
Wechselrichter: Typ, Vernetzung | Hoymiles HMS 800 2T / Wi-Fi 4 2,4 GHz integriert |
Wechselrichter: Typ, Leistung im Test / max. / updatefähig 600>800W/ Anschl. Module | 800 Wp / 800 Wp / ja / Standard |
Anschluss Hausnetz / max. Absicherung / Länge Anschlusskabel Std. / optional | Schuko / 20 A / 5 m / bis 15 m |
Speicher im System optional vorgesehen / max. angebotene Kapazität | ja / x mal 2240 Wh |
AUFSTELLUNG, INBETRIEBNAHME | |
Varianten für Schrägdach / Flachdach, Boden / Ballkonbrüstung, Fassade erhältlich | nein / nein / ja |
mitgeliefertes Montagezubehör / Neigungswinkel | Edelstahlkabelbinder / fest 0° |
Bewertung Montage / Aufstellanleitung / Anmeldeunterstützung | einfach / sehr gut / ja |
Supportangebot | umfangreich |
APP, SERVICE | |
App: Name / verfügbar für iOS / Android | Hoymiles S-Miles Installer / ja / ja |
Speicherung Nutzungsdaten / Aktualisierungsintervall / Anzeige akt. Einspeiseleistg. | Cloud / 15 Min. / ja |
Anzeige Ertrag: pro Tag / Monat / Jahr / Gesamt / Anzeige CO2-Einsparung | ja / ja / nein / ja / ja |
Protokolle rückwirkend: pro Tag / Monat / Jahr / Gesamt / Zeitraum | ja / ja / ja / ja / ja / unbegrenzt |
Meldung von Störungen / Integration Support in App | ja / nein |
Garantie: Dauer, Umfang | 5 Jahre Produktgarantie |
Leistungsgarantie Solarmodule / Rückgaberecht Anlage | 10 Jahre "lineare Leistungsgarantie" / 30 Tage |
FAQ - Plug the Sunshine Balkonkraftwerk Ultraleicht 800W
- Was macht das Balkonkraftwerk Ultraleicht 800W von Plug the Sunshine besonders?
Das Besondere an diesem Balkonkraftwerk sind die flexiblen Solarmodule, die speziell für Balkone und ähnliche Einsatzorte konzipiert sind. Sie sind leicht, einfach zu montieren und mit Edelstahl-Kabelbindern an Balkonbrüstungen oder Vordächern zu befestigen. - Welche Komponenten sind im Set enthalten?
Das Set enthält vier flexible Solarmodule mit je 200 Watt Leistung, Edelstahl-Kabelbinder zur Befestigung, den Hoymiles HMS 800 Wechselrichter (wahlweise mit integriertem WLAN oder separatem WLAN-Stick), sowie ein fünf Meter langes Schuko-Kabel. - Wie wird das Balkonkraftwerk montiert?
Die Montage ist einfach und kann größtenteils von einer Person durchgeführt werden. Die Solarmodule werden mit den mitgelieferten Edelstahl-Kabelbindern am Balkongeländer befestigt. Der Wechselrichter wird in der Mitte zwischen den Panels montiert und über das Schuko-Kabel mit der Außensteckdose verbunden. - Was sind die Einschränkungen bei der Montage der Solarmodule?
Durch die feste Befestigung mit Kabelbindern lässt sich der Neigungswinkel der Solarmodule nicht anpassen, was die Effizienz je nach Sonneneinstrahlung beeinflussen kann. - Was sind die Vorteile der Edelstahl-Kabelbinder?
Edelstahl-Kabelbinder sind witterungsbeständig und langlebig. Im Gegensatz zu Kunststoff-Kabelbindern, die nach ein bis zwei Jahren brüchig werden können, bleiben sie stabil und sicher. - Welche Speicheroptionen gibt es? Plug the Sunshine bietet zwei Speicheroptionen:
- Ein Speichermodul mit 2240 Wh Kapazität als dedizierten Pufferspeicher.
- Die mobile Solar-Powerstation SUN PS02 mit 2047 Wh Kapazität, die auch separat erhältlich ist und vielseitige Anschlussmöglichkeiten bietet. - Was sind die Unterschiede zwischen den Wechselrichter-Optionen? Es gibt den Hoymiles HMS 800 Wechselrichter in zwei Ausführungen:
- Mit integriertem WLAN-Modul, geeignet für Installationen im Bereich des heimischen WLANs.
- Mit separatem WLAN-Stick „DTU WLite-S“, der als Repeater fungiert und für Installationen weiter entfernt vom Router geeignet ist. - Wie funktioniert die App „S-Miles Installer“?
Die App „S-Miles Installer“ zeigt den tagesaktuellen generierten Strom und den Gesamtertrag an. Sie informiert auch über den ordnungsgemäßen Betrieb des Systems und eventuelle Fehlermeldungen. Daten werden in 15-Minuten-Intervallen in die Hoymiles-Cloud übertragen und können von der App abgerufen werden. - Wie lange dauert es, bis sich die Anlage amortisiert?
Die Amortisationszeit hängt vom individuellen Stromverbrauch und der Nutzung eines optionalen Stromspeichers ab. Generell verschieben höhere Kosten für einen Stromspeicher die Amortisation der Gesamtanlage. - Kann die Anlage erweitert werden?
Eine Erweiterung über die gelieferten vier Panels hinaus ist aufgrund der begrenzten Eingänge des Wechselrichters aufwändig. Mehr Panelkapazität wäre wünschenswert, um die maximale Leistung zu erreichen
Interview - Dominic Harnisch
„Mit der Möglichkeit, mehr Solarenergie zu erzeugen, steigt auch der ökologische Nutzen.“

Dominic Harnisch ist seit 2017 geschäftsführender Gesellschafter bei Akkurat - Gesicherte Stromversorgungen GmbH. Neben Photovoltaik bietet Akkurat auch Dienstleistungen für unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), Netzersatzanlagen und Notstrom an. Außerdem gibt es einen Online-Shop für Privat- und Gewerbekunden. Wir sprachen mit ihm über die neuesten Entwicklungen auf dem Markt für Balkonkraftwerke und deren Auswirkungen auf die Anwender.
Nachdem das Solarpaket I der Bundesregierung Mitte Mai endlich verabschiedet wurde, ist die erlaubte Einspeiseleistung auf 800 Watt gestiegen. Welche Konsequenzen hat das für bestehende und künftige Nutzer von Balkonkraftwerken?
Die Anhebung der Einspeiseleistung von vorher 600 Watt auf 800 Watt ermöglicht es den Nutzern, mehr Strom selbst zu produzieren. Dies kann die Stromrechnungen weiter reduzieren und die Amortisationszeit der Investition in Balkonkraftwerke verkürzen. Mit der Möglichkeit, mehr Solarenergie zu erzeugen, steigt auch der ökologische Nutzen. Nutzer von Balkonkraftwerken tragen stärker zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und zur Unterstützung der Energiewende bei.
Die neue Regelung erlaubt es sogar, Solarmodule mit einer maximalen Gesamtleistung von 2 Kilowatt zu installieren, solange der Wechselrichter nicht mehr als 800 Watt ausgibt. Für welche Szenarien ist so ein Ansatz sinnvoll?
Bei suboptimalen Lichtverhältnissen können Nutzer die Gesamtleistung erhöhen, indem sie mehr Module installieren, auch wenn die maximale Leistung des Wechselrichters begrenzt ist. So wird die Energiemenge konstanter über den Tag verteilt. Außerdem lassen sich Teilausfälle einzelner Module besser auffangen und so die Zuverlässigkeit und durchschnittliche Leistung über die Lebensdauer hinweg verbessern.
Nutzer mit mehr Modulen können außerdem von möglichen zukünftigen Regeländerungen profitieren, ohne dass eine Nachrüstung erforderlich ist. Erhöht man beispielsweise die Leistung einer optimal ausgerichteten Anlage von 875 zu 2000 Watt, so verkürzt sich die Amortisationszeit um etwa 20% ohne Speicher, und sogar um rund 50% mit Speicher. Eine solche Investition wäre deutlich attraktiver und würde schneller zu Einsparungen führen.
Ist es Nutzern bestehender Anlagen, deren Leistung noch auf 600 Watt begrenzt ist, zu empfehlen, zu erweitern beziehungsweise Komponenten wie den Wechselrichter zu ersetzen, um von den neuen Grenzen zu profitieren?
Dies hängt von mehreren Faktoren ab. Der Austausch eines Wechselrichters und möglicherweise das Hinzufügen weiterer Solarmodule kann eine erhebliche Investition darstellen. Die Wirtschaftlichkeit so einer Investition sollte gegen die zu erwartenden Energieeinsparungen und die verkürzte Amortisationszeit abgewogen werden.
Wenn die bestehende Anlage noch relativ neu und effizient ist, könnte der zusätzliche Ertrag durch eine Erweiterung auf 800 Watt nicht groß genug sein, um die Kosten für den Austausch des Wechselrichters oder zusätzliche Module zu rechtfertigen. Ist die Anlage jedoch älter oder nicht optimal effizient, könnte eine Aufrüstung sowohl die Leistung verbessern als auch die Gesamteffizienz der Anlage erhöhen.
Was steckt hinter den neuen Regelungen zur „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“? Wie können Mieter in Mehrfamilienhäusern davon in der Praxis profitieren?
Dieses Modell ermöglicht die in einem Gebäude erzeugte Solarenergie direkt unter den Mietern und Eigentümern zu verteilen. Mithilfe von intelligenten Messsystemen – Smart Metern – wird eine gerechte und effiziente Verteilung sichergestellt. Dazu schließen die Parteien einen Gebäudestromnutzungsvertrag ab, der den Anteil und die Kosten des gelieferten Stroms regelt.
Mieter können von günstigerem Strom profitieren und ihre Energieunabhängigkeit erhöhen. Gleichzeitig können sie weiterhin ihren Stromanbieter frei wählen, was den Strom nochmals tendenziell günstiger macht.
Die aktuelle Regelung scheint vornehmlich auf größere Photovoltaikanlagen mit zentraler Verwaltung ausgelegt zu sein. Balkonkraftwerke könnten prinzipiell integriert werden, was allerdings mit zusätzlichen Herausforderungen und unverhältnismäßigem Aufwand verbunden sein könnte.
„Solarpaket I“ impliziert, dass in Zukunft noch weitere Erleichterungen folgen könnten. Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf beziehungsweise würden sich weitere Erleichterungen für Nutzer wünschen?
Erstens, finanzielle Anreize: Etwa verbesserte Einspeisevergütungen, direkte Subventionen oder steuerliche Erleichterungen für die Installation von Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden können helfen, die Investitionskosten zu senken und die Amortisationszeiten zu verkürzen.
Zweitens, Entbürokratisierung: Die Genehmigungsverfahren müssen weiter beschleunigt und vereinfacht werden. Insbesondere die Anmeldung und Registrierung von kleineren Photovoltaikanlagen wie Balkonkraftwerken sollte weiter vereinfacht werden, um sie für mehr Menschen zugänglich zu machen.
Und drittens, Integration und Netzstabilität: Bessere Regelungen zur Netzintegration könnten dazu beitragen, die Zuverlässigkeit und Effizienz der Energieversorgung zu verbessern, selbst wenn die technischen Herausforderungen bei der Integration von Solarstrom in das öffentliche Netz bestehen bleiben.